Nordstraße Flohmarkt

Ich bin gerade frisch in meine neue Wohnung eingezogen und lebe noch zu 80% aus Kartons. Als ich heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit an dem Lädchen vorbei kam nahm ich mir gleich vor abends auf dem Rückweg mal reinzuschauen, da mir die Lampe im Schaufenster gefiel.
Als ich den Laden betrat wurde ich von dem Mann dem der Laden anscheinend gehört gefragt was ich denn Suche. Darauf antwortete ich im Scherz «eigentlich fast alles ich sehe mich einfach mal um, danke.»
Der Laden ist sehr eng und zugestellt mit allen möglichen Dingen. Ich bin ein großer Fan von alten Sachen aber die Enge und die Quantität erschwerten mir das entspannte suchen. Die meisten Sachen waren sehr verdreckt und der Mann folgte mir auf Schritt und Tritt, so dass ich das Gefühl bekam er hatte Angst ich wollte ihm was stehlen. Ich entschied mich dafür den Laden zu verlassen und teilte ihm mit, dass heute leider nichts für mich dabei wäre und sagte Tschüss.
Daraufhin fuhr er mich im bösen Ton an und meinte ich würde wohl doch nichts brauchen wenn ich unter den Sachen nichts finden würde und wäre nur rein gekommen um mir die Zeit zu vertreiben. Davon könnte er schließlich nichts verdienen (!!!) und drängte mich daraufhin zur Tür!
Ich war ehrlich gesagt etwas erschrocken und perplex (ich bin nicht vom Fach aber war mal Aushilfe in einem Klamotten Laden und hätte ich so mit einem Kunden gesprochen hätte ich gleich mit den Laden verlassen können.)
Ich sagte ihm dass ich nicht einfach irgendetwas kaufen kann und das ich sicher nicht wieder käme. Auch nicht für die Lampe im Fenster worauf er nur meinte dass ich auch nicht wieder kommen bräuchte.
Ich weiß nicht ob ich heute nur einen sensiblen Tag habe, aber ich bin etwas schockiert und verletzt. Wirklich ein ganz unverschämter, gemeiner Typ.
Wenn er alle seine Besucher die keine spontankäufer sind so behandelt, glaube ich auch, dass er so nicht seinen Lebensunterhalt finanzieren kann. Ich werde mit Sicherheit ab jetzt auf der anderen Straßenseite bleiben.

Direkt am Beginn der Nordstraße liegt dieser Laden, der unter der
Bezeichnung Flohmarkt geführt wird. Eine zutreffende Bezeichnung
und kein Understatement.
Das Schaufenster zugestellt mit Nippes, mit Figuren und Figürchen,
mit altem Geschirr, mit Bestecken und allem möglichen Krimskrams.
Keiner der Gegenstände war mit einem Preisschild versehen.
Trotzdem lockte mich das Schaufenster, denn solche Geschäfte
werden von mir prinzipiell auf Bücher, auf alte Schreibtischgarnituren
und selbstverständlich auf Füllfederhalter untersucht.
Und siehe da, im Schaufenster sah ich tatsächlich auch einen Becher,
In dem mehrere Schreibgeräte standen.
Selbstredend betraten wir das Geschäft, das übrigens genauso
vollgepfropft war, wie das Schaufenster. Der Inhaber kam aus einem
Hinterraum dazu und fragte nach unserem Begehr. Ich bekundete
mein Interesse an den Füllhaltern und fragte, ob ich die mir die
Stücke einmal näher ansehen dürfte. Offensichtlich etwas widerwillig
wurde der Behälter mit den Füllern aus dem Schaufenster geholt,
Ebenso offensichtlich wußte der Inhaber des Geschäftes nicht, um
welche Marken es sich handelte. Die Preise für die einzelnen Füller
nicht gerade günstig, schon gar nicht Schnäppchenpreise, aber auch
nicht überteuert.
Meine Frage, ob ich mir die Füller näher anschauen dürfte, stieß
beim Inhaber nicht gerade auf Wohlwollen, wurde mir aber zögernd
gestattet. Und was soll ich sagen, keiner der Füller schreibfähig
oder einsatzbereit (da lallt der Flachmann). Die Federn mit verkrusteter
Tinte bedeckt, die Tintenleiter mit eingetrockneter Tinte verklebt.
In Anbetracht ihres Zustandes waren Preise für die Füller total
überteuert.
Der Inhaber reagierte gereizt, als ich ihn auf diese Tatsache hinwies,
war auch in keiner Weise bereit, die Preise etwas herabzusetzen, als
ich ihm klarmachte, welcher Aufwand erforderlich sei, um die Füller
wieder in einen funktionsfähigen Zustand zu versetzen.
Selbstredend kaufte ich die Füller nicht. Vielleicht aus Enttäuschung,
oder aus welchem Grund auch immer, rief uns der Inhaber beim
Verlassen des Geschäftes noch hinterher, wir sollten doch machen,
daß wir wegkommen.
Einen Ratschlag, den wir mit Freuden annahmen,

