Wir hatten mit sechs Personen ein kleines Familienessen hier. Das Ambiente ist gediegen. Eiche rustikal täte es wohl am ehesten umschreiben, aber mit sehr viel Liebe zum Detail. Das Publikum ist eher älter und — der nicht eben zentralen Lage z.B. an einer Hauptstraße geschuldet — auch eher lokal. Wer hier isst, sollte Fan deutscher, deftiger Küche sein. Es gibt eine Querfeldein-Auswahl deutscher Klassiker. Schnitzel, Grillpfanne, Roastbeef, Sauerfleisch & Co. Eine Sonderkarte bietet Saisonales wie herbstlichen Grünkohl oder weihnachtliche Gänsekeule. Auch die Liste der angebotenen Getränke ist vollständig, verspricht aber nichts Überraschendes. Unsere Bedienung ist flink und freundlich. Die Getränke stehen schnell auf dem Tisch und nach dem Beilagensalat gehen auch recht schnell unsere Speisen raus. Hatte ich bis hierher gedacht, dass vieles an diesem Restaurant austauschbar ist, wurde ich bei dem Essen auf wunderbare Art und Weise eines Besseren belehrt. Es beginnt mit dem Beilagensalat: der wird nicht nur von frischer Kresse, sondern auch mit leckeren Kartoffelchips und eine Prise Sesam bekrönt. Sehr gut! Mein als Hauptgericht geordertes Lammfilet mit Thymian, Bohnen und Speck und Kartoffelgratin ist alles andere als 08⁄15. Schon der Anblick ist schön. Das Lamm ist butterzart gebraten, ein Bund Thymian verleiht dem ganzen ein wunderbares Aroma. Die Sauce kräftig, aber gut abgeschmeckt. Die riesige Portion Bohnen mit kleinen Speckwürfeln sind frisch und ganz zart gekocht. Gefreut habe ich mich auch über das Kartoffelgratin: in einem kleinen Extra-Schälchen frisch zubereitet. Nach meinem Geschmack ein Nötzelchen zu viel Käse und an der scheinbar unverzichtbaren Kresse hätte auch ein bisschen gespart werden können. Ansonsten aber sehr lecker und vor allem alles schön heiß. Auch meinen Mitgästen hat es offenbar sehr gut geschmeckt. Unter anderem sei hier die wirklich köstliche Sauce zur Gänsekeule erwähnt. Diese wurde vermutlich mit einem Lebkuchengewürz verfeinert. Die gleiche Geschmacksnote findet sich auch im Rotkohl wieder. Sehr raffiniert! Schade, dass dazu die in der deutsche Vorstellung von Haute Cuisine hochgepriesenen Kroketten gereicht werden, aber man hätte sicher auch eine andere Sättigungsbeilage wählen können. Fazit: dieser Gasthof ist wahrlich erwähnenswert. Meine Befürchtung auf Beliebigkeit hat sich nicht bestätigt, denn die Speisen werden hier mit einer sehr individuellen und wirklich leckeren Note zubereitet. Wer hier kocht, versteht sein Handwerk! Natürlich wird sich der Gasthof auf sein eher älteres Publikum einstellen und Gourmets wachsen in Hamburg-Farmsen/Berne sicher auch nicht haufenweise an den Bäumen, aber ich wünschte mir, dass der Gasthof Oldenfelde mehr Mut zur Einmaligkeit hätte. Ein besonderes Gericht, dass man nur hier bekommt, vielleicht ein wenig mehr Hamburger Kolorit auf der Karte. Gleiches gilt für die Getränke: warum nicht mal ein herrliches Craft Beer anbieten? Oder wenigstens eine Bionade? Na, Wunschdenken! Ich komme jedenfalls gerne wieder!
Heiko T.
Classificação do local: 4 Hamburg
Eindeutiges Statement gleich zu Beginn. Wer rustikale, deutsche Küche mag, mit einem kleinen Hamburger Anstrich, der sollte unbedingt ins Gasthaus Oldenfelde gehen. Schon von außen wirkt das Gasthaus gepflegt und passt eigentlich gar nicht so recht in die Umgebung des Wohngebiets, zwischen Rahlstedt und Farmsen. Man muss hier schon wirklich gezielt hinwollen, da man ansonsten das Restaurant nicht finden würde. Beim Betreten der Räumlichkeiten fällt einem gleich die Deko-Leidenschaft der Inhaber auf. Überall stehen Kleinigkeiten rum, oder hängen von der Decke runter. Kuhglocken, alte Leuchten, Wagenräder und vieles mehr geben dem Ganzen diesen urigen Charme, den man sicherlich nur noch von Landgasthöfen kennt. Die Speisekarte ist nicht riesig, hält aber eine gute Mischung aus Fleisch, Klassikern und Kleinigkeiten bereit. Es gibt Roastbeef ebenso, wie Birnen, Bohnen und Speck oder eine Steak Pfanne mit Bratkartoffeln und Gemüse. Letzteres wählte ich auch. Dazu ein Moravia Pils, welches ich glaube ich noch nie getrunken hatte?! Die Oldenfelder Pfanne, so wie sie richtig heisst, war wirklich gut. Es gab Rind, Schwein und Pute, dazu eine ordentliche Portion Bratkartoffeln und das Gemüse lag unter einer Bearnaise-Sauce. Das Fleisch war gut gegart, die Bratkartoffeln lecker mit nicht zu viel Zwiebeln und das Gemüse hatte noch Biss. Preislich lag das Ganze bei 14,90 Euro, was für die Größe wirklich gut war. Obwohl pappsatt, gab es als Nachtisch noch eine Heidelbeer-Pfannkuchen, der sehr heiss und locker daherkam. Ebenfalls gut. Bei meinem zweiten Besuch, probierte ich das Roastbeef mit Bratkartoffeln. Roastbeef leicht rosa wie es sein, mit hausgemachter Remoulade. Diese war mir persönlich etwas zu säuerlich, aber in der Kombination mit den Bratkartoffeln, ging es dann wieder. Ingesamt auch gut. Wie schon Eingangs erwähnt, kann man hier gut einkehren, wenn man Lust auf etwas deftig-kräftiges hat und Hausmannskost mag.
Manuela B.
Classificação do local: 5 Hamburg
Wir sind seit vielen Jahren Stammgäste im Gasthaus Oldenfelde. Uns gefällt die gemütliche etwas altertümliche Atmosphäre sehr gut. Es ist einfach gemütlich hier. Man kann dort auch sehr gut seine Feier ausrichten lassen. Dafür gibt es 2 Extraräume. Das Essen ist reichlich und wie bei Muttern.
Baudoin B.
Classificação do local: 2 Hamburg
Tja, wo fängt man an? Ich hatte mal wieder Lust auf gutbürgerliche deutsche Küche. Die Räucherkate gibt es ja leider nicht mehr und vor Jahren war ich schon mal hier und hatte es in ordentlicher Erinnerung. Also ging es diese Woche mittags nach Oldenfelde. Es liegt wirklich sehr abgelegen, man wird zwar von den Hauptstrassen mit Hinweisschildern auf dieses Lokal aufmerksam gemacht, aber man muss es schon suchen. Einige Parkplätze gibt es vor der Tür, aber nicht allzu viele. Erste Überraschung: Es war gut besucht, auch die Theke war für die doch frühe Uhrzeit schon gut besucht. Es rauchte(!) sogar gerade jemand am Tresen und hörte erst auf, als er von der später dazu kommenden Bedienung angesprochen wurde.(Dem Wirt war es anscheinend egal) Zusätzlich hatte offenbar eine Art Motorradclub gerade eine Sitzung in einem der Nebenräume; die Herren kamen mit großen schweren Autos und wirkten so, als ob sie auf keinen Fall bei ihren Geschäften gestört werden wollten. Nicht unbedingt meine Lieblingsgesellschaft in einem Restaurant. Der Gastraum ist in dunklem Holz gehalten und z. B. mit Kuhglocken dekoriert. Zeitgemäßes Ambiente sieht nun sicher anders aus, aber den Stammgästen scheint es ja zu gefallen. Wir suchten uns einen Platz, griffen mangels Bedienung selber zu den Speisekarten und fanden ein Angebot wie vor Jahrzehnten: Schnitzel, Bratkartoffeln, Sauerfleisch etc. Ein Mittagstisch wird nicht angeboten, man muss a la carte zum vollen Preis bestellen. Inzwischen erschen endlich die Kellnerin, tat kumpelhaft so, als ob wir schon Stammgäste wären und nahm die Bestellungen auf. Das Mineralwasser schmeckte doch sehr nach Leitung, dafür war im Alsterwasser reichlich Bier und wenig Limo. Das Essen kam nach akzeptabler Wartezeit, die Portionen sind wirklich reichlich. Aber die Qualität? Die Salatbeilage war ohne jedes Dressing, auch Essig und Öl standen nicht auf dem Tisch. Die Bratkartoffeln schwammen in Fett, das Fleisch war fade gewürzt, dafür aber mit viel zuviel Pfeffer überstreut. Statt Sauce Bearnaise kam Sauce Hollandaise, das frische Gemüse war Tiefkühlware(wogegen ich garnichts habe, aber dann darf man nichts anderes in die Karte schreiben). Die überbackene Kartoffel hätte der Koch gerne früher aus dem Ofen nehmen können, der Camenbert war zu knusprig frittiert. Wir aßen und gingen frustriert nach Hause. Das hatten wir uns deutlich besser vorgestellt. Noch immer fragen wir uns, was die anderen Gäste dort hinzieht. Vielleicht sind es ja die Getränke, vielleicht wird ja bei Familienfeiern besser gekocht. Wir kommen jedenfalls so schnell nicht wieder.