Classificação do local: 4 Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen
In der Düsseldorfer Altstadt steht die Martinssäule. Im Jahre 1965 wurde sie errichtet. Gestiftet wieder einmal von dem Heimatverein der«Düsseldorfer Jonges e. V». Eine Säule aus Bronzeguss, vier Meter hoch. Auf dem schmucklosen Kapitell die Skulpturengruppe. Der heilige Martin, auf seinem Pferd sitzend hat eine Höhe von ca. anderthalb Meter. Insgesamt ist dieses Denkmal an die 5,5 Meter hoch. Vor ihm kniet der arme Bettler. Fast könnte man die Haltung dieses Bettlers als demütig bezeichnen. Der Legende vom Heiligen Martin gemäß zerteilt der Reiter seinen Mantel, um mit der einen Hälfte den frierenden Bettler zu kleiden. Die Martinssäule ist eine Reminiszenz an die Tradition der Martinsfeste und Martinsumzüge in Düsseldorf. Eine Tradition die nicht nur hier, sondern auch in protestantischen Regionen gepflegt wird. Die Martinssäule ist für mich nicht nur eine Votivsäule, oder nur ein sakrales Denkmal. Vielmehr ist es ein Sinnbild der Barmherzigkeit, ein Lob der Solidarität. Der römische Legionär und spätere Bischof von Tours teilt in der bitteren Kälte seinen Mantel mit einem Bettler. Vielleicht hat er dabei das Wort Jesu Christi vor Augen gehabt: «Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.» (Matthäus 25,40) Von dieser Warte her betrachtet, steht die Martinssäule in gewisser Weise vor der Andreaskirche am richtigen Ort. Betrachtet man die Martinssäule aber nicht nur als sakrales Denkmal, sondern auch als eine Art Denkanstoß für die Menschen, könnte sie auch irgendwo an der Königsallee stehen, an der täglich mehr Geld ausgegeben wird, als eine mittlere Kleinstadt an monatlichen Steuereinnahmen zu verzeichnen hat.