Altonaer Spar- u. Bauverein

Ich bin seit Ende 2005 Mitglied beim Altoba. Jetzt wohne ich in der dritten Wohnung. Mit der Wohnung aus dem Jahre 1912 bin ich soweit zufrieden. Der Preis ist ok — gute 500 EUR für 47 qm inklusive einem eigenen Garten von ca. 70 bis 80qm.
Generell kann ich ein Wohnen bei dem Altoba empfehlen.
Es gibt aber auch Kritikpunkte:
Bei einem Wohnungswechsel hatte ich bisher immer Überschneidungen der Miete von mindestens einen Monat. Also muss man sich auf eine Zahlung von zwei Wohnungen einstellen. Das ist sehr unbefriedigend.
Der Service im Kundenzentrum ist durchwachsen. Ich bevorzuge lieber den Schriftverkehr, da nach meiner Erfahrung der Stein dann eher ins Rollen kommt. Meine letzten Emails (zwei an der Zahl) mit bitte um Rückmeldung wurden nicht beantwortet.
Wie gesagt, ich kann ein Wohnen bei dem Altoba empfehlen, aber bei dem Service gegenüber den Genossenschaftlern ist noch einiges zu verbessern.

Der Altonaer Spar und Bauverein eG schmückt sich offenkundig immer noch mit Federn, die er sich schon längst selbst herausgerupft hat. Er ist nun voll auf die Gentrifizierung eingestellt, ist ihr sogar in vorauseilendem Gehorsam entgegengerobbt.
Der Beitrag hier unten klingt nach verklärter nostalgischer Sozial-​Idylle, nach dem Motto leider wird es nie wieder so schön wie es noch nie war:
Interessant ist, dass in den ersten Zwei– und Drei-​Zimmerwohnungen wohl
drei Zimmerleute, ein Maurer, ein Glasarbeiter, eine Witwe, ein Bremser
und ein Bahnhofspacker, ein Laternenarbeiter und fünf weitere Arbeiter
einziehen durften. Der Werbespruch von damals, billige, gesunde und nach Größe und
Beschaffenheit den Lebensgewohnheiten des kleinen Mannes entsprechende
Wohnungen in ausreichender Anzahl zu schaffen. (Werbeprospekt ASBV, 1892) war demnach kein leeres Versprechen.
Tatsache ist, dass von sozialem Wohnungsbau schon lange keine Rede mehr
sein kann.
Die
Alt-​Mitglieder aus sozial nunmehr uninteressanten Schichten werden
einfach von den Mitglieder-​Listen gestrichen, um Yuppies mit teuren Lofts in den
Lieblingsvierteln zu versorgen. So in Ottensen, Altona, Bahrenfeld bereits geschehen.
Die heute schon als Randgruppen zählenden Proleten dürfen jetzt in die unbeliebten Außenbezirke, da sie das Straßenbild in den In-​Vierteln stören. Dort möchte man neuerdings unter sich bleiben. So sieht Enteignung auch aus.
Ein wenig mehr nachzulesen hierunter:

Mag
ja alles gut und schön sein, aber altes braucht bekanntlich auch Pflege und
somit sind wir beim ersten Kritikpunkt angekommen. Sobald jemand aus einer
Wohnung ausgezogen ist, geht’s auch mit der Renovierung schon los und da im
Gerichtsblock (Gerichtstraße/​Haubachstraße/​Schnellstraße/​Hans-​Sachs-​Straße)
nicht nur ein paar Wohnungen sind, hat man das ganze Jahr Renovierungslärm um
die Ohren. Die Fenster werden bei der Renovierung schön weit geöffnet, damit
jeder Nachbar auch davon etwas hat, besonders in Innenhof schallt es auch noch.
Ob Maurer, Tischler oder Maler, alle machen die Fenster weit auf, anstatt den
Lärm örtlich zu begrenzen, da diese sowieso betroffen sind, können die Handwerker
einfach nicht begreifen und die Genossenschaft auch nicht.

Beim hundertundersten Mal vorbeiradeln, fragt man sich dann doch, was es denn mit diesem Verein auf sich hat.
Der Altonaer Spar-​und Bauverein wurde also 1892 gegründet, stand damals der evangelischen Arbeiterbewegung nahe und war einer der ersten erfolgreichen Baugenossenschaften Hamburgs.
Zu ihren bekannten Bauprojekten zählen der erste Wohnblock Ecke Zeiseweg/​Helenenstraße (1893), die backsteinfarbenen Wohnblöcke in der Schnellstraße (1897), Gerichtsstraße (1900 – 1905), Löfflerstraße (1902 – 1905) und Haubachstraße (1910 – 1912).
Allesamt begehrte Wohnlagen in Altona Nord.
Interessant ist, dass in den ersten Zwei– und Drei-​Zimmerwohnungen wohl drei Zimmerleute, ein Maurer, ein Glasarbeiter, eine Witwe, ein Bremser und ein Bahnhofspacker, ein Laternenarbeiter und fünf weitere Arbeiter einziehen durften.
Der Werbespruch von damals, billige, gesunde und nach Größe und Beschaffenheit den Lebensgewohnheiten des kleinen Mannes entsprechende Wohnungen in ausreichender Anzahl zu schaffen «(Werbeprospekt ASBV, 1892) war demnach kein leeres Versprechen.
Kann man alles nachlesen in:
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland
Hamburg-​Inventar: Bezirk Altona
Altona-​Altstadt und –Nord