Nikolaifleet

Der Nikolaifleet erscheint uns heute fast schon unscheinbar und liegt gar nicht so richtig im Fokus eines Hamburg-​Besuchers.
Das Augenmerk sollte aber viel mehr auf diesen Fleet bzw. dessen Teil, der noch in Takt ist, gerichtet werden.
Der Nikolaifleet ist nämlich die Geburtsstätte des Hamburger Hafens.
Hier starteten 1188 die ersten Arbeiten für den Ausbau der Hafenanlage und dem Bau der Neustadt. Der Nikolaifleet bildet somit die Grenze zwischen Alt– und Neustadt.
In vergangenen Zeiten dienten die Fleete im allgemeinen nur als Entwässerungssystem. In Hamburg hingegen wurden sie auch als Transportwege genutzt und dementsprechend gebaut.
Bei Bau der Hafenanlagen hieß der Nikolaifleet übrigens noch Alsterschleife, da er einen Bogen von der Alster aus Richtung Hafen und wieder zurück zur Alster schlug. Erst 1916 bekam der Hauptarm der Alster seinen heutigen Namen.
Zwischen Holzbrücke und Hoher Brücke befindet sich der letzte erhaltene historische Abschnitt des Nikolaifleets, der parallel zwischen der Deichstraße und der Straße Cremon verläuft.
Hier findet man auch die letzten klassischen Hamburger Fachwerkhäuser, die seiner Zeit als Lager genutzt wurden. Liebevoll restauriert und gepflegt, stammen diese aus dem 18. Jahrhundert.
In der Deichstraße brach auch der Hamburger Brand von 1842 aus, der große Teile der Innenstadt zerstörte.
Ein Abschnitt des Nikolaifleets wurde nach dem zweiten Welkrieg zugeschüttet, da man sich nicht anders zu helfen wußte, den Schutt der zerstörten Häuser zu entsorgen. Somit sind viele historische Fleete von der Landkarte verschwunden.
Der Nikolaifleet ist neben dem Herrengrabenfleet und Bleichenfleet einer der letzten erhaltene Alsterfleete in der Innenstadt.

Das Feuer kam von der Deichstraße am Nikolaifleet … 1842 sorgte ein erbärmlicher Feuerteufel (Brandstifter) dafür, dass innerhalb von vier Tagen nahezu das gesamte Nikolaiviertel um die Nikolaikirche mitsamt der imposanten Kirche verbrannte. Und trotzdem ist der Nikolaifleet einzigartig in seiner typischen Bebauung im althamburgischen Stil. Nach dem Brand wurde die Stadt komplett umgeplant und neu gestaltet. Allein der Fleet zwischen der Straße Cremon und der Deichtorstraße zeugt noch von der alten Kunst, in der die Hamburger damals ihre Stadt entlang der Fleete bauten. Der Gedanke, dass der Nikolaifleet bereits im Jahre 1188 der Ausgangspunkt des ersten Hamburger Hafens sein soll, kommt einem komisch vor. Und doch ist er Zeugnis einer Zeit, in der die Hanse der Stadt Hamburg Ruhm und Reichtum bescherte. Geht hin und lasst euch für einen kurzen Moment entführen in eine Zeit, als von den Lagern entlang des Cremon die Waren von hier auf dem Wasserweg in die Speicher transportiert wurden.

Mittags erkunde ich bei gutem Wetter gern per Fahrrad die Sehenswürdigkeiten der Hamburger Innenstadt, von denen selbst nach 16 Jahren in der schönsten Stadt Deutschlands immer wieder Neue auftauchen.
Auf diese Weise habe ich schon einige vortreffliche Picknick-​Standorte entdeckt zum Beispiel Park Fiction (
) und die Aussichtsplattform der Jugendherberge Auf dem Stintfang (
) .
Heute Mittag kam auf dem Rückweg von einem exquisiten Mittagessen im spanischen Restaurant Avelino Tapas y Vino (
) der Deichstraßen-​Ponton hinzu. Er ist über zwei Durchgänge zwischen den Häusern Deichstraße 21 und 23 sowie 39 und 41 erreichbar.
Zur Rechten schaut man auf die Speicherstadt (Höhe Kehrwieder-​Theater). Wenn man den Blick über den Nikolai-​Fleet schweifen lässt, sieht man zur Linken die Ehemalige Hauptkirche St. Nikolai (siehe Video). Im Rücken hat man u. a. die Restaurants Ti Breizh und Alt Hamburger Aalspeicher (
) .
Auf dem Ponton befinden sich diverse Bänke. Perfekt fürs nächste Picknick …
Video link: