Am abgelegenen Dampfschiffsweg in Harburg vermutet man eigentlich keine Kneipe. Doch im alten Harburger Fährhaus, wo seit 1870 Fahrkarten für die Fähr– und Dampfschiffe ab Harburg Hafen verkauft wurden, betreibt Rosi seit ca. 40 Jahren ihre Bar Bei Rosi. Linienschiffe verkehren vom dortigen Anlieger übrigens nicht mehr, hier sind heute lediglich ein Löschboot der Hamburger Feuerwehr und ein Zoll-Boot stationiert. Es gibt hier ein Astra und Lübzer Pils vom Fass, das sehr gut geschenkt ist. Zum Essen gibt es Kleinigkeiten, u.a. eine Currywurst. Das Lokal ist relativ klein, mit einem langen, gemütlichen Tresen und maritimen Einrichtungs-Elementen. Draußen gibt es noch zahlreiche Sitzplätze an Bierbänken und an Tischen. Es ist wirklich sehr gemütlich hier, und immer relativ gut besucht, Rosi steht nicht mehr so oft persönlich hinter dem Tresen. Ab und zu lässt sich auch mal Country-Sänger Gunter Gabriel blicken, der in der Nähe sein Hausboot liegen hat. Hier kann ich einen Besuch empfehlen !
Michael H.
Classificação do local: 5 Berlin
Also das war so: ich hatte Das perfekte Promi-Dinner gesehen. Alle sassen sie in Gunter Gabriels Hausboot und einer bekam eine Extrawurst. Genauer gesagt eine Currywurst, und beiläufig erwähnte mein Jugendidol der Siebziger, die sei aus dem Fährhaus. Und so googelte und qypte ich und tatsächlich: das mußte so ein richtiges Original sein, né olle Institution ohne Schicki-Micki, dafür mit jeder Menge Charakter. Drei Tage später waren wir sowieso in Hamburg und ein Riesenzufall führte uns sogar nach Harburg! Wir waren so ziemlich die einzigen Gäste und bestellten Curry– und Pferdewurst. Ich weiß nicht, ob wir das Vergnügen mit Rosi hatten, jedenfalls war die Dame blond und Ende Fünfzig únd hatte jede Menge Herz mit Schnauze. Und so haben wir im strömenden Regen unter einem Vordach gesessen, und nett gequatscht und Spaß gehabt. Schade dass das so weit weg ist vom Schuss, sonst würde das Fährhaus meine Stammkneipe werden. Na denn, alles gute und grüßt Gunter von mir.:-) Drei Jahre später: endlich war ich noch einmal hier! Und habe mich so über die Bedienung mit der rauchigen Stimme und so viel Herz gefreut, dass es Zeit wird, aus vier Sternen fünf zu machen.
Afra E.
Classificação do local: 5 Berlin
An ungezählten Winterwochenenden musste ich diese Erfahrung machen: Teilen ist nicht immer gut. Meine Besuche in Rosis Harburger Fährhaus nahmen stets annähernd denselben schicksalhaften Verlauf, zumindest, wenn ein gewisser Grafiker aus OS dabei war. Spätestens nach dem zweiten Bier, dem erklärt letzten, säuselt mein Gegenüber: Komm, wir trinken noch eins, wir können uns ja eins teilen. Ok, eins noch, zusammen! So beginnt das Unheil, das den Rest des Subbotniks auf der Vereinswerft gefährden könnte. Um vier Uhr morgens, nach einer unbekannten Anzahl geteilter Biere, habe ich seit Stunden den Überblick verloren, lausche andächtig der Musicbox oder den breitgefächerten Gesangskünsten meiner Mitzecher, tanze Walzer mit Binnenschiffern, A6-Kapitänen, Maschinisten und Lotsen, habe herzerweichende Familiendramen erfahren und wieder vergessen, bin detailliert über Verrats-Szenarien in Liebesdingen und Schweinereien im Allgemeinen ins Bild gesetzt worden, konnte der Umsetzung von Prügelandrohungen entgehen, habe an Verbrüderungen und tränenreichen Abschieden teilgenommen und lasse jetzt den letzten Schluck stehen. Nein, kein weiteres Bier! Du musst mich sowieso nach Hause hieven. Eh du es gar nicht mehr schaffst. Irgendwie findet sich die Koje. Irgendwann graut der nächste Morgen: angepreit, kalt geduscht, Blaumann zugeknöpft, an die Arbeit, kalt ist es heute, Rost geklopft, gestern ging das leichter von der Hand. Sprich doch nicht so laut! Umkippende Farbtöpfe, Pinsel im Abwärtstrend, gestern haben wir eindeutig mehr geschafft, Schwindelgefühle, tanzende Lettern am Heck der Johann Smidt. Hast du die gemalt? Das ist nicht dein Ernst! Scham und Schande. Eins weiß ich gewiss. Das nächste Mal bei Rosi werd ich ein bisschen aufpassen. Nie wieder ein geteiltes Bier! Gar nicht erst damit anfangen, man verliert so schnell die Kontrolle. Naja, eins vielleicht. Höchstens.
