Wenn man in einem Ort ansässig war, in dem man einst nachhaltiger sein(Un)wesen getrieben hat, ist es natürlich immer besonders spannend, in Geschäfte zurückzukehren, in denen man früher Stammkunde war. Tabak Witt habe ich weniger wegen Tabakwaren aufgesucht(ich bin zwar ein Stück weit als Räucherware aufgewachsen, bin aber dem Nikotinlaster glücklicherweise nie verfallen), sondern in erster Linie habe ich hier meine Lottoscheine abgegeben. Und mal die eine oder andere Zeitschrift gekauft. Auch Sonderwünsche wurden hier erfüllt– Eishockey-Sonderhefte bekommt man im Norden eher selten offen feilgeboten(im Gegensatz zu vermutlich allen Handball-Sonderheften zumindest der Bundesrepublik), aber man bestellte es extra für mich. Betritt man den Laden im Sommer 2015, hat sich eigentlich zu meiner Zeit dort nichts geändert. Es sieht eigentlich noch so aus wie zwischen Juni 2004 und Januar 2008. Und es riecht auch noch so. Denn Pfeifentabak und Zigarren verströmen aus einem Nebenraum durchaus Wohlgerüche. Und bei der Auswahl an Tageszeitungen sieht man, dass hier auf die Herkunft der meisten Touristen Rücksicht genommen wird. Denn so viele Tageszeitungen aus NRW bekommt man normal nicht unbedingt in einer deutschen Kleinstadt jenseits von Nordrhein und Westfalen. Der Laden hat einfach seinen Charme– so hätte er genauso in den 80er und 90er Jahren aussehen können(und hat es vermutlich in etwa auch). Allein schon das ist durchaus die Bestbewertung wert. Keine Franchise dieser Welt kann soviel Charme haben wie solche inhabergeführten Fachgeschäte.