Ein alter Bagger mitten in der Stadt erinnert an die industrielle Vergangenheit von Ottensen und die Baggerfabrik, die da stand, wo sich heute ein großer Spielplatz ausbreitet. Das Stadtteilarchiv Ottensen hat den Bagger adoptiert, und es steht immer ein Eimer blauer Farbe bereit, um Graffiti zu überpinseln, deswegen steht er proper da, der Bagger. Die Firma Menck & Hambrock hat es seinerzeit verpennt, statt der alten Seilzugbagger moderne Hydraulikbagger zu entwickeln, geriet in Schwierigkeiten und wurde aufgekauft. Jetzt spielen die Kinder auf dem Gelände und krabbeln auf dem Führerhaus und Ausleger herum. Alle paar Monate gibt es eine Vorführung: Damit die Innereien in Schwung bleiben, wird der alte Diesel angeworfen, und für 15 Minuten dröhnt und vibriert die Gegend, alle Gelenke des«Menckmals» werden hin und her bewegt, und man spürt Gewicht und Kraft der alten Maschine. Dann wird es wieder still, und der Bagger steht wieder stoisch in Kälte, Regen und Sonne und freut sich, dass die Kids was zu klettern haben.
Andreas S.
Classificação do local: 4 Hamburg
Es ist gerade einmal 150 Jahre her, da war Altona eine eigene Stadt und gehörte zu Dänemark. Ottensen war spärlich bebaut, das freie Land erstreckte sich in Wiesen und Feldern — doch die Industrialisierung benötigte Flächen und der Hamburger Hafen wuchs und forderte immer mehr Infrastruktur und technisches Gerät. So kam es, dass Johann Menck und Alexander Hambrock hier 1868 am Rand von Ottensen erst ein kleines Gelände erwarben, das sie mit zunehmendem Erfolg ihrer Maschinenfertigung immer mehr erweiterten, so dass in den besten zeiten hier bis zu 3000 Menschen beschäftigt waren. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wuchs der Betrieb, produzierte Baumaschinen, Bagger, Kräné, Winden, Pumpen und vieles mehr. In den 1960ern kam dann das schnelle Ende, das in erster Linie dem Verkauf der Mehrheitsanteile an eine amerikanische Firma zugeschrieben wurde — vermutlich war aber auch die Einführung der Container im Schiffstransport mit verantwortlich, denn nun wurden deutlich weniger Kräné und Winden gebraucht und der Hambuerger Hafen bot deutlich weniger Arbeitsplätze. Die Fabrikgebäude wurden in den 1970ern meistenteils abgerissen, heute ist praktisch nichts mehr davon erhalten — das ehemalige Weideland ist immerhin nicht komplett neu bebaut sondern wird als Spielplatz genutzt. Und gerade den Kindern gefällt der große blaue Bagger aus der Produktion der alten Maschinenfabrik besonders gut, den man hier als Industriedenkmal hingestellt hat; mir übrigens auch, denn er hat noch so etwas archaisches, ungeschliffenes, grobmechanisches an sich, das einen historischen Charme versprüht. Die dümmlichen Graffiti-Schmierereien sind zum, Glück beseitigt, aber vermutlich werden bald wieder ein paar hirnlose Sprüher kommen
Dirk U.
Classificação do local: 1 Hamburg
Von 1868 bis 1984 wurden bei Menck & Hambrock Maschinen gebaut. M 152 Der Bagger ist häßlichen Schmierereien zum Opfer gefallen. Man muss ihn nicht gesehen haben, kann ihm im Vorübergehen aber gut eine Minute der Aufmerksamkeit schenken und sich sein Alter vor Augen führen. Nebenan liegt der Bauspielplatz Spio.