Stolpersteine

Ich finde die Idee mit den Steinen eine sehr gute und lebensnahe art der Erinnerung. Es zeigt in der Altäglichen Welt wo, wer und wieviele Mensche Opfer der Nazionalsozialisten wurden. Auf mich wirkt es eindrucksvolle als die übrlichen Gedenkstätten die doch eher Touristen Besuchen.
Warum ich da Politiker und sogar Charlotte Knobloch dagegenstellen, warscheinlich weil es nicht ihre Ideen sind.
Die Idee ist nicht aufzuhalten, es werden immer mehr und der Stadt fehlt sowiso das Geld sie wieder zu entfernen.

Ich habe dazu eine gespaltene Auffassung.
Grundsätzlich teile ich die Meinung, daß diese Steine — auch wenn es pervers klingen mag — einem unheimlich kreativen Geist entspringen und die bisher für mich die beste Idee waren, Menschen in Erinnerung zu halten und ihnen ein einzig wahres und gerechtes Denkmal zu setzen. Rezipienten werden an Orten, an denen sie normalerweise gedankenlos vorbeilaufen und ihrem ganz normalen Alltag nachgehen darauf aufmerksam gemacht, wer hier gelebt hat, daß er oder sie einen Namen hatte und einen schlimmen Weg gegangen ist einen der Schlimmsten.
In einer Großstadt ebenso wie in kleineren Orten wird einem das erste Mal der Umfang, die Masse wirklich deutlich und fühlbar bewußt, um die es sich gehandelt hat die Steine sind überall, an beinahe jeder Strassenecke wurden Familien aus ihren Häusern gezerrt, gewaltsam getrennt, gedemütigt vor Anderen und kaltblütigt ermordet. Es sind keine Zahlen mehr, keine Dokumentarbeispiele, keine ungreifbaren Fremden. Sie werden personifiziert und haben gelebt. Dort, wo man lebt und tagtäglich vorbeiläuft.
Ein einzigartiges Werk, welches zum Einen bewundernswert und akribisch, und zum Anderen humanistischer zugleich nicht sein kann.
Doch eine Schwierigkeit sehe ich darin, die mich zweifeln lässt. Die Menschen können im wahrsten Sinne darauf herumtrampeln. Sie können über die Steine Laufen und sie im übertragenen Sinne mit Füßen treten. Dreck landet auf ihnen, Flüssigkeiten, Urin und Hundekot. Dort, wo die Straßen belebter sind, sind die Steine blank und gut lesbar, welches Paradoxon
Dieser Aspekt ist ein Stich ins Herz oder war dieser sogar gewollt? Man weiß es nicht, aber prominenter kann man Opfer einer unvorstellbaren Gräueltat nicht in das Bewusstsein der Passanten transportieren.
Ich habe großen Respekt vor den Stolpersteinen und hüte mich stets, nicht auf sie heraufzutreten, auch wenn ich es eilig habe. Es mag merkwürdig klingen, aber wenn ich doch aus Versehen darauf träte, würde ich mich auf offener Straße bei diesem Stein entschuldigen.

Diese Steine sind eine ganz tolle Idee.
Auch am Rauhen Haus hier in Hamburg haben wir mitlerweile wieder welche entdeckt.
In ganz HH gibt es diese Gedenksteine.
Wenn wir welche sehen, werden die (fast)immer kurz gelesen.
Ich finde es eine sehr gute Idee. Denn diese Menschen dürfen einfach nicht vergessen werden.