Olivers Schuhreperatur – Schuh + Leder-Service

Ich habe Oliver meine absoluten Lieblingsschuhe von Mama anvertraut.
Ich war schon öfter da, es war immer zu teuer, das Ergebnis ok.
Eigentlich waren nur die Absätze nach 5 Jahren Dauertragen fällig, aber ich liess sie auch Besohlen, mit dem Zusatz unter keinen Umständen zu putzen, um den Vintage-​Look nicht zu zerstören. Ich blieb leider unerhört. Stattdessen bekam ich geputzte Schuhe, unwiderbringlich der Look zerstört,
zurück für schlappe 100 Euro und Schuhe, die an den Seiten offen waren, dass es reinregnete, was ich aber erst beim nächsten Regen bemerkte.
Ihr ahnt es, als ich ihm Gelegenheit zum Nachbessern gab, hat die Courage dafür Geld zu verlangen, ich fass es nicht.
Meine Schuhe hab ich jetzt woanders reparieren lassen, Schwenckestr.60 bei Andreas Alter
und bin zufrieden. Oliver hat mich als Kunde für immer verloren.

absolut top. supernett, flexibel und schnell.
gerne wieder.

Heut Mittag Stiefel hingebracht (Sohle lose) und späten Nachmittag abgeholt… und…top umgesetzt! Das ganze für 10EUR und noch ner kurzen Erklärung, was gemacht wurde! Ein wirklich cooler Typ hinterm Tresen und toll eingerichteter Laden! Also 5 Sterne sind wirklich angebracht!!!

hat meine alten lieblingsschuhe wieder repariert. das war eine schöné überraschung

Sympathie ist leider nicht alles. Bei mir und einer Freundin von mir hat er leider handwerklich total versagt.
Ich habe meine Red Wing Boots dorthin gebracht, weil sie nach zwei Jahren Dauertragens doch mal neue Sohlen gebraucht haben. Oliver hat mir stolze 60 Euro dafür abgenommen. Ich dachte mir: Ok, die Sohlen sind beidseitig vernäht und wenn sie dann wieder zwei Jahre halten, ist der Preis völlig in Ordnung. Leider haben sie nicht mal zwei Wochen gehalten. Denn sie waren nicht vernäht, sondern lausig verklebt. Ich hab sie wieder hingebracht und Oliver hat sich mehrfach entschuldigt und sie anstandslos nochmal besohlt (dafür gibt’s den zweiten Stern). ABER: auch diesmal lösten sich die Sohlen nach 2 – 3 Wochen ab.
(An dieser Stelle sollte ich erwähnen, dass es nicht irgendwelche Boots waren, sondern die verdammt nochmal besten Boots der Welt!) Ich trage praktisch keine anderen Schuhe (außer vielleicht am Strand). Daher regt mich das so auf, wenn meine Schuhe erst eine Woche weg sind und sie dann komplett auseinander fallen.
Das ist auch der Grund, warum ich die Schuhe kein drittes Mal zu Oliver gebracht habe. Ich hatte einfach Angst, dass sie danach komplett ruiniert sind (was mit den Stiefeln einer Freundin der Fall war).)
Ich hab die Schuhe dann zu einem anderen Schuster gebracht und der hat mir aus seiner Schuster-​Handwerks-​Sicht erzählt, was alles verbockt wurde:
1. Wenn man eine Sohle neu annäht, zieht man vorher die alten Schüre heraus. Das wurde nicht gemacht (das kann ich auch sehen).
2. Die Sohle wird im Idealfall (der für 60 Euro eigentlich sein sollte) mit der Hand vernäht, damit man die alten Löcher nutzt. Die Sohle wurde aber mit der Maschine vernäht und die hat planlos die alten Schüre mit eingenäht.
3. Die Sohle und der Kleber müssen eine Zeitlang trocknen damit der lange hält. Das wurde (vermutlich) auch nicht gemacht.
Ich habe keine Ahnung ob das alles stimmt, da ich kein Schuster bin. Aber es klang aber alles nachvollziehbar und glaubhaft.
Wenige Monate später waren die Schuhe dann übrigens komplett hin, weil die Naht nunmal abgesägt wurde und die Sohle nicht mehr vernünftig fixiert werden konnte. Ich hab mir die Schuhe dann nochmal gekauft und seitdem waren sie zweimal beim Red Wing-​Schuster für neue Sohlen und kamen jedesmal wie neu zurück. So halten sie wirklich ewig.
Für mich ist das Thema Oliver jedenfalls erledigt.

Nach einer kurzen Recherché auf Qype habe ich «Olivers Schuhreparatur» — Geschäft aufgesucht und ein paar abgelaufene Schuhe dort gelassen. Nach einigen Tagen habe ich, die reparierten Schuhe abgeholt und war von der guten Qualität angetan. Die Sohle und der Hacken wurden fachmännisch repariert und neu verklebt. Für den Schuh und für mich hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Für die Meisterarbeit muss man einen angemessen Preis zahlen — das tue ich gern für meine guten Schuhe! Ich komme gern wieder!

