Isebek-Initiative

Unerwähnt bleibt hier, dass gleichzeitig nur 100 Meter weiter der Sparbierplatz, ein öffentlicher Platz von 22.000 qm im dicht bebauten Kerngebiet, privatisiert und bebaut wird — mit einem gemeinsamen Krankenhaus der beiden Klinikketten Agaplesion AG und Asklepios. Dass dabei auch rund 90 Bäume (!) gefällt wurden, ist zwar nur eine Nebenfolge der Privatisierung einer Riesenfreifläche, aber von den Naturschützern der Isebek-​Initiative war und ist dazu nichts zu hören. Warum? Die Empörung über Baum-​Massaker (Mopo) gilt nur Bäumen, die nicht von großen Investoren gerodet wurden. Das Schweigen über das Klinikum ist sogar inzwischen DIE Voraussetzung einer wohlwollenden Medien-​Berichterstattung über grüné Initiativen geworden.

Tja, vermutlich wird der Bürokomplex am Hoheluftbahnhof wirklich gebaut, leider! Denn Hamburg ist bedroht vom Konzept der wachsenden Stadt, ein völlig bescheuertes Prinzip, das natürlich die geldgierige CDU aufs Parkett zauberte, um ihren Schwagern und Freunden die letzten Freiflächen der Stadt zum Zubetonieren zuschachern zu können. In Hoheluft, Eimsbüttel und Eppendorf wird seit langem fleißig daran gearbeitet, auch den letzten Grünflecken, die letzte Brachfläche und den letzten nicht ökonomisch sinvoll strukturierten Hinterhof mit möglichst viel Hausmasse zuzbauen, die dann aber nie sozial verträglich mit günstigen Mieten für Familien auf den Markt gebracht sondern möglichst als unsinnig weiterer Büroraum oder überteuerte Eigentumswohnung angeboten wird. Im Falle Hoheluft braucht wirklich keiner noch einen Büroklotz. Das von Sonja angeführte Beispiel Falkenriedterassen zeigt, wie schlecht die moderne Architektur ist und wie rücksichtslos Bau in Hamburg genehmigt wird, wenn nur genug Geld fließt (auch unterm Tisch, jawohl, so hoch darf keiner bauen) — der Falkenried-​Tower ist viel zu hoch und das Isebekufer an dieser Stelle einer großen städtebaulichen Chance beraubt. Jeder neue Bau hat bald einen weiteren zur Folge Hamburg braucht Lebensqualität anderer Art — und jede Initiative gegen die betonköpfe im Senat ist zu begrüßen!

Kahlschlag am Isebek-​Kanal für ein riesiges Büro– und Geschäftsgebäude mit Tiefgarage — das will die Isebek-​Inititative verhindern. An der Hoheluftbrücke, ungefähr dort, wo jetzt noch McDonalds steht, sollen die Gebäude errichtet werden — die Folgen: u.a. weitere Grünflächenzerstörungen und Baumrodeungen in Eimsbüttels Grüner Lunge! Besonderes wenig nachvollziebhar: Gerade erst wurde auf der anderen Straßenseite die Falkenried Plaza fertiggestellt. Wie auch immer: Noch bis kommenden Dienstag, 29. Juli 2008, ist es möglich mit seiner Unterschrift gegen dieses Vorhaben vorzugehen. Viele Eimsbüttler haben das bereits getan. Die Listen hängen in oder an den meisten Häusern des Generalviertels aus — Nachschub gibt es im Blumengeschäft Das kleine Grüné in der Bismarckstraße. Dort müssen die Listen auch bis Dienstag wieder abgeben werden.