Heimat

Den entzückenden Laden gibts immer noch — und nach wie vor keine Parkplätze :-(.
Ich habe aber einen ergattert und betrat heute die Zauberhütte von Suscha Vogel-​Lobeck, nachdem ich vorher dort angerufen hatte.
Der Hintergrund: ich habe am letzten Sonntag auf der Messe «Blickfang» ein «Rollover» erstanden. Diese Teile gibts in 3 Ausführungen: klein für Hals und/​oder Kopf, mittel für die Taille und gross für Bauch, Hintern, Schenkel oder Busen, Bauch, Hintern. Ich hatte ein grosses gekauft — offensichtlich in der falschen Grösse, denn das Teil und ich wirkten — zuhause angekommen und richtig anprobiert — etwas mettwurstartig. Oh je… was tun.
Ich durfte den Rollover gegen 2 mittlere tauschen — ohne Probleme! Dazu gab es noch sehr hübsche «Taschen» und die Versicherung, falls irgendetwas nicht passen oder gefallen sollte, könne ich gern nochmal vorbeikommen.
Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, wäre ich gern noch durch den Laden gestreift…
Ich komme wieder!

Dieser Laden ist die Herberge für ‘zig tausend Sachen die keinen gemeinsamen Nenner erkennen lassen.
Hüte für Damen älteren Jahrgangs, bunte Fahrradsattelschoner, hochwertiges, sehr sehr schönes (!!!) Porzellangeschirr u.v.m. Bisher hatte ich mit Services aus Porzellan immer etwas altmodisches assoziiert. Ich Dummkopf! Filigran gearbeitet und schön schlicht in der Aufmachung, da nur von innen glasiert — das gefällt!
Mein persönliches Highlight waren dennoch die Streicholzschachteln. Wieso bin ich bisher noch nie auf diese Idee gekommen, habe ich in mich hineingefragt. Die Ladenbesitzerin hat die kleinen Schachteln mit kleinen Bildern oder auch Stoffen beklebt! Das ist aber nur der Anfang der Geschichte. So befinden sich nämlich auf der Rückseite mancher Schachteln kleine Magnete, die es erlauben die Streichholzschachtel in einen Bilderrahmen zu setzen.

Als ich neulich auf der Suche nach einem Präsent besonderer Art durch die Ottensener Infrastruktur schlenderte, stieß ich in der Großen Brunnenstraße auf diesen kleinen Laden, der mir vorher noch nie aufgefallen war. Heimat — interessant. Was soll das wohl bedeuten? Löst hier Jemand seinen Hausstand auf oder steckt dahinter ein heimwehgeplagter Immigrant, der Spezialitäten aus seiner Heimat verkauft? Nö. Die Heimat ist ein kleiner Laden der Überfüllt ist mit — Allem.
Als ich den schlauchartig langgestreckten Raum betrete, habe ich das Gefühl mich im Nest einer Elster zu befinden, die über die Jahre alle möglichen Schätze angehäuft hat. Wie sich herausstellt verhält es sich so ähnlich. Zwar ist die elegante Dame die mich empfängt kein Vogel jedoch zumindest eine schillernde Erscheinung, die sich sofort bemüht meiner Ahnungslosigkeit abzuhelfen. Suscha Vogel-​Lobeck hat lange als Stylistin und Innenausstatterin gearbeitet und sich schließlich ihren Traum erfüllt: Ihre über die Jahre gesammelten Schätze auszustellen und an die passende Person weiterzugeben.
Ich werde herumgeführt und auf besondere Stücke aufmerksam gemacht. Nachdem Suscha Vogel-​Lobeck behutsam eruiert hat, welche Vorstellungen ich ungefähr von einem Präsent habe, sucht sie das Passende für mich heraus und bemüht sich sogleich nach einer passenden Verpackung (die sie nicht berechnet) zu suchen.
Nach einem kurzen und angenehmen Plausch verlasse ich ihr Reich und bin sehr zufrieden mit mir. Ich habe etwas passendes gefunden, das nicht überall zu finden ist und das gut zu mir passt — ich fühle mich wie nach einer erfolgreichen Schatzsuche. Danke, Suscha Vogel-​Lobeck!