Hager & Hager – Die Augenärzte

So unterschiedlich die Lebenskonzepte meiner Freunde und Bekannten auch sein mögen, eines haben wir offenbar alle gemeinsam: uns läuft permanent die Zeit davon! Wenn es also stimmt und ‘time’ tatsächlich ‘money’ ist, dann sollte der Arzt unserer Wahl dieses Gesetz auch für uns Patienten geltend machen. Und zwar in unserem Sinne. Das kann ich von dieser ansonsten auffallend schönen, modernen und großen Praxis aus mehrfacher eigener Erfahrung leider nicht behaupten. Wir waren in unserer Ära als Patienten sicher fünfmal hier, fanden jedes Mal ein knüppelvolles Wartezimmer vor (viel zu klein und zu wenig Sitzplätze), so dass immer wieder Patienten auch im Flur Platz nehmen oder stehen mussten. Suboptimal würde ich mal sagen, vor allem wenn man diese böse Untersuchungsflüssigkeit ins Auge getröpfelt bekommt, die einen fürs Erste ziemlich sehuntüchtig macht! In allen anderen Punkten kann ich eigentlich nur Erfreuliches verkünden. Das Ehepaar Hager, das diese Praxis gemeinsam betreibt, ist sehr nett und kompetent. Ist man also erstmal an der Reihe und im Behandlungszimmer angekommen, dann darf man sich durchaus in guten Händen fühlen. Aber das mangelnde Zeit– und Patientenmanagement ist für viele von uns eben doch ein ziemlich entscheidendes Kriterium!

Dieser Augenarzt verkörpert das Zwei-​Klassen-​Kassensystem wie kein anderer! Ewig lange Wartezeiten, die bis zu zwei Monate gehen können sind in dieser Praxis an der Tagesordnung, sofern man das Pech hat Kassenpatient zu sein. Getrennte Warteräume für Privat– und Kassenpatienten sind anzufinden und ist man erst einmal im Behandlungszimmer des Arztes angelangt dauert es keine 5 – 10 Minuten, bis man wieder draußen ist. Das nenn ich mal Akkordarbeit am Fließband. Als Kassenpatient ist man dort ganz klar Patient zweiter Klasse, dennoch hat dies natürlich nichts mit der ärztlichen Versorgung zu tun, die ich dort bisher erhalten habe. An dieser gibt es nichts zu bemängeln, dennoch würde ich mir wünschen nicht immer zu spüren zu bekommen, dass mein Arztbesuch weniger erwünscht ist als der eines Privatpatienten.