Bahnhof Freiberg

Sicher nagte der Zahn der Zeit viel zu lange ungestört an dem Bahnhofsgebäude in der Silberstadt Freiberg in Sachsen.
Der Freiberger Hauptbahnhof ist ein recht imposantes Gebäude. Wessen architektonische Grundidee die Gestaltung des Bahnhofsgebäude war, konnte ich nicht ermitteln. Ich habe zwei unterschiedliche Informationen.
Einerseits soll ihn 1801 in Freiberg geborene Architekt und Professor Eduard Heuchler entworfen haben, er verwendete dazu neugotischer Stilelemente.
Eine andere Quelle berichtet, dass der 1809 in Dresden geboren Karl Moritz Haenel gemeinsam mit Constantin Hiller das Gebäude die Vorlage geliefert haben sollen. Diese soll ihre Wurzeln im Stil der englischen Tudorgotik haben.
Der Freiberger Bahnhof jedenfalls wurde am 11. August 1862 nach zweijähriger Bauzeit eingeweiht, das ist sicher.
Das komplexe Bahnhofsgebäude besteht aus fünf miteinander verbundenen Bauten mit Spitzdächern, deren Richtung sich abwechselt und die eine gewisse Symmetrie erkennen lassen.
Es beginnt mit einem dreigeschossigen Flügelbau gefolgt von einem zweigeschossigen Verbindungsbau und dem wieder dreigeschossigen Mittelbau. Anschließend folgen wieder ein Verbindungs– und Flügelbau.
Die Dreigeschosser haben im Dachbereich an Portale erinnernde Stilelemente.
Diese Giebel waren auch sonst reich verziert zum Beispiel mit Mauerblenden (Lisenen).
Der Mittelbau war mit einem sächsischen Wappen mit den an beiden Seiten stehende Löwen, der Bahnhofsglocke und Bahnhofsuhr am prächtigsten.
Leider verschwanden viele gestalterische Elemente größtenteils im Zuge der verschiedenen Baumaßnahmen im letzten Jahrhundert. So blieb das Gebäude nur von der Grundsubstanz her das aus dem Jahre 1862. Das Wappen wurde im Zuge eines Neuanstriches 1986 wieder sichtbar gemacht.
Nach dem Verkauf des Gebäudekomplexes tut sich nun seit einiger Zeit etwas am Bahnhofsgebäude.
Mit der Bewertung tu ich mich etwas schwer, ich gebe mal drei, damit nach oben noch Platz bleibt.

Leider nagt der Zahn der Zeit auch sehr beharrlich an diesem Bahnhof.