Brunnen am Veddeler Stieg

Gerade gestern habe ich über Doris Wasck-​Balz und ihre Skulptur Ottenser Torbogen geschrieben — da taucht sie überraschend woanders wieder auf, und zwar mit einer Skulptur oder vielmehr einer Skulpturengruppe, die in den meisten Verzeichnissen nicht aufgeführt ist, nämlich an der Stormarnstraße auf der Veddel. Hier steht zwischen den typischen Ziegelbauensembles der 1920er gegenüber des Sportplatzes ein Brunnen, der zur Zeit noch nicht bewässert ist — aber durch viele einzelne und sehr lebendige Figuren positiv inmitten des an Werktagen doch eher unbelebten Stadtteiles wirkt. Und vermutlich war die Aufstellung der Bronzegruppe auch als Belebung gedacht, denn die Veddel wird zwar zunehmend beliebter, kann aber städtebaulich doch ein bißchen positive Einflüsse gebrauchen, der schöné Brunnen ist ein kleiner Anfang
Zur Erinnerung: Doris Waschk-​Balz, 1942 geboren, studierte zunächst in Stuttgart, dann bei Gustav Seitz in Hamburg und ist seit 1968 freischaffend tätig. In Hamburg kann man außerdem von ihr den Brunnen am Großneumarkt, das Synagogenmahnmal an der Oberstraße, die Skulpturengruppe in der Wohnsiedlung Essener Straße und wie gesagt den Ottenser Torbogen sehen.
Was an diesem Brunnen auffällt, sit zunächst seine merkwürdig anmutende pilzartige Form. Wie auf dem Großneumarkt sind menschliche Figuren verschiedener Größen platziert und eine treppenförmige Anordnung gegeben. Die Beschanttung durch die Pilzhüte gibt dem Ganzen aber etwas fabelartiges — vielleicht ein guter Kontrast zum harten Alltag des Lebens der eher armen Leute dieser Gegend und zum klaren und kargen Realismus des Hafens? Oder zu abgehoben? Man kann (muß aber nicht) streiten