Kultkeller

Gestern (24.10.2014) fand die Veranstaltung «Hunting Candy» statt, die sich im voraus sehr vielversprechend anhörte, da sie von einer Mädchenschule veranstaltet wurde.
Ich schloss mich mit einer Gruppe (4 männlich 8weiblich) an und wir gingen so um 23 Uhr hinein.
Der Anfang war auch ziemlich gut, sehr gut durchgemischte Jungs/​Mädchen-​Verhältnis, doch um 1Uhr fing die Laune abzunehmen, weil sich nur noch schätzungsweise 15% Anteil an weiblichem Geschlecht auf der Tanzfläche befand, und für mich als Heterosexuell Orientierter fiel es schwer noch dort zu tanzen.
Außerdem stinkt der ganze Club nach Rauch, ja gut man darf auch dort rauchen, aber ein abgetrennter Bereich wäre besser.
Die Verzehrkarte ist auch schon auf irgendeine Art Abzocke!
Die männlichen Geschlechter tanzen auf einer Art ohne auf Andere Rücksicht zunehmen, man wird nur geschubst und hart berührt.
Schade, dass man nicht freundlich und sozialisiert miteinander sein kann!
Best regards from Düsseldorf

Da bin ich doch gestern völlig unvermutet in Duisburg wiedergeboren worden. Nachdem meine Freundin und ich noch recht verzweifelt aus einem anderen, recht bekannten Etablissement an der Wanheimer Straße vor schlechtem, völlig übersteuerten EBM und anderen Seltsamkeiten, sowie einem Publikumsmix aus Mallorca-​Juppheinis und Disco-​Tussen geflüchtet waren, und schon fürchteten, die Nacht sei damit gelaufen, tauchten wir mehr zufällig im Keller unter. Für meine Freundin (30) war es das erste mal überhaupt, ich selbst (51) war zuletzt 1998 dort, als das Ding noch unter dem Namen Old Daddy DIE Institution Duisburgs war (das erste mal muss wohl so um ¹⁹⁷⁶⁄₁₉₇₇ gewesen sein).
Anfängliche Skepzis schlug bei uns beiden schnell in wahre Begeisterung um:
1. Der DJ ist ein Genie, der den Nerv seines leider viel zu kleinen Publikums voll zu treffen weiß und ein unglaublich feines musikalisches Gespür besitzt.
2. Eintritt und Getränkepreise waren moderat.
3. Der Service braucht vielleicht noch ein wenig mehr Professionalität ist aber kontinuierlich freundlich und bemüht.
4. Der Laden ist absolut sauber (selbst die Toiletten), was ich schon fast als absurd empfand, war es doch das erste Mal in 35 Jahren, dass ich in dieser Location hygienische Zustände antraf.
Schade, dass offensichtlich nur Wenige das zu schätzen wissen. Auch wenn es schön sein mag, sich auf der Tanzfläche nicht wie in einer Sardinenbüchse zu fühlen, würde der Laden mehr Akzeptanz benötigen. Vermutlich auch ökonomisch, da die geringe Besucherzahl zu einer recht frühen Schließungszeit führt, so dass man im Why Not oder sonstwo noch den ein oder anderen Absacker zu sich nehmen muss.
Ansonsten für den Laden: Weiter so! Für das potentielle Publikum: Leute, Ihr lasst Euch was entgehen!

Netter Musikmix, Wünsche werden i.d.R. auch gespielt, netter Altersdurchschnitt und dazu noch Rauchfrei.
Grund für eine gute Bewertung ist für mich die Nähe (die 5 EUR für ein Taxi hat man immer) und die sensationellen Getränkepreise.
Richtig mies ist aber IMHO die Bedienung (ich hab noch nie das bekommen, was ich bestellt habe) und der Türdienst. Dumme Sprüche und absolut unprofessionelle Reaktionen auf Beschwerden…
Dennoch gern besuchter Club da mich sowas selten aus der Ruhe bringt und die Gute Stimmung und die tollen Preise für mich wichtiger sind ;-)

So ein Laden lebt ja inbesondere durch die Events und der Titel «RESISDANCE
NOIR Für schwarze Seelen ab 25» klingt ja schonmal sehr vielversprechend, wenn man nicht von Kiddys umgeben sein will.
Die Musik an sich ist ok. Schade das dieses Thema anscheinend nicht genug Leute anzieht. Ein überfüllter Laden ist zwar auch nicht toll, aber ein wenig mehr Zulauf würde der Stimmung ganz gut tun.
Schade ist, das es immer wieder Leute gibt, denen das Rauchverbot einfach egal ist. Seit der Einführung des Rauchverbots, gehe ich definitv häufiger weg, weil es einfach erträglicher ist als vorher. Das die Klamotten am nächsten morgen nicht mehr wie ein Aschenbecher stinken ist ein angenehmer Nebeneffekt ;) Immerhin gibt es zwei Bereiche in denen gepafft werden kann bis der Arzt kommt und Musik gibt es dort auch!

