Elternhaus Maegde u. Knechte

Toller und kreativer Laden!
Anders und toll.
Leider doch etwas höhrer Preis bei nicht perfekter ausführung des Drucks!

War heute bei Elternhaus Maegde und Knechte und war etwas enttäuscht. Zwar sind die großenteils bedruckten Kleidungsstücke recht lustig, allerdings ist die Qualität der Shirts unterste Schublade. Dünnste Baumwolle, durch die man mühelos Zeitung lesen kann, relativ laienhaft bedruckt (mit einer Schablone aufgemalt?!) und dann kostet so ein Fetzen auch noch 40EUR. Insgesamt auch recht politisch angelehtn, was nicht so mein Fall ist.
Tolle Spruchideen, aber mit besserer Stoffqualität und annehmbareren Preisen würde der Laden echt einer meiner Lieblinge werden. So wie er jetzt ist allerdings nicht.

Coole T-​Shirts mit einen spitzen Spruch auf der Brust, das kaufe ich bei MAEGDE und. KNECHTE. Drei Stück habe ich und mindestens zwei hab ich davon schon verschenkt., eines mit dem Spruch «der tut nix der will nur spielen».
Auch Schlüsselanhänger mit den entsprechenden Texten oder Tassen sind hier angesagt. Überall wo ein cooler Spruch darf passt, vom der Mütze bis zum Wäschesack, von der Kerze bis zum Kissen. Alles sehr besonders und sehr speziell.
Wer etwas ausgefallenes sucht ist hier an der richtigen Adresse und es ist sehr exklusiv. Dieses Design findet man nicht an der nächsten Ecke. Beim Einkaufen daran denken, hier wird nur Casch gezahlt. Und da die Teile nicht billig sind, sollte die Geldbörse voll sein.

Das Elternhaus. Klingt ja irgendwie nach einer Auffangstation für geprügelte und geknechtete Eltern. Nach, ich wurde von meinen Kindern geärgert und muss mich im Elternhaus mal kurieren lassen. Aber nein. Eher ist das Elternhaus eine Institution für beruckte Shirts. Hier ein lustiges Motiv, dort ein witziger Spruch. Alles bestaunt man hier mit einem Lächeln oder einem Schmunzler im Gesicht.
Wer es mag und gerne solche Sprüche mit sich rumträgt, ist hier an der richtigen Adresse. Leider ist die Qualität der Shirts und Taschen eher billig und wird zu einem vielfacheren Preis verkauft, als es wert ist. Naja.

Wieso muß eigentlich jeder seine Gesinnung auf dem T-​Shirt zur Schau tragen? Vor allem, wenn man eigentlich nichts zu sagen hat? Sprüche wie «Harte Zeiten e.V.», «Arbeit macht Arbeit» und «endlich Pleite» mögen ja ganz gut zu den wirtschaftlich schlechten Zeiten passen, sind meiner Meinung nach aber nicht wirklich aussagekräftige Botschaften, mit denen man unbedingt in der Welt umherspazieren muß.
Die Shirts, auf die diese sinnigen Aussagen gedruckt werden, sind dann auch wieder so schlicht, daß es nicht mal vom modischen Aspekt her Sinn macht, diese zu kaufen. Der Preis von knapp 30, — Euro für ein simples T-​Shirt ist dann auch nicht gerade ein Schnäppchen. Nur weil jemand im Schablonendruck dort einen Spruch verewigt hat, wird aus einem Billigartikel ja noch lange kein exklusives Designerstück.
«Geil ist geil»?! Auch eine super Aussage von den «Mägden und Knechten». Also, ich find’s nicht so geil.

Dieser Laden hat mit seinem Konzept in den Nullerjahren große Wellen geschlagen. Schlichte T-​Shirts, auf denen im Kartoffeldruckstil kurze Statements wie «Geist ist geil», «bis einer heult» oder auch simpel «ficken» gedruckt stehen. Klar angesiedelt zwischen philosophischer Feingeistigkeit und passiv-​militantem Widerstand, ziehen sie ihr Konzept durch und schaffen damit stets Denkanstöße. Im Laden selbst wird man als Kunde nicht besonders zuvorkommend behandelt, eher hatte ich bisher das Gefühl, beweisen zu müssen, dass ich das T-​Shirt wert bin. Arrogant bis elitär könnte man sie nennen. Aber talentiert.

