Essen Original

Essen-​Original, das Stadt-​Festival in Essen — umsonst und draußen. Eigentlich kann da nichts mehr schief gehen oder etwa doch?
Es kann! Die Bühnen waren teilweise viel zu nah zusammen. So hatte man hinten an der Turock-​Bühne immer auch das Gewummere (uffzä-​uffzä) der Techno-​Bühne in den Ohren. Der Sound war auch eher mäßig. Trotzdem war die Turock-​Bühne noch relativ ok. Am Sonntag spielten dort Grind Inc., eine Krefelder Death-​Metal-​Combo und Pro-​Pain, eine amerikanische Band. Leider habe ich nur die letztere mitgekriegt. Für mich war das trotz des schlechten Sounds ganz hinten der Höhepunkt des Festivals. Den Headliner Emniferum (oder so) fand ich eher langweilig. Aber die Geschmäcker sind halt verschieden.
Ach ja: zum ersten Mal gab es stellenweise Einlasskontrollen. Man wurde zwar nicht richtig gefilzt (außer ein Skinhead, aber das ist ja auch gut so), aber es sollte verhindert werden, dass die Leute Flaschen mitbringen. Gut, dass ich keine dabei hatte, denn davon stand nichts auf der (schlecht gemachten und unübersichtlichen) Webseite.
Der absolute Reinfall aber war die Gothic-​Bühne. Furchtbare Bands, mieser Sound. Da sind größtenteils sogar die eingefleischten Grufties abgehauen. Obwohl es in Essen davon jede Menge gibt, war an der Gothic-​Bühne also kaum etwas los. Und die paar, die da unten standen hatten bessere Outfits als die auf der Bühne. Musik sehr EBM-​lastig — sowieso nicht mein Fall.
Die dargebotenen Mode-​Shows und die Model-​Wahl Germanys Next Goth Model (auch auf der Gothic-​Bühne) waren wirklich absolut furchterregend — auch für Gothics! Ich will den paar Models wirklich nicht zu nahe treten, aber in jeder Gothic-​Disco hätte man bessere Models auftreiben können. Sowohl von der Figur als auch vom Talent. Und auch von den Outfits her, aber dafür konnten die ja nichts. Obwohl ich wirklich nicht weit von der Bühne weg stand, habe ich die Moderatorin kaum verstanden, so schlecht war der Sound. Übrigens: den Modellen hätte etwas Rampenlicht vielleicht ganz gut getan. Andererseits vielleicht aber auch besser so, siehe oben. Alles in allem total unprofessionell. Nächstes Jahr verzichtet man besser auf die Goth-​Bühne — oder beauftragt jemanden, der Ahnung hat.
Richtig gute Laune war aber an der Reggae-​Bühne. Eigentlich wurde da nur Musik aufgelegt und der Platz war ziemlich klein. Dafür war die Musikanlage aber auch nicht unterdimensioniert.
An der Bühne am Hauptbahnhof waren wir nur kurz. Da war gerade ein ziemlich rundlicher Kerl mit einer erwartungsgemäß schwachen Bühnenshow. Aber immerhin konnte der gut singen. In dem Moment gab er gerade Steppenwolfs Born to be wild zum Besten. Und danach einen Bön-​Jovi-​Song. Insgesamt eher was für das ältere Publikum, aber wahrscheinlich noch eins der Highlights.
Auch noch erwähnenswert: man kennt ja diese Gummimatten, die über Kabel gelegt werden, damit man nicht stolpert. Schön und gut, aber man sollte vielleicht drauf achten, dass man nicht über die Gummimatten selbst stolpert, die (an der Techno-​Bühne zumindest) hier und da hoch standen.
Aber nun ja, ich gebe zwei Punkte, denn es war ja umsonst und draußen. Trotzdem war Essen Original unterdurchschnittlich und daher gibt es auch keine drei Punkte.

Also dieses Jahr bin ich sehr enttäuscht von Essen Original. Die größeren Acts, die es früher einmal gab fehlen komplett und die Organisation ist auch verbesserungswürdig.
Die Modelschau auf der Reflection Dark Bühne an der Viehofer Str. war ein totaler Reinfall. Die Models waren so naja, ist halt Geschmackssache, aber die Choreographie hätten sie vielleicht besser nochmal einstudieren sollen. Von der Moderation hat man fast nichts gehört. Es war einfach zu leise. Die Soundqualität auch bei den späteren Künstlern ließ leider stark zu wünschen übrig.
Übrigens sind verdächtig viele Grufties zu der Reggae Bühne abgedackelt. Dort war einfach die bessere Musik und eine wesentlich nettere Stimmung. Denke, das sagt schon so einiges
Grunsätzlich kann ich sagen das mir die Bühnen vor allem am Viehofer Platz viel zu eng aneinander stehen. Zwischendurch hat man etwas skurille Mischungen von Rock und Techno im Ohr. Ist nicht so angenehm ;-) Andere Bühnen wiederrum sind schon beinahe zu weit weg.
Die Turockbühne war leider nicht so mein Fall. Ich bin eine bessere Qualität von Bands made in Essen gewöhnt.
Nächstes Manko ist, das man keine Flaschen in einen abgegrenzten Teil am Viehofer Platz mitnehmen darf. Also überhaupt keine alkoholischen Getränke! Frage mich sowieso warum nur der untere Teil der Stadt mit Einlasskontrollen bestückt wird?! Vor allem hätte man die Geschichte mit den Flaschen vorher auf der website ankündigen können.
Die website ist auch so ein Fall für sich! Ich finde sie sehr unübersichtlich und unstrukturiert. Mal eben ein Programm ausdrucken, ist leider nicht drin! Und um zu schauen wer Samstag abend spielt, muß man sich durch elf Unterpunkte wühlen.
Mein Eindruck war sowieso schon bei meiner Ankunft, das es in der City für so ein Festival eigentlich viel zu leer war. Ich hätte mehr Menschen erwartet. Lag vielleicht auch zum Teil an dem Wetter, aber vor allem an dem Programm von Essen Original.
Essen muß sich echt anstrengen um mal wieder etwas Vernünftiges auf die Beine zu stellen! Eigentlich wollte ich morgen (Sonntag) auch wieder in die City, aber ich glaube das kann ich mir knicken. Mal sehen.
Falls ich doch gehe und es unerwartet viel besser wird als heute, werde ich natürlich berichten ;-)
So, ich war am Sonntag abend tatsächlich nochmal dort. Leider war es aber eher noch schlechter als besser. Ziemlich viele Stände waren schon abgebaut und die Stadt war schon ziemlich leergefegt, wenn man bedenkt das da gerade ein Stadtfestival stattfindet. An einigen Bühnen war es etwas voller, an der Reggae Bühne war beispielsweise gar nichts mehr los. Die Gruftie Bühne war noch mehr ein Reinfall als schon am Samstag. Da war echt nichts los!