Jillian B.
Classificação do local: 5 Hamburg
Ich bin keine Harburgerin und quasi gezwungenermaßen nach harburg-heimfeld gezogen ;): Meine beiden Jungs(43 bzw. 10 Jahre alt) lebten dort und ich habe mich für die Liebe + Nähe und gegen die Innenstadt entschieden: und ich es bereue es keine Sekunde !! Das voran ! Dazu trägt auch die besondere, bodenständige Kultur in Harburg bei, und Rosis Fährhaus ist ein wichtiges Element derselben: echtes Astra-Ambiente und kein Pseudo-Astra-Pinte, wo man Prada und Gucci-Taschen an den Armen hochhackig bewaffneter Mädels antrifft(ich trage ja auch sehrsehr gern hochhackig und habe auch das eine oder andere feine Täschchen im Schrank, doch hier halte ich sie für völlig fehl am Platz !!!) und die Kerle mit ihrer Rolex und teuer erstandenen Grunge-Look Jeans zur Musik wippen… NEIN, das hier ist echter Hafen und echter«Dreck», und ich hoffe inständig, dass sich dies auch so hält…dafür spricht die abgelegene Lage. Es gibt Kneipenkost(Currywurst, Kartoffelsalat etc) und Knollen, den Wein sollte man eher als Schorle trinken, aber auch das gehört dazu(ist auch besser: jede Runde Bier mit einem Glas Wein bestehen zu wollen, fordert viel vom Körper; ich habe es ein paar mal versucht… und bin jeweils elendig zugrundegegangen!). Klar, dass es günstigst ist ! 5 Sterne, weil es so ist, wie es eine Hafenkneipe verlangt !!
Andreas K.
Classificação do local: 4 Hamburg
Nun ja, ich komme ja aus Harburg. Insofern liegt ein Besuch im Harburger Fährhaus ja nahe. Richtig? Neee, falsch gedacht. Es hat mehr als drei Jahrzehnte gedauert bis ich diese einzigartige Kneipe gefunden habe. Rosi, die den Laden schon ein paar Jahrzehnte führt kennt offenbar 99% der Gäste persönlich. Diese bestehehen in genauso hoher Zahl aus Stammgästen; jetzigen und ehemaligen Nachbarn, Hobby– und echten Kapitänen und vielen alten Harburgern. Da erwartet man gar nicht, dass man in der Kneipe saubere Luft einatmet. Eine Mischung aus Zigarettenrauch und Friteusengeruch schlägt einem bei Betreten des Orts, der einen in die Vergangenheit reisen lässt entgegen. Urig, eine Stammkneipe wie aus den 50er Jahren. Menschen, die kein Blatt vor den Mund nehmen und ab und an Gunter Gabriel, der um die Ecke wohnt, erwarten einen. Die Atmosphäre, die Getränke und die Sprüche am Tresen entschädigen für die Atemnot. Die Musik aus der Musikbox ist seit Jahren die gleiche. Mithin ein Ort der wie ein Zuhause sein kann. Wer einmal dort einkehren will, ist herzlich willkommen. Ich bevorzuge dern Freitagabend, dann ist am meisten Stimmung — oder aber den Sonnabend Nachmittag als Ziel einer Radtour bei schönem Wetter und einem Alsterwasser auf der Terrasse. Für die Lage im Süden Hamburgs mit schlechter Erreichbarkeit und die Luft in der Kneipe gibt’s je einen halben Stern weniger. Bleiben vier.