Bierkontor

Dass man in Hamm nicht weggehen kann, hat sich vermutlich rumgesprochen. Somit hatten wir unsere Freude daran, einen warmen Thekenplatz zu erwischen. Das Bierkontor mutierte dann mit vorrückender Stunde in einen Laden, den man sich so nicht gewünscht hätte. Der Chef war eigentlich ein sehr freundlicher Typ, der irgendwann aber so betrunken war, dass man ihn kaum noch verstanden hat. Die Bedienungen zum Teil ebenfalls, die dann plötzlich anfingen ihre Lebensgeschichten einem an den Arm zu hängen, was in den Bereich unangenehm fiel (sowohl die Bedienungen als deren Geschichten). Die Musik scheiterte oftmals an gebrannten CDs, die im Player auf und ab sprangen. Wer zum Laden gehörte und wer nicht, war irgendwann auch sehr verschwommen. Bis dann plötzlich der bosnische Chef einen Kumpel von sich mit ins Gespräch involvierte, der sich als Vollblut-​Nazi herausstellte und von seinen Söldner-​Erfahrungen im Bosnienkrieg berichtete… Um seinen antisemitischen Provokationen aus dem Weg zu gehen entschieden wir uns kurzerhand dieses Grusel-​Kabinett namens Bierkontor wieder zu verlassen. In Hamm setzt man wohl besser keinen Fuß vor die Tür.

Besonders zu empfehlen an Karneval (Weiberfastnacht), war früher zu solchen Anlässen eine IN-​Kneipe.

Wenn man ins BIERKONTOR kommt wird der Raum von einer riesigen Theke beherrscht. In deren Zentrum schwebt über den Köpfen der Gäste das Oberteil eines großen, kupfernen Braukessels der ehemaligen «Klosterbrauerei».
Die hat früher auf diesem Gelände das leckere Kloster Bier” gebraut. Daher heißt das Gebäude auch KLOSTERDRUBBEL.
Zurück zur Kneipe. Auf der linken Seite vom Eingang befindet sich eine kleine Nische mit zwei Tischen, an denen man recht gemütlich sitzen kann. Zwei oder drei Stehtische gibt es noch in diesem Raum, sonst nur Theke. Die Wände sind gespickt mit alten Fotos und Stichen aus der glorreichen Zeit der Hammer Brauereien. Man wird richtig wehmütig, wenn man an die alten Zeiten denkt.
An den Thekenraum schließt sich ein zweiter, noch größerer Raum an. Dort stehen auf mehreren Ebenen kleine, mittlere und große Tische, gemütlich in Nischen gebaut. Man kann sich dort richtig wohlfühlen und einen geselligen Abend verbringen oder sich dem
sehr schmackhaftes Essen widmen. Die Steakbrötchen sind einmalig, man kann sie, wenn die Dritten” etwas locker sitzen, sogar mit den Lippen abbeißen, so zart sind sie.
Sehr interessant auch der Ratsherrentopf, das Teufelsschnitzel, oder das Schnitzel Förster Art (Mit einem Jägerschnitzel gibt man sich nicht ab).
Die Bedienung ist überdurchschnittlich freundlich, was das sehr gemischte, überwiegend junge Publikum in eine gute Stimmung versetzt. Die Toiletten sind im Keller und es macht Freude, sie benutzen zu dürfen. Allerdings ist die Wendeltreppe wirklich schwindelerregend.
Fazit:Eine Location die man sich mal ansehen sollte