Reddot design Museum

Na ja, ärgern mussten wir uns nicht. Genau das gleiche dachte ich auch, als meine Frau es aussprach.
War
es denn kein Museum in dem interessante Gegenstände des täglichen
Lebens ausgestellt werden, die zu, dem noch ein hervorragendes Design
vorweisen? Ja und Nein.
Ja, es werden viele Dinge des täglichen
Gebrauchs ausgestellt. Viele sind ganz nett anzusehen, andere heben sich
nicht besonders hervor (vielleicht, weil sie auch vermarktet werden
müssen). Ganz andere Gegenstände wirken wirklich, wie hier schon
bemängelt, belanglos oder wie aus der Küchenabteilung eines
Möbelmarktes.
Aber man kann doch in diesem Museum sicher erleben, wie
sich gewisse Designs entwickelt haben? Leider nur teilweise. Es werden
Laptops gezeigt. Juchhu, den von 2003 hatte ich auch. Der von 2004 sah
nicht viel anders aus. Die von 2007, 2008, 2009, etc. wohl auch, denn
sie werden hier nicht gezeigt oder haben keinen Preis (mehr) gewonnen.
Ist aber symptomatisch: es wird alles irgendwie angerissen, jedoch nicht
erschöpfend dargestellt. Hier 2 Fahrräder, da 3 Badewannen, dort 5
Stühle
Aber der Kontrast zwischen altem Industriegebäude und (neuem)
Design ist doch sicher sehenswert? Sicher, er wird aber zu wenig
genutzt. Entweder gar nicht, weil Designstücke lieblos in einem weißen
Raum präsentiert werden oder irgendwie hilflos, wenn ich an die
Bad-Taste’-Staubsauger der 80er Jahre denke, die auf der
Kohlenförderanlage drapiert sind. Manchmal ist es tatsächlich gelungen,
es wurden hier ja auch schon viele Fotos gezeigt. Man muss aber schon
mit dem Fotografenauge durch die Räume gehen und die Sachen sehr
professionell ablichten. Und es sind dann wirklich nicht so viel
Objekte, wie es den Anschein hat.
Alles in allem: Man fragt sich,
wenn man die Ausstellung verlässt, die sich über einige Räume und Etagen
erstreckt: Was bezweckt diese Ausstellung und will uns der Aussteller
nahebringen? Ich frage mich, obwohl ich offen für Neues und Anderes bin,
bis heute.

Nach dem man durch den Eingangsbereich gegangen ist, gelangt man in einen ehemaligen ziemlich dunklen, ich vermute, Kesselraum. Von der Decke wird die glänzende, vollverzinkte Roh-​Karosserie eines Audi 80 angestrahlt. Das macht schon was her. Auf 3 Stockwerke verteilt, werden Designartikel aller Machart — vom Motorrad über Waschmaschinen über Handy’s, Uhren, Lampen bis hin zu Urnen geschmackvoll in industrieller Umgebung präsentiert. Es handelt sich um ein privates Museum. Hersteller können ihre Produkte einer Jury vorstellen. Diese werden dann jährlich von der Jury bewertet und preisgekrönt. Das ausgewählte Produkt wird dann 3 Jahre im Museum ausgestellt. Nach dieser Zeit kann der Hersteller — natürlich gegen Gebühr — sein Produkt weiterhin ausstellen oder aber es fällt aus der Sammlung raus. So werden die Ausstellungstücke im Grunde im 3 Jahres-​Rhytmus erneuert. So kommt es aber auch, dass «belanglose» Handy’s ausgestellt werden; die Design Ikone Apple I-​Phone hingegen nicht. Auch ist mir aufgefallen, dass auffallend vielen deutsche Produkte prämiert wurden — mit teilweise fadenscheinigen Begründungen. Aber das ist wohl bei einem privat finanzierten Museum nachsehbar und verzeihlich. Einen Besuch ist das Museum für jeden Designlieberhaber aber auf alle Fälle wert.

Sehr viele, sehr interessante Artikel und Gebrauchsgegenstände des Alltags. Da es sich aber hauptsächlich um wirklich «alltägliche» Gegenstände handelt, ist es sehr schwer, die Produkte in einem ansprechenden Ambiente zu präsentieren. Zum Teil fühlt man sich wie in einem netten Kaufhaus…
Nichtsdestotrotz findet man viele alte bekannte (Apple-​Laptops, Sony-​Fernseher, Ford-​Autos…). Sehenswert allemal und mit einem reduzierten Ticket (durch einen Besuch der Zeche Zollverein) auch durchaus günstig.

Das red dot Design Museum befindet sich im ehemaligen Kesselhaus der Zeche Zollverein. Hier findet man Design aus unterschiedlichsten Bereichen. Interessant war es schon aber nicht umwerfend. Wir konnten einige Dinge des täglichen Gebrauchs wiederfinden und bei manchen waren wir doch erstaunt, dass sie prämiert waren. Die Ausstellung erstreckt sich über mehrere Etagen und einige der Designerobjekte kann man anfassen oder sich auch darauf setzen. Den Eintrittspreis fand ich etwas hoch, aber da wir aufgrund der Ruhrtopkarte einen freien Eintritt hatten war das kein Problem. Hätten wir den Eintritt zahlen müssen, wären wir wohl nicht hineingegangen. Wer sich für Design interessiert wird hier sicherlich einiges von Interesse finden, wir fanden es eher auf Dauer etwas langweilig und nicht so interessant. Wer mag sich schon zig Besteckteile oder Werkzeuge ansehen.

die größte ausstellung für zeitgenössisches design — alltagsgegenstände und industrieprodukte die nicht nur mit ihrem aussehen glänzen. ausgestellt in einem beeindruckenden gebäude auf der zeche zollverein erwartet einen hier ein querschnitt der internationalen designszene. sehenswert, auch für nicht design-​affine menschen geeignet.