Bauhaus

Bisher alles OK. Übersichtlichkeit ist gegeben. Breites Warenangebot. Sollte etwas mal nicht vorhanden sein, kann man es bestellen lassen; Ware kommt dann innerhalb weniger Tage, falls gewünscht auch mit telefonischer Benachrichtigung. Beratung ist ganz OK, an vollen Tagen muss man aber schon mal Schlange stehen. An den Kassen sind die Wartezeiten deutlich kürzer. Ganz gut: Bauelemente-​Abteilung ist mit dem Kfz befahrbar (als Einbahnstraße), abgerechnet wird an der Ausfahrt. Auf dem Parkplatz ist meistens genug frei, die ziemlich enge Hauptein-​/​ausfahrt kann aber bei viel Verkehr problematisch sein. Akzeptable Verkehrsanbindung an die A 59.

Super Beratung im sanitären Bereich. Suchte eine neue Wannenarmatur fürs Badezimmer und wurde nicht enttäuscht. Habe keinen Wert auf eine Marke gelegt, und man hat mich auch nicht versucht, zu überreden. So bin ich mit der günstigsten Armatur wieder bei Bauhaus raus. Außerdem noch Beratung zum Einbau erhalten. Allerdings glaube ich, dass es bei so was stark von der Tagesform eines Mitarbeiters abhängt egal, hierfür gibts (nur) 4 Sterne, da ich die anderen Abteilungen noch nicht kenne.

Gerade erst nach Duisburg gezogen, gleich am ersten Tag musste ich natürlich noch einen Baumarkt aufsuchen, wie unerwartet :) Welch ein Glück, ein Bauhaus! Wie immer gut sortiert und auch das Personal war echt freundlich! Was die Parkplätze angeht, so würde ich sagen, so gerade eben ausreichend in er Zahl.

