Die Süße meines Landes

Die Gumbertstraße ist schon so eine kleine Welt für sich. Und meiner Meinung nach passt der Laden hier überhaupt nicht hin und entsprechend leer scheint er die meiste Zeit zu sein. Ausprobieren wollte ich ihn trotzdem, allein schon weil es hier frischen Pfefferminztee gibt. Dazu kann man sich dann an verboten süßen marrokanischen Spezialitäten die Ungemütlichkeit der Gumbertstraße wegfuttern. Das Gebäck ist leider nicht ganz so lecker wie es aussieht. Aber ich bezweifel, dass das speziell an dem Laden hier liegt. Ich glaube, ich bin einfach nicht so wahnsinnig für marrokanisches Gebäck zu begeistern. Ist mir irgendwie einfach zu viel «Süße meines Landes»… wogegen man aber wirklich nichts sagen kann ist die Aufmachung des Geschäfts. Denn es sieht hier wirklich wesentlich gemütlicher aus als in den meisten Läden auf der Gumbertstraße. Vielleicht wäre ein Standort in der Stadtmitte sinnvoller gewesen?!

In Eller gibt es ein ganz besonderes Juwel der Düsseldorfer Multikulti — Gesellschaft.
Das Geschäft heißt «Die Süße meines Landes». Gemeint sind hier marokkanische Spezialitäten.
So lautet der Slogan auch «Traditionell und Lecker — Marokkanisches Gebäck wie aus 1001 Nacht». Darunter konnte ich mir erst einmal genau gar nichts vorstellen.
Versucht habe ich es trotzdem. Laut Schaufenster gibt es wechselnde Spezialitäten, kalte Getränke, Kaffee und Tee.
Da ich persönlich für Pfefferminztee im Gegensatz zu meiner Vorposterin rein gar nichts übrig habe, probierte ich den Laden auf andere Art und Weise aus:
Nämlich mit süßem Gebäck und einem Kaffee. Das Gebäck war lecker, hat mich aber nicht wirklich vom Hocker gerissen. Dazu gab es dann ein Tasse Kaffee, der, wenn man nicht wie ich «Fortissio Lungo» Kaffeekapseln von Nespresso (der Name des Kaffees ist Programm) vorher gerüstet ist, einem die Schuhe auszieht. Ganz schön kräftig auf jeden Fall.
So rechte Begeisterung will bei mir aber trotzdem nicht aufkommen. Es braucht schon etwas mehr als das Gebotene, um einen echten Spezialitätenladen zu führen.

Also … es gibt ja bekanntlich 2 Möglichkeiten: entweder man brüht sich seinen Pfefferminztee aus Beuteln auf oder man verschafft sich Zugang zu losem Teeimport. Es gibt da aber für echte Kenner noch eine dritte Spielart, sich dieses begehrte Heißgetränk einzuverleiben. Man gehe hierzu nach Eller und lasse es sich vom «Original» sozusagen aus erster Hand und ganz frisch servieren. Zwar sitzt man hier nicht eben oberlauschig, aber dafür muss man halt auch nicht den Umweg über Teekanne in Kauf nehmen. Ist allerdings nicht so, als gäb’s hier nicht auch was Festes aus Marokkanischer Herstellung! In einer Art Snackform und vor allem als ‘traditionelles Gebäck aus 1001 Nacht’, wie einen der Schriftzug am Schaufenster wissen lässt. Das glaube ich gern, denn es verhielt sich bei meinem Aufspüren dieser Location so wie mit einem gebuchten Urlaub in sonnigen Breiten … man muss auf ihn warten … genauso wie zurzeit auf die Öffnung dieses Marokkanischen Teestübchens, da man hier gerade kurzzeitig selbst im Urlaub ist. Wo? Darüber schweigt man sich am Türschild aus, man ahnt es aber!