Ich war zur Abklärung eines internistischen Befundes im Neurologikum in Griesheim bei Dr. med. Stefan Specht. Als ich dort angerufen habe, um einen Termin zu vereinbaren, war es sehr nervig, dass ich zuerst nur einige Male den automatischen Anrufbeantworter zu hören bekam, bevor ich endlich einmal eine Sprechstundenhilfe erreicht habe. Diese war dann aber sehr freundlich und hat mir auch zeitnah einen Termin geben können. Auf die schlechte Erreichbarkeit angesprochen war die Erklärung dafür für mich recht plausibel: Der administrative Aufwand, die Praxis und Verwaltungskosten für die Praxisführung sind mittlerweile unangemessen hoch, das Personal wird für riesigen bürokratischen Aufwand gebunden und ohne Einsparmassnahmen bewegt man sich mit einer Praxis heutzutage oft an der Grenze zur Unwirtschaftlichkeit. Ich persönlich kenne dieses Problem von einem Landarzt aus Norddeutschland, der nur um seinen Patientenstamm noch weiterbehandeln zu können und seine Praxis nicht dicht machen zu müssen, mehrmals im Monat als«Gastarbeiter» nach England fährt und mit diesem zusätzlich verdienten Geld die Versorgung in seiner Heimatgemeinde aufrecht erhält. Es findet sich auch kein geeigneter Nachfolger, der diese Praxis übernehmen will! Das ist meiner Meinung nach eine Bankrotterklärung für unser Gesundheitssystem! Zu meinem Termin war die Wartezeit angemessen, da sich Herr Dr. Stefan Specht danach für die Untersuchung und Diagnostik wirklich viel Zeit genommen hat. Er hat sehr viel hinterfragt und sich auch geduldig meine teils sehr ausführlichen Antworten angehört. Es wurden danach einige Routine Untersuchungen in seier Praxis vorgenommen und im abschliessenden Gespräch hat er mich dann noch zu einer Computertomographie in eine röntgenologische Fachpraxis geschickt. Ich bin ins Alice Hospital in Darmstadt gegangen! Dort habe ich als Vergleich zum Neurologikum in Griesheim mehrere Stunden gewartet, Die eigentliche Untersuchung war in wenigen Minuten abgeschlossen, auf die Bilder habe ich wieder Stunden warten müssen und die Rechnung belief sich auf über 330 Euro! Ich musste im Anschluss an die Röntgenuntersuchung noch einmal bei Dr. Stefan Specht zur abschliessenden Beratung, wo ich wieder sehr positiv überrascht wurde, über die Zeit, die er sich für mich genommen hat. Seine Rechnung war mit etwas über 400 Euro mehr als angemessen, ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Ich kann diesen Arzt uneingeschränkt weiter empfehlen und habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt. Was ich entsetzlich und unerträglich fand, war, das die Apparatemedizin so viel höher bewertet wird, als kompetente menschliche Leistung. Während der Wartezeit beim Röntgen habe ich mich richtig verloren gefühlt, obwohl ich in einer riesigen Gruppe von Menschen im Keller gewartet habe und ich hatte zwischendurch das Gefühl, das man mich vergessen hat.