Mirrors

Als ich letztens ein wenig orientierungslos auf der Kurzen Straße umherkreiste, im immerwährenden Kampf, dem Sog des Schaukelstühlchens zu widerstehen, stand ein Bekannter von mir vor dem Mirrors und begrüßte uns schon mit den Worten «ja, kommt hier rein!». Bis zu diesem Moment war mir der Laden nicht mal aufgefallen. Unvoreingenommen sind wir also auf den ersten Drink des Abends einfach mal hinein und ich wurde erstmal erschlagen von überschwänglichen, lateinamerikanischen Sounds, die von einer Lebensfreude erfüllt waren, die ich nicht erwartet hätte. Das war ein bisschen zu viel des Guten, um den Abend zu starten. Nein, so weit war ich noch nicht. Nach einem netten Cocktail, der nicht schlecht, aber auch nicht außergewöhnlich gut war, haben wir das Mirrors aber verlassen und uns eine ruhigere Location gesucht. Dieser Laden ist eher was für die zweite Hälfte des Abends. Wenn man in einem kleinen Schuppen in lateinamerikanischer Manier tanzen und zu heißen Rhythmen schwitzen will, genau das Richtige. Für den Einstieg war’s mir etwas too much.

Wer hier mitmischen will braucht Rhythmus im Blut, denn an lateinamerikanischer Musik kommt hier keiner vorbei. Ich glaube das Mirrors ist nicht einmal 15m groß, aber in keinen Club ging es so heiß und leidenschaftlich zu wie in diesem. Wer auf Salsa und spanische Musik steht kann hier zeigen was er im letzten Salsakurs gelernt hat. Die Bar ist winzig klein, wie der Rest des Ladens, deshalb hoffe ich für die Besucher, dass nicht alle auf einmal Durst bekommen: D. Ich glaube, dass in Bars in denen lateinamerikanische Musik gespielt wird vor allem Frauen anzieht. So hatte ich den Eindruck, dass kein einziger Mann im Mirrors war mit Ausnahme des DJs, der sich hinter versteckt hatte. Klein und intim mit viel Rhythmus, so lässt sich das Mirrors am besten beschreiben. Mal was anderes und für alle zu emfpehlen, die spanische Musik mögen.

Ach was liebe ich es mit meinen Mädels um die Häuser zu ziehen. Jedes mal ein Erlebnis. Doch in letzter Zeit hatten wir nun ja die Schnauze voll von den gewöhnlichen Cocktail Bars in denen sich immer dieselben Leute tummeln.
Es war zeit für Abwechslung, es war Zeit für Rhythmus! Also war das Mirrors ein Laden den wir unbedingt ausprobieren mussten. Etwas klein, aber mit tollem Ambiente. Etwas einzigartig, muss ich schon zugeben. Etwas gestresst wirkte da das Personal, da die Bude einfach brechend voll war. Aber gut da mussten wir durch, denn wir wollten feiern. Durch das Gedränge war etwas Gruppen-​kuscheln angesagt, was aber die Stimmung in keinster weise trübte.
Die Getränke schmeckten toll und die exotischen Rhythmen ließen unsere Hüften kreisen. Ich habe selten so gelacht und soviel Spaß gehabt. Immer wieder gerne. Obwohl wir danach etwas verschwitzt und gepresst waren, aber das gehört dazu ;-)