Classificação do local: 1 Duisburg, Nordrhein-Westfalen
Gefangen im Zoo Wildtiere hinter Gittern: Die Argumente, mit denen die Existenz von Zoos gerechtfertigt wird, sind seit Jahren die gleichen: Es werde wissenschaftliche Forschung betrieben, eine weitere Aufgabe sei Bildung und Aufklärung der Besucher, außerdem könnten in den Zoos vom Aussterben bedrohte Tierarten gerettet werden, und schließlich würden die Tiere ja auch artgerecht gehalten. Die Realität sieht jedoch anders aus.
Reinhard H.
Classificação do local: 4 Duisburg, Nordrhein-Westfalen
Vergeßt die Eisbären! Und Löwenbabies sieht man jeden Tag. Die neue Nr. 1 der bundesdeutschen Niedlischkeits-Charts wurde vor einer Woche in Duisburg geboren: Gorilla-Mädel Safiri(12) hat ein Baby bekommen! Ob wir himmelblaue oder rosa Söckchen stricken müssen, ist noch unbekannt, desgleichen der Name des Nachwuchses, den traditionsgemäß die anteilnehmende Bevölkerung mehr oder minder demokratisch erst noch bestimmen darf. Auf jeden Fall ist Baby X schon jetzt ein hervorragender Grund, einmal wieder den Duisburger Zoo zu besuchen(Ferien sind zuende, es gibt also Chancen, mehr Tiere als Kinder zu betrachten)! Wer nicht kommen kann, darf gern öffentlich drüber nachdenken und diskutieren, ob Gorilla-Zucht in Zoos gutmenschlich ehrenwert oder eher schlimm-schlimmer Quatsch ist. Ich selber weiß es nicht. In den Bergen Ruandas schmilzt die letzte größere Population von Berggorillas immer mehr zusammen(noch ca. 450 Tiere). Das alte Lied: Bürgerkrieg, Wilderer, Beschneidung des Lebensraumes. Ehe diese majestätischen Tiere gänzlich von der Erde verschwinden, scheint mir Nachzucht das kleinere Übel. In Duisburg haben die Gorillas zwar seit ein paar Jahren eine großzügige Freianlage mit Rückzugsmöglichkeiten Kletterbäumen, Höhlen, Felsvorsprüngen und Gebüsch. Ob die Anlage aus dem Blickwinkel der Gorillas auch großzügig ist, wage ich ich nicht zu beurteilen, doch wenn es mir gelingt, mit Bruder Silberrücken oder Schwester Gorilla-Haremsmitglied einen Blick zu wechseln, scheint mir der Ausdruck der dunklen Gebirgler-Augen stets voll abgrundtiefem Blues und grenzenloser Trauer. Vielleicht deutele ich das nur in sie hinein? Vielleicht gucken die im Wald auch nicht anders?(vgl. unter: anthropozentrische Projektion) Wer will das schon beurteilen.