12 Jahre ist es jetzt fast her im Frühsommer 1997 führten extrem starke und lang anhaltenden Niederschläge im Einzugsgebiet der Oder zu einer Jahrhundertflut. Am gesamten Hauptdeich der Oder entstanden zahlreiche Schäden. Heute bieten die nun sanierten 130 Kilometer Oderdeich den im Oderbruch lebenden Menschen zuverlässigen Schutz. Er verschafft nicht nur den Anwohnern Sicherheit, der zum Teil asphaltierte Deich ist ein Paradies für Jogger, Radfahrer, Skater und Spaziergänger. Diese tummeln sich, kaum das die Sonne die Wolken durchbricht, wieder vermehrt in der Natur und frönen ihrer Leidenschaft. (Siehe Foto unten) Auch ich gehöre zu jenen, die sich pünktlich zum Frühjahr auf 4 Rädern pro Fuß fortbewegen. Bereits in der vergangenen Woche testete ich den Oderdeich auf seine Zweckmäßigkeit. Von Güstebieser Loose aus in Richtung Groß Neuendorf, 10 km an der Oder entlang. Das hörte sich gut an, leider kam ich nicht so weit. Die steife Brise die hier wehte, erschwerte das Fahren sehr. Herrlich allerdings der Ausblick, wunderschön schlängelt sich die Oder durch die Landschaft, vorbei an grünen Wiesen(teils vom letzten Hochwasser noch überflutet), an Kuhweiden, an einzelnen Baumgruppen und ich sah einen Storch bei der Futtersuche. Gestern wollte ich dem Wind ein Schnippchen schlagen. Es ging nach Groß Neuendorf, am Hafen fuhr ich los. Und richtig getippt, ich hatte ihn im Rücken und konnte so entspannt fahren und die Natur bewundern. Aber weit kam ich auch hier nicht. Diesmal stoppte mich nicht der Wind, sondern der Oderdeich war plötzlich nicht mehr asphaltiert nur noch grüné Wiese. Also hieß es runter und munter weitergefahren auf dem Oder-Neisse-Radweg, der gleich hinter dem Oderdeich verläuft. Dumm nur, dass ich jetzt rechts auf einen grünen Wall schaute. Nicht das die Natur hinter dem Deich weniger reizvoll wäre, aber so hatte ich mir meine Fahrt an der Oder nicht vorgestellt. Trotzdem musste ich häufig stehen bleiben und die Umgebung fotografisch festhalten: kleine Weiher, Wiesen voller Butterblumen, die Einfahrt zu einem Loose-Gehöft und eine Schafherde. Und wie es in großen Familien so üblich ist, auch diese hatte ein Schwarzes dabei. (Siehe Foto unten) 1,5 Stunden war ich unterwegs, der Rückweg allerdings war kein Zuckerschlecken. Ich erntete mitleidige Blicke von den mir entgegenkommenden Sportlern, verständnisvolle der mich überholenden Radfahrer