Neoliet

Also, ich kann dem Verfasser des unten stehenden Beitrags nicht zustimmen. Abgesehen davon beschreibt der Beitrag in kleinster Weise die Kletterhalle, und darum geht es doch hier, oder nicht?
Da ich vor unserem gestrigen Besuch im Neoliet Essen vergeblich auf der Suche nach einem aussagefähigen Bericht über diese Kletterhalle war, versuche ich nun hier einmal, unsere Erfahrungen zu schildern.
Vorab: wir sind im Speicher 1 in Bielefeld «zu Hause», das heißt, wir klettern hier regelmäßig. Außerdem besuchen wir mindestens einmal im Monat das Bergwerk in Dortmund, welches mit Abstand die größte und schönste Halle in unserem «Dunstkreis» ist.
Nun hatten wir am 2. Weihnachtsfeiertag Zeit und Lust, mal wieder eine neue Halle auszuprobieren, in der man nach Möglichkeit den ganzen Tag gut verbringen kann. Das Neoliet gibt es im Ruhrgebiet 3 Mal, wir entschieden uns für die recht neue Halle in Essen.
Anfahrt von Gütersloh: 1.5 Stunden, also akzeptabel, wenn man ein paar Stunden bleiben will. Leicht zu finden, in einem Essener Industriegebiet.
Erster Eindruck beim Betreten der Halle: sehr sauber und ordentlich, kaum Besucher da (Weihnachten), daher sehr ruhig, also äußerst angenehm.
Auffallend hell ist es in der gesamten Halle, da es Oberlichter gibt. Das hat uns gut gefallen.
Es gibt direkt am Eingang einen Bistro-​Bereich, in dem man dort gekaufte– oder selbst mitgebrachte Speisen und Getränke verzehren kann.
Es liegt eine Speisekarte aus, aus der man allerlei warme Speisen bestellen kann. Diese werden dann von einem Caterer angeliefert, das dauert einen Moment, aber man kann in der Zwischenzeit weiter klettern.
Auch einen kleinen Shop gibt es hier.
Wir wurden von einem jungen Mann freundlich begrüßt und bekamen alles Notwendige erklärt.
Wenn man vorsteigen möchte, muss man einen entsprechenden Schein vorweisen, oder sich vom Personal einmal dabei zusehen lassen.
Hier ein wichtiger Hinweis: Wenn man kein eigenes Seil dabei hat, kann man dort kostenlos eins bekommen.
Den Zettel mit der Einwilligung zur Datenverarbeitung muss man nur unterschreiben, wenn man eine Kundenkarte beantragen möchte. Hierfür ist die Verarbeitung der Daten ja dann auch nötig und sinnvoll.
Wir wollten zunächst keine solche Karte, also wurde die Klausel unaufgefordert gestrichen und wir unterschrieben lediglich die üblichen Hinweise zur Hallenordnung und Sicherheit. Das muss man in jeder Halle tun.
Der Eintrittspreis ist –verglichen mit Bielefeld und Dortmund– vollkommen in Ordnung.
Wahlweise kann man kostenlos gegen einen Pfand einen Schlüssel für ein kleines Wertschliessfach neben der Rezeption oder einen Spind in der Umkleide bekommen.
Nun zu den Umkleiden/​Toiletten:
Sowohl bei den Herren, als auch bei den Damen war auch hier alles sauber, hell und modern.
Manko bei den Duschen: die Temperatur ist schwer zu regulieren. Man braucht sehr viel Fingerspitzengefühl, sonst hat man nur die Wahl zwischen eiskalt und kochendheiss.
Bei den Herren fehlte der Knopf an einer Dusche komplett.
Nun zur Kletterhalle an sich:
Die Halle ist insgesamt größer, als sie auf den ersten Blick scheint. Sie hat 2 Ebenen, viele Verschneidungen, Kanten, Kamin, Überhänge in verschiedenen Ausprägungen, 2 etwas separierte Räume für Kurse und Gruppen, die aber, wenn nicht durch solche belegt, von jedem zu benutzen sind.
Auf diversen tribühnenähnlichen Absätzen kann man seine Sachen ausbreiten und sich dort auch hinsetzen und anderen Kletterern zusehen.
Auch ein Boulderbereich ist vorhanden, zu dem wir aber nicht viel sagen können, da wir ihn nicht ausprobiert haben. Mein Eindruck war, dass er recht klein ist.
Es gibt Vorstiegsrouten und (für unseren Geschmack viel zu viele reine) Toproperouten, die fest vorgegeben sind. Das heißt, man darf keine Topropeseile abziehen. Dies ist ein kleiner Nachteil im Vergleich zum Bergwerk. Hier kann man jede Route, bis auf die Dächer, vor– oder nachsteigen, wie man möchte.
Ich denke allerdings, die wirklich optimale Lösung gibt es hier nirgends. Diese Systeme haben immer Vor– und Nachteile.
Die Auswahl an verschiedenen Kletterrouten ist durchaus gut. Es sind in jedem Schwierigkeitsgrad von 3 — 9 reichlich Routen vorhanden.
Allerdings sind fast alle Vorsteigsrouten mehr oder weniger stark überhängend, so dass einem schnell die Kraft ausgehen kann.
Zum Vorsteig-​üben, kann ich diese Halle also nicht empfehlen.
Mir persönlich haben die vielen Verschneidungen und Kanten gut gefallen. Hier merkt man, dass die Halle extra dafür gebaut wurde.
Fazit insgesamt: Moderne Kletterhalle, durchaus einen Besuch wert, aber nicht mit dem Bergwerk zu vergleichen.

Die Halle ist ok, allerdings ist das Personal zum Teil sehr seltsam. Ich denke nicht jeder Mensch ist für einen Dienstleistungsberuf geeignet, und wenn man null natürliche Freundlichkeit hat und obendrein noch komplett unkommunikativ ist, dann ist das nicht wirklich förderlich für eine Kundenbindung.
Darüber hinaus wurde mir irgendein Wisch dahin gelegt bei dem man sehr fragwürdige Dinge zur Verarbeitung der eigenen Daten unterschreiben sollte. Immerhin durfte man auch klettern wenn man den Mist gestrichen hat. Der Betreiber sollte mal mehr darüber nachdenken wie er Gäste lockt, und nicht wie er sie vertreibt.