Hamburg 1 Fernsehen

Meine regelmässige Hamburg 1 Fernsehzeit ist schon etwas her. Damals lief noch Jeannie X mit ihrer Party Patrol und man war so immer super informiert, was in der Club-​Szene gerade so abging oder wie die Partys waren, auf denen man nicht war.
Diese Sendung gibt s schon lange nicht mehr und Hamburg 1 feiert dieses Jahr seinen 20. Geburtstag. Wie die Zeit doch läuft. Wahnsinn!
Im Rahmen eines Interviews durfte ich vor ein paar Wochen vor der Kamera stehen und war zu Gast im Frühcafé bei Marco.
Wirklich ein sehr sympathischer Moderator, der auch hinter der Kamera total authentisch wirkt und super viel Energie hat.
Möchtest Du Dich noch abpudern? Leider ist unsere Dame in der Maske nicht da.
Hier hast Du einen Schwamm, ich glaube Farbton 25 passt zu Dir. Einfach ein bisschen auftragen, meinte er zu mir und drückte mir und gab mir die Utensilien in die Hand. So stand ich da und puderte etwas unbeholfen mein Gesicht.
Zwischen Live-​Sendung, Vorgespräch, etwas zu Trinken holen und der kurze Einweisung in die Maske, managt er mal eben so alles spontan selber.
Nur der freundliche Herr aus der Regie, der die technische Hoheit hat, steht ihm zur Seite.
Spannend hinter die Kulissen zu blicken und Studioluft zu schnuppern. Ja, diese Studioluft ist wirklich ziemlich warm und auch hell. :-)
Also alles Gute Hamburg 1 für die nächsten 20 Jahre!

Ehrlich: Ich habe bisher eher selten in diesen Fernseh-​Kanal geschaut. In den «Hamburg aktuell» Nachrichten werden lokale/​regionale Informationen ausgestrahlt, die man ansonsten höchstens noch bei N3 zu sehen bekommt.
Ich hatte gestern das Vergnügen, Protagonist eines — kurzen — Sendebeitrages zu sein. Das Thema: Silver Surfer, die Generation 60+ im Netz.
Man war auf mich gestoßen und meinte, in mir einen geeigneten Kandidaten zu haben, um dieses Thema fernsehgerecht aufbereiten zu können. Pünktlich stand das Hamburg 1 Team vor der Tür und ich begrüßte zwei Mitarbeiter, die mit Kamera, Stativ und Mikrofonen bewaffnet waren. Nach kurzem Beschnuppern ging es dann los. Zunächst wurde ich verkabelt und dann wurden diverse Szenen bei mir in der Wohnung gedreht. Anschließend ging es — verbunden mit einem Spaziergang durch meinen Kiez Fuhlsbüttel — zum Café Luise, wo weitere Szenen gedreht wurden.
Das Ganze lief locker, freundschaftlich und ungezwungen ab und machte viel Spaß. Nach zweieinhalb Stunden waren wir durch. Der Zusammenschnitt würde einen Beitrag von 2 — ²¹⁄₂ Minuten ergeben — so die Ansage. Was völlig normal sei.
Nun denn: Inzwischen ist der Beitrag ausgestrahlt worden. Im Netz ist er online noch einige Zeit bei
zu sehen.
Für mich hat der Auftritt des Hamburg 1 Teams einen sehr professionellen Eindruck gemacht. Die Sendung — nicht nur «mein» Beitrag — hat mir ebenfalls gefallen — gute Gründe, künftig häufiger mal bei Hamburg 1 rein zu schauen.

Hamburg hat einen eigenen Fernsehsender. So weit, so gut. Macht in einer Stadt und für eine Stadt wie Hamburg ja auch Sinn. Aber kann man das nicht professionell machen?
Das Budget ist begrenzt, schon klar. Ich würde auch keine gepflegte Samstagabendunterhaltung erwarten. Aber Berichte, die nach Jahren immer noch wiederholt werden sind unprickelnder als z.B. Liveübertragungen von Alster oder Elbe (dürte ja auch nicht besonders kostenintensiv sein).
Bei Liveübertragungen sind die Beiträge oft nicht Lippensynchron, einige der Moderatoren benötigen dringend ein Sprech-​Training, das «Tischgespräch» hat nen Sound als würde aus ner Blechdose gesendet… Löbliche Moderations-​Ausnahme: Lisa Reimnitz (Nachrichten) und Uli Pingel (Sport). Letzterer macht nen souveränen, nicht zu steifen Eindruck. Den Begriff «Rothosen» find ich jedoch generell beknackt; und so’ n bisschen HSV-​lastig ist er doch.
Übertragung vom Hafengeburtstag: trailer mit Bildern vergangener Jahre, Interviews, die an Belanglosigkeit nicht zu übertreffen waren — und im Hintergrund fahren die Schiffe vorbei (die man vielleicht gern gesehen hätte?!!). Zitat meiner Nachbarin (89): «Sind die bescheuert? Können die nicht mal aus dem Bild gehen?»
Feuerwerke sind schwierig zu übertragen. Aber selbst Laien merken, dass es ziemlich schwachsinnig ist, Bilder soft ineinander übergehen zu lassen, wenn man nicht wissen KANN, welcher Effekt als nächstes kommt. Liebe Freunde von HH1, ich als Pyromantiker empfehle: akkurate Tonleitung, ein Bild = Totale Richtung Himmel, eine Kamera auf die bodennahen Effekte und glatte Schnitte. Alles andere sieht aus wie né Bildstörung synchron zur Musik.
Alles in allem: da ist IMHO dringender Handlungsbedarf. Es sei denn, man möchte weiter der erfolgreichste Stadtsender Hamburgs bleiben — weil’s der einzige ist…
Ein Stadtsender sollte doch den Anspruch an sich selbst haben, ein Spiegelbild der Stadt nach außen zu sein. Davon ist HH1 derzeit leider meilenweit entfernt.