Theater Flin

Die Inhaber mögen schon polarisierend in Ihrer Art sein, dafür bekommt man hier aber echte Kleinkunst, Kabarett und ein wirklich gemütliches Flair. Der kleine Vorstellungsraum wird zwar recht schnell zur Sauna, aber die Vorstellungen sind fast durchweg gut ausgewählt und sehr unterhaltsam. Mir persönlich hat vor allem das hauseigene Ensemble gefallen. Echter Tipp sind die Stücke «Fast Faust» und «Schiller — ganz oder gar nicht» — da werden selbst Literaturkenner die Klassiker mal von einer anderen Seite kennenlernen. :-) Die Bar ist auch lauschig, die Preise in Ordnung. Für einen mal etwas anderen Abend fernab von Kino, Club o.ä. wirklich eine gute Wahl.

Ein kleines, sehr familiär geführtes Theater in einem Hinterhof in Flingern. Wir sind dort Stammgäste und fühlen uns dort sehr Wohl. Die beiden Inhaber sind wirklich offen und Gastfreundlich. Wir haben schon mehrfach das Hausabo genutzt und das Programm bietet immer wieder was zu lachen. Ob Kabarett oder Theater, wie zuletzt Fast Faust — herrlich. Die Preise für die Vorstellungen und im Theaterfoyer sind sehr moderat. Wir kommen gerne wieder, denn wir schätzen die familiäre Atmosphäre, die ohne das sonst so übliche Schicki Micki Getue auskommt.

Wir waren mit einer größeren Gruppe (alle weiblich, um die 40 – 50) vor Ort. Zunächst belagerten wir das Café, bei dem «unsere Stammgäste wissen das» wir uns die Getränke an der Bar selbst organsierten. Zur Frage, ob wir den Saal schon betreten könnten, um uns Plätze auszusuchen «unsere Stammgäste wissen, dass wir die Tür erst um 19:50 öffnen, die gehen vorher alle etwas essen». Wir haben also schnell mitbekommen, dass wir (noch nicht) zum erlauchten Kreis der sog. Stammgäste zählen.
Zum Programm muss ich sagen, dass es individueller Geschmack ist, ob das Stück gefällt oder nicht. Viele Besucher haben sich gut amüsiert den Lachern nach zu urteilen, mir hat das Stück nun einmal nicht zugesagt. Da mein Sohn eh allein zu Hause war, dachte ich, dass ich den Abend besser dort verbringe. Ich verließ den Theaterraum leise, sowieso saß ich am Fluchtweg, niemand bekam also meinen Abgang mit. Als ich zur Tür heraustrat, schauten mich die Betreiber groß an! Ich schüttelte nur den Kopf und wollte meinen Mantel greifen. Da rannte einer der beiden an mir vorbei und warf mir ins Gesicht: «Das habe ich mir gedacht, dass SIE das Stück nicht verstehen, das habe ich gleich gesehen. Und es ist sowas von unhöflich von Ihnen, dass Sie nicht bis zur Pause warten» und ähnliches musste ich mir anhören. Ich war so verdutzt, dass ich etwas murmelte und dann verschwand, unter den zweideutigen Wünschen einer guten Heimfahrt.
Ich muss sagen, dass ich so eine Behandlung als Gast nicht gewöhnt bin. Weder, dass ich das Gefühl habe, geduldet zu sein, noch, dass man mir nicht zugesteht, wann ich eine Veranstaltung gut zu finden habe. So erwachsen bin ich wohl, dass ich selbst entscheiden kann, wie ich meine Zeit verbringen möchte. Wie kann jemand das so persönlich nehmen, wenn ich eine Vorstellung nicht mag? Ich habe niemand gestört, meinen Eintritt habe ich bezahlt.
Ich gehöre also deutlich nicht zu «unseren Stammgästen».

Waren anläßlich unserer Weihnachtsfeier dort und sahen das Programm von Lioba Albus ‘Oh wie lacht’.
… und wie wir gelacht haben !!
Diese Frau ist nur genial — so eine Wandelbarkeit ist nur sensationell zu nennen, ob sauerländische Hausfrau oder einsamer, etwas sehr ‘aus der Art geschlagener’ Singlemann oder die Imbissbudenverkäuferin, alle zum Lachkrampf kriegen.
Zugute halten muss man Ihr auch, das jeder ‘sein Fett weg’ kriegt, egal ob Männlein oder Weiblein.
Zum Theater selbst ist zu sagen, dass man dort immer sehr herzlich aufgenommen wird und die beiden Betreiber sich sehr um Ihre Gäste kümmern und selbst Kartenrückgaben bzw. noch Nachorderwünsche kurzfristig (5 min vorher) vor Ort erfüllen helfen.
Natürlich hängt ein gelungener Theaterabend immer vom jeweiligen Ensemble bzw. Comedian ab (wir haben uns auch schon gelangweilt). Die gute Atmosphäre und das liebevolle Kümmern trägt in jedem Fall zum Gelingen eines schönen Abends bei.
Essen gehen kann man vorher gut in den diversen Lokalen der Ackerstraße, siehe meinen Beitrag unter Restaurants.