Juwelier Schreiber

Ich bin bisher bei Herrn Schreiber und seiner Glanzzeit immer zufrieden gewesen. Vorher habe ich meine Uhren bei Wempe überholen lassen ich fühle mich bei der Glanzzeit besser aufgehoben. Freundlicher Umgang und Rückruf, falls doch mehr repariert werden muss. Die getätigten Arbeiten bei einer Uhrenrevision sind meines Erachtens transparent. Schön, dass es diesen Laden in Ottensen noch gibt.
Über andere Leistungen, die der Laden anbietet (Ringe etc.) kann ich nichts sagen. Ich vergebe 4 Punkte (mit Tendenz nach oben)!

Die beschreibung von Heike galt solange bis in dem haus, in dem Juwelier Schreiber beheimatet ist, die gentrifizierung zuschlug. Also das schick machen einer gegend unter vertreibung der alteingesessenen bewohner und läden. Juweilier Schreiber erzählte, der eigentümer habe ihn vor die wahl gestellt, fast ein jahr sanierungsarbeiten zu dulden, in denen der laden geschlossen war und danach die doppelte miete zu zahlen. Es sei ihm, dem eigentümer, egal, ob Schreiber weitermache oder nicht. Er könne auch eine bäckerei oder einen bekleidungsladen reinnehmen, ganz egal. Der laden ist trotz allem geblieben und er wird seinem namen — «glanzzeit» — vielmehr gerecht als vorher. Er ist ungefähr dreimal so groß wie vor dem umbau, hell ausgeleuchtet und es gibt eine uhrmacher– und goldschmiedewerkstatt hinter einer großen glasscheibe, so dass man den handwerkern zusehen kann. Es ist nicht zu leugnen, dass der umbau schön geworden ist, aber das wissen, wie es dazu kam, hinterlässt einen bitteren beigeschmack. Das sortiment ist dasselbe wie vorher, uhren, schmuck, trollbeads. Wecker und kinderuhren. Nichts extravagantes, aber schöné dinge und nützlich für alle faulen menschen, die für derlei einkäufe ansonsten in die innenstadt fahren müssten. Die uhrmacherwerkstatt ist allerdings schon etwas besonderes. Ich habe dort noch vor dem umbau eine sehr alte junghans uhr repariert bekommen, an der ich sehr hänge. Der inhaber hat sie zu einem alten mann in den schwarzwald geschickt, der nach der schließung der alten junghans werke alle übrigen zubehörteile aufgekauft hat. Der fand in seinem fundus ein passendes teil für meine uhr, bekam sie wieder zum laufen und schickte sie nach Hamburg zurück. Das hat drei Wochen gedauert und fast 130 EUR gekostet, aber das war mir es wert. Wer noch alte junghans uhren werde reparieren können, wenn der alte mann einmal tot sei, wisse er auch nicht, meinte der inhaber seinerzeit. Deshalb — es geht dort so persönlich zu, wie es in einem laden in der innenstadt niemals sein wird, und auch die zurückhaltend freundliche bedienung durch den meist selbst anwesenden inhaber hat den umbau überstanden. Hinzu gekommen sind kollektionen von designern, die ihre stücke dort ausstellen und verkaufen. Ich hoffe sehr, dass der laden unter den veränderten bedingungen überleben wird.