Wer selbst wenig kreativ ist, kann hier schon fertig bedruckte Textilien erwerben (die anderen tun dies ohnehin selbst beim Beflocker). Der eine oder andere Leser dieser ersten Zeile mag es ahnen: Ich kann nicht wirklich nachvollziehen, dass hier billigste BW-​Taschen und nicht sonderlich hochwertige Textilien mit (zugegeben brillanten) Sprüchen und anderem verschönert und dann zu einem vielfachen (!) verkauft werden. Zumal die Sprüche nicht selten nicht ‘mal die eigenen sind.
In diesem Sinne: Save Water, drink Chamapgne!

Es ist mir jedesmal eine extreme freude wenn ich in Hamburg bin mir hier etwas mit zunehmen. Tolle Klamotten mit cleveren design, findet man heutzutage selten. Auch die restlichen gimmicks und accesoires bringen mich immer wieder zum schmunzeln und zum shoppen

it helps to be fluent in German to enjoy this place. I was first drawn to the Elternhaus (the parents’ home) when they were causing a stir with their Prada Meinhoff anti-​fashion terrorism message. the original t-​shirt is falling to bits now but I’ve been back for similarly great slogans since. not sure if I would wear them in Hamburg, but I love making people wonder when making a statement elsewhere — can’t hide the accent anyhow.

«Nur wer die Form beherrscht darf mit ihr Spielen»
T-​Shirts ohne Aufdrucke gibt es ja leider fast nicht mehr… seit Jahren ist es ja Usus mit der Message auf der Brust die Welt zu missionieren. Das geht so weit, das die Message sich auf das Brand des Herstellers reduziert. Doch Elternhaus sei Dank gibt es auch in diesem Métier Könner & Qualität die eben diese beschriebenen Trends mit den eigenen Waffen schlagen und uns bewusst machen wie wir leider auch selbst funktionieren.
Die Elternhäuser schaffen es mit Ihrer Antiwerbung, das die Texte und die Materialien zu mehr werden als zu einem Kleidungstück oder einen Gegenstand mit Aussage, denn sie werden zu Symptombeschreibungen unseres Mode– & Konsumverhaltens. Es wird mit Konnotationen von Marken gespielt und das Marketing entwaffnet sich selbst.
Dies gipfelt z.B. im grossflächigen Umriss eines springenden Raubtiers auf der Vorderseite eines Kapuzensweaters dessen Fläche wieder und wieder die Typo «NO GURU» enthält.
Aber auch leise Töné — Subtilität — und Humor ist zu finden.
Nun ist das Karolienquatier ja selbst zunehmend hip & Marke.
ABER wir wohnen ja freiwillig hier und es ist schön, dass Urgesteine wie das Elternhaus da sind und so lebendig & erfolgreich weiter intelligent trotzig & skeptisch sind.
Literaturtip: Kalle Lasn «Culture Jamming» auch im Elternhaus zu haben.

Ich finde ja das Mägde u. Knechte in der Feldstraße (Souterrain) wesentlich angenehmer. Er heißt hier «Mägde u. Knechte — Ina Kurz». Habe ich im Elternhaus häufig den Eindruck, dass es hier auch extrem um Selbsinszenierung geht, ist es bei Ina Kurz entspannt, unaufgeregt und schön.

Das T-​Shirt mit den beiden Panzern und dem Schriftzug «Bis einer heult» kennen sicherlich viele. Hier gibt’s die volle Ladung Politklamotte für die ganze Familien (und das passende Kissen für das Sofa obendrauf).
Die Produkte sind sympathisch und immer mit Liebe gemacht.
Wenn man als Hamburger damit auffallen will, trägt man sein Shirt von Maegde und Knechte lieber außerhalb der Stadt.
Besonderes Feature: Das Kaffee nebenan hat einen Tisch draußen stehen. Wer dort sitzt kann durch einen kleinen Spalt in die Umkleidekabine sehen, behauptet der Besitzer.