Goethe-Universität Campus Westend

Die beste Verwendung, die das von Hans Poelzig genial errichtete IG Farben Haus (meine Eltern sprachen immer vom IG HOCHHAUS! :-)) erlebt hat. Vom Ort der Teilhabe an Barbarei zum Ort der Bildung. Welch wunderbare Karriere.
Architektonisch ist der Poelzig Bau genial. Durch seine leicht geschwungene Form, die Weite des Treppenhauses und das viele LIcht hat er etwas Leichtes. Und im ehemaligen IG Farben Haus gibt es noch einen der wenigen erhaltenen und in Betrieb befindlichen Pater Noster in Frankfurt.
Auf dem Campus werden wird immer wieder Kunst ausgestellt, vornehmlich Skulpturen, wie aktuell noch im Rahmen der Blickachsen 9.

Ich gehöre zu den Unglücklichen, die ihr Studium in der Übergangsphase von Universitätsgelände Bockenheim zum Universitätsgelände IG Farben Haus absolviert haben.
Ja, mir war von vornherein die mitunter Gemüter erhitzende Historie des Gebäudes bekannt. Geschichte ist wichtig und muss erhalten bleiben, was sie, wie ich mich überzeugen konnte, hier beispielhaft wird.
Zum eigentlichen Bau bzw. den Bauten kann ich sagen, dass sie die Atmosphäre eines Campus mit Leichtigkeit in angenehmer Weise erzeugen. Etwas, das ein AFE-​Turm oder Juridicum nie konnten. Es fühlt sich einfach wie Universität an, nicht wie Bauruine. Helle, freundliche Gänge und Räume, selbst die Paternoster suggerieren Offenheit. Zusammen mit dem Gedanken, dass sich hier junge Menschen heutzutage bilden, ergibt das in meinen Augen ein sehr schönes Bild.
Für mich ist es einfach ein sehr gutes Umfeld, dass den Studenten damit geboten wird. Ich hoffe nur, für alle gleichermaßen, denn bei den Umzügen der Fachbereiche schien das anders.
So bin ich als Gesellschaftswissenschaftler nicht mehr in den Genuss dieser Umgebung gekommen.

Herrlich! Der Campus im Westend ist im Vergleich zum alten Uni-​Campus einfach nur eins… Herrlich!
Wer auf dem alten Campus in Bockenheim war, der wird den Unterschied schnell bemerken. Die Anglikanisierung und Modernisierung des Bildungssystems hält auch hier Einzug: riesige Grünflächen, die ab und an im amerikanischen «College Style» von imposanten und wirklich schönen Gebäuden durchkreuzt werden. Im Mittelpunkt steht dabei das majestätische IG-​Farben Haus, das von vorne nach links und rechts kein Ende zu nehmen scheint und in dem auch schon die Amerikaner während der Besatzungszeit ihre Zelte aufgeschlagen haben. Besonders gut gefallen mir hierbei die Bibliotheken. Sowohl im Hauptgebäude, in dem man mit Paternostaufzügen (wirklich klasse die Teile!) zur Bibliothek in den oberen Stockwerken gelangen kann (ein Blick auf die komplette Frankfurter Skyline inklusive) als auch die Bibliothek der Rechtswissenschaft mit ihrer tollen Lernatmosphäre sind ideal fürs Pauken. Und jeder, der eine Pause benötigt, kann in jedem der Gebäude eins der zahlreichen auf dem Campus angesiedelten Cafés oder Bistros besuchen. Ein wirklich schöner Campus, auf dem man als Student gerne studiert!

Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich den Campus Westend der Goethe Universität besucht habe. Weil 1. habe ich ihn bis jetzt nie gefunden und 2. was soll ich denn da?
Diesmal folge ich einfach dem Strom von Studenten, die zielstrebig den Sommergarten durchqueren. Nur die Kamera in meiner Hand verrät, dass ich mich hier nicht gerade täglich herum treibe.
Und da ist es auch schon: ein riesiges, imposantes Gebäude. Es sieht ein bisschen aus wie ein Schloss. Draußen fläzen sich jede Menge Studenten (oder Studierende, wie es ja politisch korrekt heißen muss) in der Sonne. Ich muss blinzeln. Es sieht aus wie meine Uni in Passau, genau so sauber und kalt. Genau so unstudentisch.