Wenn der Name einer Stadt auf eine einstige Eichhörnchenfurt zurückgeht, ein Eichhörnchen im Stadtwappen und auch sonst als Symbol durchaus in der Stadt zu sehen ist(ganz zu schweigen von den Eichhörnchen, die im Stadtgebiet unterwegs sind. Ich habe oft genug auf dem Weg ins Büro Eichhörnchen sehen können) — dann liegt es nahe, dass es auch sonst noch was rund um die Kadeker, wie die possierlichen Tierchen(Grzimek hätte sie bestimmt so genannt) im Plattdeutschen heißen, gibt. Ja, das ist auch so. Seit 2006 gibt es nämlich eine Schutzstation unter der Verantwortung des Vereins UTS, der auch das Ostseeinfocentrum betreibt. Leider etwas abgelegen, doch der Weg lohnt sich. In der Noorstraße muss man praktisch in Höhe von McDonald’s auf den Hans-Christian-Andersen-Weg wechseln. An den dort recht konzentrierten dänischen Einruchtungen geradeaus weiter. Und schon ist man da. Täglich außer Montag von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr ist die Station regulär geöffnet. Von den drei wesentlichen Bereichen sind zwei den Besuchern verschlossen. Nämlich der Bereich, in dem Fundtiere von Menschen aufgepäppelt werden. Und der Bereich, in dem die aufgepäppelten Tiere auf die Auswilderung vorbereitet und sozusagen vom Menschen entwöhnt werden. Eckernförde ist zwar nicht die einzige Schutzstation in Deutschland, aber wohl die größte. In einem Dauergehege schließlich haben Tiere, die wegen angeborener oder erworbener Behinderungen oder sonstiger spezieller Probleme in der freien Wildbahn keine wirkliche Überlebenschance hätten, eine Heimstatt gefunden. Derzeit sind es fünf Tiere im Dauergehege. Während«Miss Marple» nicht nur etwas besser genährt ist, sondern vor allem zu sehr auf Menschen und auch Hunde fixiert ist, leiden die anderen Tiere an Zahnfehlstellungen. Ihnen müssen regelmäßig die Schneidezähne gekürzt werden. Auch wenn es vielleicht etwas dauern kann, bis man Tiere wirklich sehen kann: Das Warten lohnt sich. Es ist ein Vergnügen, den Nagern beim Laufen, Springen, Klettern, Fressen und auch Spielen(«Trudi», das jüngste Tier im Dauergehege, ist erst vier Monate alt) zuzusehen. Wenn etwa«Miss Marple» einen großen Tannenzapfen für sich sichert und ihn dann wie eine Trophäe hält — was ist schon ein Blockbuster dagegen? Der Eintritt ist frei, aber nicht umsonst. Und Spenden werden gerne genommen. Ich habe sehr gerne etwas in die Spendenbox gesteckt — denn solche Einrichtungen haben Unterstützung wirklich verdient.