Musikbunker

Hamburg versteht sich ja zunehmend als ein kulturelles Zentrum, in dem der Musik ein großer Stellenwert eingeräumt wird. Musical-​Häuser an jeder Ecke und vom Millionengrab Elbphilharmonie mal ganz zu schweigen. «Nicht kleckern, sondern klotzen» lautet hier die Devise.
Die Hamburger Musiklandschaft besteht aber eben nicht nur aus den großen, gewinnträchtigen Publikumsmagneten, sondern auch aus den vielen kleinen Clubs, Festivals und Stadtteilfesten, wo Musiker auftreten, die auch kleinere Veranstaltungen jenseits des Mainstream mit ihrer Kunst bereichern. All diese Musiker benötigen «Freiräume», in denen sie ungestört und ohne zu stören üben und experimentieren können.
Die derzeit sechs Musikbunker — ein siebter befindet sich gerade im Aufbau — von Marion und Falkner Lohmann bieten Musikern gut ausgestattete und gut erreichbare Übungsräume zu fairen Mietpreisen. Es handelt sich bei diesen Bunkern um ehemalige Zivilschutzbunker, sog. Luftschutzhäuser, die während des Zweiten Weltkriegs errichtet wurden. Aufgrund der massiven Stahlbetonbauweise bieten diese Gebäude die idealen Voraussetzungen, um auch den lautesten Musikern einen Übungsraum zu bieten. Egal ob Heavy Metal in allen Spielarten, Punk, Jazz oder Blues, Trompetern, Schlagzeugern oder Dudelsackspielern, hier kann sich ein jeder austoben, bis die Wände wackeln, was diese auf Grund der Dicke jedoch kaum tun ;-)
Ich bin nun seit einigen Wochen Hauptmieter in einem eigenen kleinen Raum in der Palmerstraße und fühle mich hier sauwohl! Die Räume werden von innen mit natürlichen Holzfaserdämmstoffen ausgekleidet und mit ausreichend Steckdosen und Beleuchtung versehen. Nachrüstung mit weiteren Steckdosen wird auf Anfrage kostenlos vom Vermieter erledigt. Die Flure und WCs werden regelmäßig gereinigt und ein Sicherheitunternehmen kümmert sich um den Objektschutz. Zudem gibt es ausreichen Parkplätze.
Die Mieter haben hier uneingeschränktes Untervermietrecht, so dass sich mehrköpfige Bands ohne Probleme einen Raum und die Kosten teilen können.
Nach so viel Lob muss aber noch erwähnt werden, dass es weder Heizung noch Fenster gibt. Erstere lässt sich jedoch im Winter problemlos durch Heizlüfter oder elektrische Ölradiatoren ersetzen und Dank der Dämmung haben die Räume eine gute Wärmeisolierung. Das Fehlen von Fenstern stellt für Musiker in der Regel auch kein Problem dar. So ist man wenigstens sicher vor Tageslicht und dem unerträglichen Gebrüll der Vögel…

Hamburg ist die schönste Stadt der Welt. Das ist so bekannt, dass es mittlerweile auch die zweitteuerste Stadt Deutschlands ist. Da beneidet man als Hamburger manchmal schon die Berliner. Wie einfach müssen die das wohl mit der Wohnungssuche haben? Und wie schwer ist es dann auch noch einen Raum zu finden, in dem man höllisch laut Musik machen kann, ohne dabei die Nachbarn zu stören, ohne kilometerweit aus der Stadt fahren zu müssen und ohne sich finanziell völlig zu ruinieren?
Dafür gibt es in Hamburg die Musikbunker. Seit zwei Jahren probe ich selber mit meinen Bands im Bunker in der Palmerstraße. Eigentlich nur für den Übergang, denn es gibt hier (wie in allen Bunkern) keine Fenster, die Luft ist stickig und die Räume klein. Aber man will hier ja auch arbeiten. Und das geht im Grunde ganz gut. Die Mieten sind finanzierbar, die Vermieter verständnisvoll und man hat so wirklich keine Ausrede mehr, keine gute Musik zu machen. Irgendwann hätte ich schon gerne mal wieder ein Fenster zum lüften und etwas Tageslicht beim spielen, aber bis ich das gefunden habe fühle ich mich im Bunker absolut gut aufgehoben.

Marion und Falkner Lohmann betreiben eine Reihe von Musikbunkern in Hamburg, in denen sich Übungsräume befinden, die von Musikern und Bands angemietet werden können.
Ich bin nun seit mehreren Jahren Mieter in dem Bunker in der Palmerstrasse. Er ist wirklich vorbildlich und befindet sich in einem sehr guten Zustand. Die Flure werden regelmäßig gesäubert, es liegt kein Dreck herum. Regelmäßig werden die Flure neu gestrichen. Auf den Stockwerken gibt es Aschenbecher. Die Toiletten befinden sich in einem guten Zustand, sind immer sauber und benutzbar. Die sonstige Infrastruktur (Strom, Beleuchtung, Belüftung,…) ist seit Jahren durchweg in einem tadellosen Zustand. Regelmäßig wird in die Infrastruktur investiert. Die Sicherheiteinrichtungen sind gut (gesonderte, abschließbare Stahltür am Haupteingang). Ebenso sind alle Räume mit Stahtüren versehen und mit Stahlriegeln gesichert. Es werden ordnungsgemäße Mietverträge geschlossen.
Die Mietpreise sind zwar nicht unschlagbar billig, das Preis-​Leistungsverhältnis ist aber absolut okay.
Ich habe in Hamburg schon ganz andere Übungsbunker kennenlernen dürfen (vollgesch* WCs ohne Spülung, stinkende Pinkelecken, Wasserschäden, Trennwände aus Gasbetonsteinen, mangelnde Sicherheitseinrichtungen und Diebstähle). Im Gegensatz dazu ist der Bunker in der Palmerstrasse das reinste Paradies!