Ich war eigentlich auf dem Sprung als ich in diesen Laden reingestolpert bin, musste meine Bahn kriegen und zur Arbeit. Aber wie ihr wahrscheinlich wisst kommt einem in solchen Situationen immer was dazwischen. Bei mir war das, was dazwischen kam ein kleiner nackter Teufel aus Messing, der mich aus dem Schaufenster frech angrinste.
Normalerweise stehe ich nicht so sehr auf Nippes und hätte in dem Laden auch fast né kleine Krise gekriegt bei soviel Kram. Aber bei mir und dem Teufel war es Liebe auf den ersten Blick weil er mich an eine Skulptur von meinem Lieblingskünstler erinnert hat. Also bin ich ganz in Hektik rein und wollte den kleinen Mann schnell kaufen.
Aber mit Stress kommt man hier nicht weit. Also musste ich erstmal runterschrauben während der Verkäufer mir seelenruhig die Geschichte dieser kleinen Figur erzählte und sie liebevoll in Zeitungspapier einwickelte.
Tja, was kann ich euch noch über den Laden erzählen?
Viel Viel Viel Kram. Und kleine Schätze dazwischen von denen einer jetzt bei mir auf dem Fensterbrett steht.

Schaut man ins Fenster dieses Ladens fragt man sich, wie da noch ein Kunde reinpassen soll, denn es ist wirklich vollgestopft mit Krims und Krams aus allen Epochen. Aber es ist kein Trödelladen in dem es nur Quatsch und günstigen Plunder gibt. Hier hat jedes Teil eine Geschichte, ist wertvoll und gut erhalten. Es ist ein Laden für Liebhaber und Antiqutitätensammler. Die wundervollsten Nippesfiguren reihen sich ein zwischen Messinginstrumenten und altmodischem Geschirr. Schön ist natüelich nicht alles und wer nicht auf alten Kram steht sollte den Laden meiden. Da das meiste hier nicht nur alter Plunder ist sondern ziemlich wertvoll hat hier alles seinen Preis und dennoch ind ich den Laden süß. Spricht man mit dem Besitzer so merkt man, dass dieser zu jedem der tausend Stücke eine Geschichte erzählen kann. Auch wenn man auf einem Trödelladen viele der Teile günstiger erstehen könnte muss man sagen, dass es gut ist, dass diese Lädchen existieren und dass es Spaß macht sich von den alten Teilen faszinieren zu lassen.

Naja… mehr versprochen hab ich mir mehr. Ich hatte auf einen Laden gehofft, wo ich geilen Schrott für meine Wohnung finde, aber bekommen habe ich mehr einen Laden, wo ich Möbel für teures Geld für meine Oma hätte kaufen können.
Vorteil ist definitiv, dass ich jetzt weiß, wo ich die gut erhaltenen Möbel meine Oma los werde, falls es mal dazu kommt, dass ich die verkaufen will.
Aber die Reise lohnt nicht, für Menschen, die auf einen Trödelladen hoffen. Die Klassiker, die ich gesucht habe hab ich leider nicht gefunden. Wer aber nach kleinen Geschenken, für seine älteren Verwandten sucht, der ist hier genau richtig aufgehoben.
Nur aufpassen, definitiv sollte man hier versuchen zu handeln.

Kleiner vollgestopfter Laden auf der Nordstraße. Sowas hat ja immer seinen eigenen Charm, ich finds ganz witzig auch wenn die Sachen größtemteils für mich nicht in Frage kommen. Man hat wirklich viel typischen Alte-​Leute-​Trödel. Gläser, Porzellan, Figuren zum hinstellen und anderen Schnick-​Schnack. Ich selbst hab keine Ahnung was davon wertvoll ist oder Nippes, aber rumstöbern geht immer. Der Laden ist auch wirklich nicht groß und deswegen wird jeder Millimeter genutzt. Platzangst sollte man nicht haben und auch mit ner großen Tasche wirds schon eng, ich hab immer Angst mich schnell zu bewegen, weil ich nichts umschmeißen will. Man kann auch seinen Trödel da verkaufen, aber nicht alles. Meistens hängt am Fenster ein Zettel, was die annehmen oder suchen. Also wer eh gerne Trödelt kann sich da mal umsehen auch wenn nciht jeden Tag, da das ein Geschäft ist, ist nicht immer alles neu, aber einmal im Monat kann man gut neues entdecken. :)