Heisse Suppen und heisse Rhythmen im Olivia. Von außen denkt man das nicht, aber der kleine Laden hat es in sich. Hier erlebe ich endlich mal wieder ausgewählte Musik zwischen Soul und Rock von der allerfeinsten Sorte — am ehesten aber für die Altersgruppe zwischen 40 und 60(also mich), was natürlich nicht bedeutet, daß hier nur Grufties unterwegs sein müssen. Es ist auf jeden Fall ein schöner Ort — man kann hier wunderbar vom Alltag abschalten, einen Käseteller oder nur ein Bier geniessen, und dabei in der herumliegenden Literatur herumlesen… die ist sicherlich nichts außergewöhnliches, aber immerhin gibt es Tagespresse und diverse kleine und große Bücher um ein paar schöné Minuten zu haben. Man verfällt aber meistens eher in eine Unterhaltung mit dem sehr kommunikativen Wirt — oder anderen Gästen an den Nachbartischen, die mittlerweile wohl Stammgäste sind…
Andreas S.
Classificação do local: 4 Hamburg
Man merkt gleich: Hier beginnt gerade ein Lebenswerk. Man betritt das kleine Café mit dem Gefühl, daß das kein Café sondern ein Wohnzimmer werden soll. Zwar sind da viele kleine Holztische, aber sie stehen nicht so sehr in Reih und Glied wie bei der Konkurrenz, und auf vielen Tischen überrascht die Anwesenheit einer verdellten metallenen Schreibtischlampe aus den 50er-Jahren. Offensichtlich soll man hier schreiben oder lesen, so wollen es auch die Bücher und Zeitungen auf dem Fensterbrett, die eher wirr herumliegen, eine liebenswert chaotische Anordnung. Die Sonne scheint, also sitzen die meisten Menschen noch auf den Biergartenbänken an der Straße, die noch nicht das Profil des neu entstehenden Ladens widerspiegeln. Drinnen steht aufrecht hinter dem Tresen der Besitzer, man merkt: Er ist allein verantwortlich und stolz darauf, fast wie der Kapitän eines neu gestrichenen Ausflugsdampfers. Er geniesst seine Kundschaft ohne sie zu umschmeicheln, gibt sich freundlich aber kantig zugleich, scherzt und provoziert in einem — fast wie in einem kleinen Theaterstück. Aus den Lautsprechern dringt«alte Musik», also Sachen, bei denen Musiker mit ihren Händen sogenannte Musikinstrumente bedienen, ihre eigenen Stimmen zum Singen von«Melodien» benutzen und sowohl Text als auch Song tatsächlich selbst verfasst haben — ich mochte die Zeit damals übrigens gern und stehe immer wieder fassungslos vor Menschen, die das heute dominierende Gegenteil völlig in Ordnung finden… Der Wirt serviert derweil selbstgemachte Limonenlimonade, 1,30 Euro das Glas, das klingt nach Sommer in der Kindheit, improvisiertes Zitronenwasser mit knackenden Zuckerkristallen, nette Erinnerung. Essen kann man hier auch, kleine Snacks, iberischer Stil, mit Schinken, Käse und ähnlich würzigem. Wir belassen es aber bei Bier und Limo und geniessen die eigene Atmosphäre…