Der«Gartenfriedhof» ist ein sehr alter Friedhof mit gesundem Baumbestand und geschichtsträchtig. Bestattungen finden hier nicht mehr statt.
Neben einfachen Bürgern wurden hier auch Persönlichkeiten aus Politik, Kunst und Wissenschaft aus der Stadt, dem Kurfürstentum bzw. Königreich Hannover beigesetzt. Einige Gräber auf diesem Friedhof sind schon allein durch ihre Geschichte bemerkenswert, z. B das«Menschenfressergrab» — wie die Grabstätte im Volksmund genannt wird. Dabei geht es «nur» um einen Grabstein, der aufgrund seiner Gestaltung eine besondere Inschrift hat. Es handelt sich um das Grab von * Heinrich Andreas Jakob Lutz(1728 — 1794) — Hofzimmermeister — er war am Bau der Gartenkirche beteiligt — Die schmalen Seitenflächen des Grabstein machten folgende Schreibweise des Namens erforderlich Andre — as — Jacob * Henriette Juliane Caroline von Rüling(1756 –1782) das berühmte«offene Grab». Es liegt direkt neben der Kirche, wo eine Birke aus der Gruft gewachsen ist und daher den Grabstein angehoben hat. Der Grabstein dieses Grabes trägt die Inschrift : «Dieses auf ewig gekaufte Grab darf nie geöffnet werden». Im Jahr 2010 wurde die alte Birke — angebl. aus Sicherheitsgründen, ohne Wissen der Sadt Hannover — gefällt, was heftigsten Protest bei der Stadtverwaltung und den Einwohnern von Hannover hervorrief. Das Grab musste wieder in Stand gesetzt werden und eine neue Birke wurde gepflanzt. *Senator Röhrs* Dieses Grab zeigt ein weiteres faszinierendes Naturereignis und ist mit einem Eisengitter eingefasst. Durch dieses Gitter ist ein Ahornbaum — teilweise waagerecht — gewachsen und hat das Gitter vollkommen eingeschlossen. * Charlotte Kestner, geborene Buff, die für Goethe das Vorbild der«Lotte» war. * Caroline Herschel — Astronomin * Heinrich Tramm — der Platz vor dem neuen Rathaus wurde nach ihm benannt — der das«Welfenschloss», die heutige Universität — gebaut hat. * Georg Friedrich Grotefend, einer der wenigen, der damals die altpersische Keilschrift entziffern konnten. * Johann Heinrich Ramberg, Maler, Zeichner und Kupferätzer Im Eingangsbereich steht eine Orientierungstafel bzw. ein Lageplan für die Gräber des Friedhofs. In Zusammenarbeit mit der Stadt Hannover sind viele Grabstellen von der«Wenger-Stiftung» in Obhut genommen worden. Seit Anfang des Jahres 2000 wurden Patenschaften vergeben und von den Einnahmen die Konservierung und der Erhalt der Grabsteine gesichert. Fazit: Ein bewundernswertes Projekt. 36 Grabstellen, viele von berühmten Persönlichkeiten der Stadt Hannover, die u. a Namensgeber für Strassen, Plätze und Gebäude sind. Es ist aber ebenfalls interessant zu beobachten was aus den Gräbern wird, die keinen prominenten Namen haben.