Bin seit Jahren Kundin bei Olivers, für mich mit Abstand der beste Schusterei-​Fachbetrieb in HH.
Ob Sohlen, Absätze, Nähte oder was auch immer — die Reparaturen werden sehr gut ausgeführt, schnell und zuverlässig. SUPER!

Immer wieder nett hier leicht altmodisch und sehr symphatisch der Laden. Oliver schafft es, Schuhe so zu reparieren, dass sie wieder wie neu aussehen. Auch für kleine Probleme lässt er sich Lösungen einfallen, ich bin stets sehr zufrieden. Nicht ganz billig, aber wenn man gute Schuhe hat sollte einem der Unterhalt auch etwas wert sein. Außerdem es geht doch nicht über bequeme, eingelaufene Schuhe, die nicht ausgelatscht aussehen. Nette Gespräche, guter Service — solche Geschäfte tragen zur Wohnqualität eines Stadtteils bei.

Irgendwie scheinen die verehrten Servicegemeindevorsteher zu glauben, dass die teuren Läden das billige Gequatsche übertünchen. Dieses feinsinnige Eppen– mit Aufstiegsharndrang zu Pöseldorf von jenseits der Hohen Luft beginnt zunehmend auf den Eppendorfer Weg bis zur Mansteinstraße überzugreifen. Senior und Junior Business Development Manager für anspruchsvolle Projekte im Bereich Manufacturing nebst euren Kohorten von Business Project Assistants, wartet nur, irgendwann, irgendwann mische ich mich ein in euer ipodmäßiges Dummgeschwurbel mit Handyklingelzwischentönen. Denn soviel ToGo-​Kaffee kann doch gar kein Mensch saufen, um diese steigende Zahl von International Career Klotten für den Audit Start ordentlich vollreihern zu können. Bald hängen diese Heuschreck-​IV-​Pfleger auch noch im Eppendorfer Krug, im Café Röschen oder im Eppendorfer Grill zur after-​work-​netzwerk-​party weil die so waaaahnsinnig kultig sind. Da lobe ich mir doch ein gepflegtes Gespräch bei Olivers, dem Schuster meines Vertrauens. Allein dessen Schaufenster gleichen dem Kinderglück eines unaufgeräumten Spielzimmers und kommen so einer praktischen Kritik nahe, die sich an den Schuh-​Boutiquen mit dem Charme eines leeren Tellers der Noveau Cuisine an kalterhundinschlafrockschaum reibt. Irgendwie hat er es geschafft, seinen Laden in einen einladenden Altarraum für Maschinentaktlärm zu verwandeln: Da hängt ein penetrant großes & buntes Stück Fototapete mit Propellermaschinen– motiv zwischen zwei übermannshohen Hamburgfahnen vor die Ladenheke. Das hat was von der Erinnerung an wunderbar schlechte alte Western, wenn die Kavallerie sich auf ihren Ausritt vorbereitet, um den Helden rauszuhauen. Normalerweise steht noch, zumindest bei normalem Hamburg-​Wetter, seine quietscheentengelbe Harley davor. Mitten im Laden. Wie ein Kerl mit diesem Geschmack die Riesenmaschine wuchtet, das will ich irgendwann noch einmal sehen. Was die Objekte Moped und Flieger hier fraglicherweise zusammenführt? Mann, ist doch klar. Die röhren so schön laut.
Da endlich dämmerte mir, warum Oliver nie den langweilig inszenierten Schriftzug aus dem vorderen Schaufenster entfernt hat: Don’t step on my blue suede Shoes Hallo Pelvis! Ja, das ist ein Raum mit hohem Wohlfühlfaktor. Hier trifft man sie, die ausgelebte Kritik an der instrumentellen Vernunft. Wo sonst läßt sich so saumäßig geschmackvoll über den Zusammenhang zwischen Fehltritt und FC St. Pauli, zwischen Kunstfuß, Zehenprothese und van Olivers gepierctem Ohr nachdenken?!
Ja, schon klar, natürlich ist das kein Laden, der nur stumpf gewordene Cowboystiefelspitzen wieder scharf macht. Oliver behandelt stinknormale Shoes, just made for walking lalala (so weit mußte es nicht wirklich kommen, aber egal). Klar. Aber wie er verunsicherten Damen, denen man ja ein ganz besonderes Verhältnis zu Schuhwerk nachsagt, über die Vorteile von Highheels und Pumps aufklärt, und zwar so, dass sie wiederkommen, also, da wünscht Mann sich doch steil grazile Füßchen und mehr Olivers in den Eppendorfer Weg.

Der Laden ist kultverdächtig. Die Harley mitten im Raum, die Tierfotos im Schaufenster kein ganz normaler Schuster.
Chef Oliver ist Philosoph, Biker, Künstler und natürlich Schuhmachermeister in einer Person. Wenn er schnackt, ist das beste Unterhaltung. Da wird ausführlich referiert, wie viel Platz ein kleiner Zeh im Schuh haben muss, haben darf und haben sollte oder welche Stand– und Rutschfestigkeit auch Pfennigabsätze mit der richtigen Besohlung bieten können.
Mit seiner Arbeit war ich zufrieden, manchmal lohnt es sich tatsächlich, die alten Schuhe noch mal in Stand setzen zu lassen.