Eher was für jüngere Partygänger. Aber ansonsten ok, vor allem wenn man es düster mag ;)

Hier kommt es wirklich auf den eigenen Musikgeschmack an. Die Musik geht an den meisten Tagen in die Richtung Gothic/​Electronic. Jeden 1. Freitag oder Samstag im Monat finden von einer Schulstufe einer anliegenden schule selber organisierte Vorabifeier statt. Mit Pop/​Electro und Classics.
Nur 3 Sterne da das Personal oftmals sehr unfreundlich/​grob ist und die Hygiene im Sanitärbereich auch zu wünschen übrig lässt.
Die Eintritts– und Getränkepreise sind nicht billig, aber im Vergleich zu anderen Clubs in Duisburg und Umgebung sehr niedrig.

Ich kann mich nur den Beitrag von Myriam anschließen. Das alte old Daddy wird immer ein Teil meiner Jugend bleiben. Auch, weil ich hier den Mann meines Lebens kennengelernt habe 11 Jahre sind seit dem vergangen, das Old Daddy gibt es nicht mehr Dafür ist der Mann geblieben

Als die rote Ramona vor Jahren das Old Daddy an ihren Nachfolger verkaufte/​weiter verpachtete/​wieauchimmer zogen bereits graue Wolken am düsteren Himmel der Nachtszene auf. In den folgenden Jahren wechselten mehrmals Besitzer und Konzepte, seit Anfang 2008 wurde nun auch der ganze Laden in Kultkeller umbenannt.
Ein weiteres Zeichen könnte man meinen.
Ich persönlich ging seit früher Jugend an (ja Papa, ich übernachte bloß bei ner Freundin) immer wieder und mit großer Begeisterung in den Keller vom alten Vatter. Zwischen Nirvana, Metallica, Sisters und And One wurde so meine musikalische Haltung geprägt. Schon immer war das Daddy berühmt-​berüchtigt für seine Parties, dunklen Ecken, ja ab und an gab es auch mal eine Schlägerei und vor allem waren die Getränke reichlich und preiswert.
Mit jedem Besitzerwechsel entfernte sich das Daddy mehr und mehr von seinem Ursprung und man kann nicht sagen, ich hätte ihm keine Chance mehr gegeben! An Halloween 2007 war es voll, laut und viele altbekannte Gesichter trugen zu einer super Party bei. Doch alle Versuche danach waren mit wiederkehrenden Versprechen nie wieder, lass uns das Daddy im Herzen begraben verbunden. Im Laufe der letzten Monate war ich öfters noch einmal dort, immer wieder das gleiche Bild: trostlos, vereinzelte Gäste, Billigeralsbilligbier, die Musik gut, aber wer will schon mit nur 50 Gästen tanzen?
Einmal muss ich noch dieses unsägliche Wort sagen, dann bin ich still — versprochen: FRÜHER feierten hier Mods neben Metallern, Hiphopper neben Psychobillies, Tussies neben Goten, der 16jährige neben dem Endvierziger. Heute habe ich — nett gesagt — den Eindruck, dass die dunklen Gestalten sich immer mehr am rechten Rand der Gesellschaft orientieren, ein weiterer Grund für mich dem guten alten DADDY lebe wohl zu sagen!
Schade eigentlich.

Der Boden abseits vor der Bar ist bedeckt mit leeren Pappbechern, dafür klebt der auf der Tanzfläche wie eine Fliegenfalle. Hat man aber bereits genug Alkohol im Blut, um trotzdem zu tanzen, kann man echt Spaß haben. Dann interessiert einen das Publikum auch weniger als die günstigen Getränke an der Bar — nur der Kater durch den Billigalkohol am nächsten Morgen ist ein Problem.