Classificação do local: 3 Brunswick, Niedersachsen
Mitten im Oberharz liegt das«Kleinste Königreich der Welt» — direkt gegenüber des Romkerhaller Wasserfalls. Vor vielen, vielen Jahren war das mal ein tolles Anwesen, seit ein paar Jahren versuchen die Betreiber(laut der lesenswerten und etwas kuriosen Website) hier ein Restaurant– und Hotelbetrieb zu etablieren. Es ist noch einiges zu tun, aber es war dennoch kurios. Auf unserer Wanderung um die Kästeklippe machen wir natürlich auch im Königreich Rast. Von außen ist das Haus beeindruckend: Ein großes altes Fachwerkhaus, im engen Harztal, teils direkt über die wilde Oker gebaut. Vor dem Haus steht ein ca. 10 Meter weißer Rolls-Royce, der allerdings(wie auch das Haus selbst) schon mal bessere Zeiten erlebt hat. Leider wird die schöné Seite nach hinten raus derzeit nicht genutzt(naja schon, es wird dort Wäsche aufgehängt…), direkt vor dem Haus sitzt man direkt an der Bundesstraße, auf der im Minutentakt die Motorräder vorbeibrausen. Auch ist der Außenbereich nicht besonders einladend, mit den einfachen Plastiktischen. Laut Website sucht der Betreiber noch Investoren, ja die wären hier nötig. Wir schauen kurz auf die ausgehängte Speisekarte und beschließen rein zu gehen. Und werden erst mal sehr positiv überrascht: Drinnen wurde renoviert und der Gastraum ist rustikal, aber nett eingerichtet. Niemand zu sehen, außer ein weiteres essendes Pärchen, also setzen wir uns ans Fenster. Der Tisch ist nett eingedeckt, mit neuen Sets, Papierservietten, Plastikpflanze und Kerze(welche natürlich nicht angezündet wird). Soweit, so überraschend nett. Dann geht’s aber los. Oder auch nicht. Erstmal passiert nichts. Direkt am einzigen besetzten anderen Tisch im Innenraum liegt eine Speisekarte, wir überlegen kurz sie zu nehmen, warten aber. Dann kommt irgendwann der Wirt, scheint von den neuen Gästen ein wenig überrascht zu sein, grüßt freundlich und fragt ob wir schon bestellt haben. Nein? OK, er will gleich wieder kommen. Nimmt die Speisekarte von Nebentisch und bringt sie nach draußen, denn dort sind auch noch Gäste angekommen. Hm, warum kriegen nicht einfach wir diese Karte? Egal. Einige Minuten später kommt eine junge Dame und fragt recht bestimmt-kühl: Darf ich Ihnen was bringen? Ähm, nö — wir sitzen hier nur, weil es so nett ist… Nein, im Ernst, wir hätten gern die Speisekarte. OK, einen Moment — und weg ist sie. Die werden doch wohl nicht nur eine einzige??? Doch, haben Sie. Die junge Dame muss raus und die Karte holen. Beim reinbringen merkt sie auch kurz an, dass sie grad nur eine Karte hätte, irgendwie. Das ist schon mal lustig. Naja, die Karte ist dann typisch harzerisch: Es gibt ein paar sogenannte«schnelle Gerichte», dann Flammkuchen und Riesenwindbeutel, diese aber erst ab 14.30 Uhr. Wir machen es einfach und entscheiden uns jeweils für Currywurstpommes. Schön, dass es im Harz ja meistens nur fettige Gerichte gibt, die dem Wanderer dann schön im Magen liegen, wenn er weitergeht. Es kommt wieder der Chef und nimmt die Wurstbestellung auf, dazu zwei Alster. Diese werden auch rasch geliefert, recht viel süßer Sprudel, recht unsauberes Glas, aber was soll’s. Zwischenzeitlich wird der Bezahlwunsch am Nachbartisch auch ganz unterhaltsam, denn es muss erstmal gefragt werden, was die Gäste hatten, um sich dann zu verrechnen und nochmal wiederzukommen. Ein Beleg gibts natürlich auch nicht. Die Currywurst wird serviert und ist recht üppig. Es ging dann tatsächlich recht schnell. Die Wurst hat eine durchschnittliche Qualität, zusammen mit den einfachen Pommes in die Fritte rein. Leider ein bisschen zu kurz, denn irgendwie ist das Essen nicht wirklich heiß, sondern nur warm. Über die Wurst gab es Gewürzketchup und Currypulver. Sehr durchschnittliches Essen. Störend waren die Senfreste an der Wurst, aber ich will das gar nicht genauer wissen. Sonst natürlich keine Deko oder ein Salatblättchen. Wenn ich wiederkommen soll, müsste das Essen besser sein. Wir zahlen, kommen mit Trinkgeld auf 20 Euro. Der Preis ist ok, das Ambiente im Innenbereich angenehm(im Außenbereich etwas trümmerhaft, daher die 3 Punkte). Das Personal ist freundlich, aber wir gehen mit dem Eindruck, dass es dann schwierig wird, wenn aus Versehen doch mal Gäste kommen.