Frau Lassahn betreibt eine Gemeinschaftspraxis mit Dr. Biskowitz und einem weiteren Arzt, dessen Namen ich vergessen habe(er ist der Nachfolger von Hr. Thies). Die Praxis ist verkehrsgünstig in Döhren gelegen, die Bahnen U1, U2 und U8 halten direkt vor der Tür(Station Fiedelerstraße). Die Praxisräume sind im ersten Obergeschoss gelegen, gut erreichbar per Treppe und Fahrstuhl. Die Sprechstunden beginnen morgens bereits ab 07:30 Uhr und enden gegen 18:00 oder 19:00 Uhr, je nach Wochentag. So ist es auch für mich als Berufstätige problemlos möglich, den Arztbesuch zu planen. Es ist jederzeit möglich, spontan vorbei zu schauen, ohne schief angeschaut zu werden. Viele Patienten kommen ohne Termin und nehmen dafür entsprechende Wartezeiten in Kauf. Für mich sehr praktisch, denn wenn was ist, dann ist’s ja JETZT und nicht in einer Woche. Da die Ärzte auch Hausbesuche machen, kann sich ein Anruf zum Erfragen der genauen Sprechzeiten für den jeweiligen Arzt lohnen. Eine Besonderheit ist noch die reguläre Wochenendsprechstunde am Samstag Vormittag. Die Praxisräume sind hell und freundlich gestaltet, es herrscht eine zwar rege, doch angenehme Atmosphäre. Die Mitarbeiterinnen nehmen die Patienten an der Anmeldung freundlich in Empfang, ich mag es, dass sie meinen Namen kennen, ehrlich fragen, wie es geht und sich auch Zeit für eine ebenso ehrliche Antwort nehmen. Die Mitarbeiterinnen sind wahre Organisationstalente und halten die Praxis am laufen, sorgen für reibungslose Abläufe. Chaos habe ich hier — trotz einer sehr hohen Patientenzahl — noch nie erlebt. Der offen gehaltene Hauptwartebereich ist mit Garderobe, bequemen Stühlen, Zeitschriften, einem Kaffeeautomaten(gegen Kleingeld) und einem Trinkwasserspender(kostenlos) ausgestattet, manchmal läuft im Hintergrund ein Radio. Mit Blick auf den Wartebereich befindet sich rechts abzweigend die(immer saubere und behindertengerechte) Patiententoilette sowie das Labor zur Blutabnahme, Gewichtskontrolle, Blutdruckmessung, Urinkontrolle usw. Linkerhand befinden sich die Behandlungszimmer der drei Ärzte sowie zwei kleinere Wartebereiche, in die man vorrückt, wenn man bald an der Reihe ist. Insgesamt gefällt mag ich die Atmosphäre hier, was wichtig für mich ist, da ich schon viel, viiiel Lebenszeit hier verbracht habe. Sein jeweiliges Sprechzimmer hat jeder Arzt nach seinem Geschmack gestaltet. Bei Frau Lassahn ist es sehr modern, hell, fast gänzlich in weiß gehalten(inklusive PC!), dazu dezente Grautöné, aber dennoch nicht ungemütlich. Das Wichtigste: Die Behandlung. Bei Frau Lassahn sollte man unbedingt ein Buch oder irgendetwas anderes zur Beschäftigung mitnehmen, denn es kann zu sehr langen Wartezeiten kommen. Da dies aber dem Umstand geschuldet ist, dass sie sich sehr viel Zeit für ihre Patienten nimmt, nehme ich das gern in Kauf. Sie hört geduldig zu, egal, wie lange die Ausführungen dauern, berät kompetent sowohl bei physischen als auch bei psychischen Problemen. Soweit ich es beurteilen kann, versteht sie etwas von ihrem Fach und hat zusätzlich ein Händchen für eine positive, vertrauensvolle Beziehungsgestaltung zu ihren Patienten. Untersuchungen erfolgen gewissenhaft und gründlich dann, wenn es nötig ist. Mir gefällt, dass man hier offensichtlich nicht darauf aus ist, möglichst viel abzurechnen, sondern darauf bedacht ist, nötige Untersuchungen durchzuführen und unnötige zu vermeiden. Auch wurde noch nie versucht, mir irgendwelche Zusatzuntersuchungen oder –maßnahmen aufs Auge zu drücken. Bei kleineren Zipperlein gibt es immer mal wieder einen Tipp aus der Hausapotheke, sodass ich mir den ein oder anderen Gang zur Apotheke und die damit verbundene Belastung für meinen Geldbeutel oder den der Krankenkasse sparen konnte. Bei ernsthaften Symptomen(auch das durfte ich leider schon erleben) reagiert Frau Lassahn professionell, gelassen und doch mitfühlend — genau richtig. Werden Untersuchungen bzw. Kontrollen durch die Helferinnen durchgeführt, nehmen diese Rücksicht auf Spleens und Zipperlein und vertrauen darauf, dass der Patient weiß, was richtig für ihn ist, auch das gefällt mir. Für mich gibt es zum Beispiel nichts Schlimmeres, als mich bei der Blutabnahme zum Wegschauen zu zwingen, weil man meint, das sei besser. Hier darf ich selbst entscheiden, ob ich schauen möchte. Besonders zu erwähnen ist noch die Herzlichkeit und Menschlichkeit, die hier herrscht. So fand ich es wirklich rührend und großartig, dass Frau Lassahn daran dachte, mich anzurufen, als Hr. Thies verstorben war(er war als Arzt sehr wichtig für mich), damit ich nicht unvorbereitet beim nächsten Praxisbesuch davon erfahre. Als ich dann das erste Mal wieder da war, erhielt ich eine Umarmung einer Arzthelferin mit den Worten: «Als das passiert ist, Frau xy — ich habe nur an Sie gedacht!» Mich hat das sehr berührt und mir ein mal mehr gezeigt, dass ich hier mehr als eine Nummer auf einer Akte bin. Insgesamt bin ich sehr froh, eine Praxis gefunden zu haben, in der ich mich so gut aufgehoben