Axel Springer Hamburger Abendblatt

Hallo! Meine Frau wollte das Hamburger Abendblatt abonnieren. Ich war ja der Meinung, dass ich über NDR INFO genug Nachrichten bekomme (¼ –Stündig). Das einzige, was mich am Abendblatt interessierte, war der sonntägliche Reiseteil. Inzwischen lese ich es aber auch (fast komplett) täglich. Gerade der regionale Teil, der Veranstaltungsteil und natürlich die Seiten über Reisen finde ich superinteressant. Ganz große klasse ist auch die aktuelle Serie «Hamburger Zeitreise» (12 Jahrhunderte Stadtgeschichte). Also mir die liebste Zeitung … Hamburger Abendblatt.

Das Hamburger Abendblatt gehört zu Hamburg.
Man kann vieles kritisieren, doch heute möchte ich loben.
Meine Freundin hat in der heutigen digitalen Zeit einen Job über die Kleinanzeigen gefunden.
Eine weitere Freundin hat nach langer Suche Ihre Traumwohnung gefunden.
Als ich nach Hamburg gezogen bin, habe ich zuerst mir das Hamburger Abendblatt gekauft.
Für mich gehört das grüné Loge genauso zu Hamburg wie der Michel.
Für Jubiläen werden alte Ausgaben vom Geburtstag bestellt.

Das Abendblatt klagt immer wieder, das die Menschen nicht bereit sind, für gute, umfassende Lokalberichterstattung zu zahlen. So hab ich jedenfalls die Aussage anlässlich der Einführung der sogenannten «Bezahlinhalte» in der Online-​Ausgabe in Erinnerung.
Dem allerdings muss ich wiedersprechen, denn zumindest ich wäre bereit dafür, doch die Lokalberichterstattung im Abendblatt weder wirklich gut noch umfassend.
Zur Qualität wurde hier ja schon einiges gesagt, mir persönlich sind Rechtschreibfehler egal, ich mach selbst genug, doch viel zu viele Artikel lassen Recherchetiefe vermissen und wirken oberflächlich.
Doch was mir wirklich aufstiess, ist wie wenig Umfassend die lokale Berichterstattung ist. Um einen Eindruck zu bekommen, muss man sich doch nur mal die Tageszeitungen von Pinneberg oder Lüneburg anschauen. Deren Lokalteil ist um einiges, gar vielfaches dicker als der des Abendblattes und, nicht böse sein liebe Pinneberger und Lüneburger, weder Pinneberg noch Lüneburg kann man mit Hamburg vergleichen, beide kommen doch eher einem Bezirk oder Stadteil gleich.
Sicher, im Pinneberger Tageblatt gibt es manchen Artikel über den man schmunzeln kann und fragen ob das wirklich in die Zeitung gehört, doch das genau Umgekehrte findet man eben im Abendblatt.
Es hat nicht wesentlich mehr journalisten Tiefgang und ist nicht umfassender als die MOPO. Und die kann man wenigsten im Bus lesen…

Hamburg, eine/​die Medienstadt (?).
Leider ist das Zeitungsangebot miserabel bzw. die Auswahl ist begrenzt.
Ich möchte aber nicht über die Vor– oder Nachteile des Abendblattes schreiben, sondern viel mehr über dessen Qualität.
Und diese ist — meiner Meinung –schlecht. Weil ich alle zwei Tage mindestens irgendwo Fehler entdecke. Sei es Rechtschreibfehler oder es fehlt ein Komma, Punkt, etc.
Höhepunkt war der Samstag, 18. Juli ‘09. Die Redaktion hat es geschafft, Spalten im Aldi Bericht zu vertauschen.
Lieber Herr Strunz, nur weil es keine Alternative zum Abendblatt gibt, bin ich ein Leser Ihrer Zeitung. armes Hamburg!

Na da muss ja wohl mal jemand wenigstens eine kurze Lanze für das Abendblatt brechen.
Um meinen Vorschreiber erstmal zu korrigieren sei vielleicht die Morgenpost als zweite Hamburger Tageszeitung zu erwähnen, auch wenn ich sie gar nicht erwähnenswert finde, aber egal, Ordnung muss sein. Von der Zeitung mit den grossen Buchstaben reden wir erst gar nicht
Das Abendblatt ist vielleicht nicht so anspruchsvoll wie der Tagesspiegel oder die Süddeutsche o.ä., aber es ist locker in einer halben Stunde zu lesen und die meisten Infos sind brauchbar.
Da meine Zeit knapp ist nerven mich diese unglaublich dicken mit aufgeblähten Leitartikeln gepimmten Zeitungen mehr als sie nutzen und das ist nicht Sinn der Übung. Wenn’s denn mal ausführlicher sein soll gibt es dank des WWW ja geradezu gigantische Recherchemöglichkeiten.
Vor diesem Hintergrund ist mir das Abendblatt ein informativer Start in den Tag, ohne es über den grünen Klee zu loben.

Behäbige Provinzgazette aus dem Hause Springer. Einer angeblichen Medienstadt wie Hamburg absolut unwürdig, und dabei obendrein noch die einzige Tageszeitung in der
Stadt. Kein Vergleich mit dem, was im Segment der großen Regionalzeitungen beispielsweise Giovanni di Lorenzo aus dem Tagesspiegel gemacht hat. Als gäbe es im Norden keinen Bedarf an liberalem Qualitätsjournalismus. Ironischerweise ist sogar der Hamburg-​Teil der Welt lesenswerter.
Update: Jetzt gehts los. «Mal was spannenderes als die Zeit lesen» ist né Knüllerparole, die man sich gut leisten kann, wenn man im Glashaus sitzt.