OH FREUDE, TOCHTER DES DELIRIUMS
(Heute im Baumarkt-​Louvre: Die Nacht der leitenden Reichen)
Etymologische Ironie: Das Wort Banause kommt, ich hoffe, manchen LeserInnen damit noch etwas Neues zu erzählen, vom altgriechischen Wort bánausos, was ausgerechnet soviel hieß wie Handwerker. Die Zeitgenossen von Platon und Sokrates hegten nämlich noch eine schnippische Verachtung für Leute, die mit eigenen Händen arbeiteten, erst recht, wenn sie’s um des Geldes willen taten.
Insofern bin ich eine wandelnde Paradoxie, nämlich bekanntlich sowohl Hausbau– als auch Bauhausbanause. Eher homo laber als homo faber, komm ich mit Ingenieuren meist nicht gut zurecht. Mir fehlt das Daniel-​Düsentriebhafte. Mir sind Dichtungen Hölderlins und Rilkes vertrauter als jene von Spüle und Waschmaschine, ich besitze weder das Deutsche Dübeldiplom, noch habe ich eine Lizenz zum Löten.
Ich bin ein notorischer Pfuscher, bekennender Bastel-​Larifari und ein insgesamt eher blind herumprobierendes Frickelmännchen, was bedeutet, die Sachen kommen zwar letztlich schon irgendwie an die Wand, unter Putz oder ins Lot, aber keine Schraubverbindung, Flunschverflanschung oder Silikonikone ist korrekt genug angepasst, getackert und eingenordet, um den Eindruck auch nur elementarer Professionalität zu erwecken. Bei mir ist mehr als nur eine Schraube locker, die Tassen klappern im Schrank, und alles ist ein bißchen schief, wackelt oder hat zuviel Spiel. Wäre Heimwerkelei mein Steckenpferd, hätte mich dieses längst wutschnaubend abgeworfen.
Nicht obwohl, sondern weil das so ist, erinnert mich jeder Besuch in einem richtig-​richtig großen, gut sortierten Baumarkt wie es z. B. das Bauhaus ist an meine erste Besichtigung des Louvre.
Ich war damals ja erst altkluge, aber noch jungfräulich ungebildete Vierzehn. Mein Wissen über die abendländische Kunstgeschichte beschränkte sich vorerst auf das wiederholte Durchblättern des Bertelsmann-​Sammelbandes Hundert Meisterwerke der Malerei, den ich mal zum Geburtstag bekommen hatte (der Junge malt doch so gern!!!). Dementsprechend stiefelte oder schlurfte ich, auf Klassenfahrt in Paris der marodierenden Mitschüler-​Meute mal kurz entlaufen, eingeschüchtert, irritiert und verstohlen staunend, durch das endlose Labyrinth der Louvrepalast-​Säle und ließ mich u. a. von extrem üppigen Rubens-​Schinken hypnotisieren, deren spektakuläre Grässlichkeit mich in eine Art atemlose Schockstarre bewundernder Abscheu versetzte. Peter-​Paul Rubens! Die flamboyant-​opulente Korpulenz der barock-​nackerten Damenwelt verursachte mir Albträume: Die Nacht der leitenden Reichen! Deren raffgierig-​schlaraffische Gier nach Weiberfleisch per Auftragsschinken in Öl gebadet! Urrghs! Da stand ich vor ca. vier Quadratmetern fleischlichen Gewusels, Gewürges und Geschwurbels, vom Boden bis zur Stuckdecke reichendem barocken Öl-​Geprotze, von dem ich damals naiverweise dachte: Das würde ich aber mir ungern über meine Jugendliege hängen!
Der nur scheinbar banale Bauhaus-​Baumarkt hingegen zeigt mir Banausen, wie es in meinem Kopf aussehen könnte, wäre ich ein ganz anderer, ein Haus-​Mann zum Beispiel, ein Heim-​Vati und aufgeräumter Pfiffikus. Ordnung, Funktionalität und Zweckmäßigkeit heißen die Generäle, die hier die Parade ihrer rechtwinklig organisierten Truppen abnehmen:
Schraubenschwadrone, Dübeldivisionen, Kabelkavallerie, Nagelsortimente, dazu gefechtsbereite Schlagbohrer, Hieb– und Stichsägen, Pionierbatallione multifunktionaler Patentwerkzeuge, solide konsolidierte Konsolenmodule (Modell Konsul), patent-​vorverklemmte Lüster-​Klemmen, Klabastersäulen aus original Kunstimitat sowie selbstverständlich nicht-​klumpende Kleisterkanonen, raffiniert verdrahtete Spiegelmuffen, fettfreie Lauflafetten und gewiß, die neuen, hochmodernen doppelt geflanschten Traversal-​Transformatoren, gleich daneben Scharnier-​Schabrackenschoner und vorgehobelte Trubeldoubletten, kindersichere Überbetten und linksdrehende Unterlegscheiben, alles auch aus Filz, Holz, Bast, Gips und Gummi, Paletten voller Matten, Rabatt-​Platten und Furnierholz-​Matratzen, dazu gegen fiese Energieschlamperei gefeite Energiesparlampen, ganze Batterien komplett vormontierter, blank transparenter Nasszellen-​Trakte, eine Superauswahl an Ziertapezierfasermustern, jederzeit auch Kleintierbedarf und garantiegrüné Pflanzenbrunst, reparaturorientierte Proletenpolitur, videogesteuerte Klingelstreichwurst, erschwingliche Kunstabzugshauben, kombinierte Fühlschränke und HiTec-​Inflationsherdplatten mit Leckerleiste…
es nimmt einfach kein Ende, die Fluchten der Realienregale deregulieren mein Realitätsbewusstsein, mir schwinden die Sinne, im Rausch der Zwecke erfüllt mich Beethovens Ode Freude, Tochter des Deliriums, und ich sinke, ermattet, überwältigt und in Ehrfurcht ergriffen auf die gutmütig bereitliegende Auslegeware: Wäre ich doch nur ein Heimwerkberserker ich befände mich im Nirwana, Walhalla, Paradies und Garten Edeka des Wirkens und Werkens!
Ich schwömme im permanent

Bauhaus ist mein Lieblingsbaumarkt überhaupt.
Das besondere an Bauhaus ist die Kulanz bei Umtäuschen /​Zuvielkäufen, die große Auswahl, die Vollständigkeit der Marken sowie die Preisgarantie.
— Kauft ruhig mehr, wenn ihr nicht sicher seid, ob ihr z.B. 100 oder 2100 Schrauben braucht. Alles was verpackt ist, lässt sich umtauschen.
— Die Auswahl z.b. an Elektro-​Maschinen für den Bau ist immes. Da kommt auch kein Obi mehr mit.
— Alles, was in anderen Märkten billiger zu finden ist, wird auch bei Bauhaus reduziert. Das habe ich schon mit einem Rasenmäher gemacht und hat mir nochmal 19% Rabatt eingebracht. (Soviel Marge hat die Branche anscheinend, wow.)
Insbesondere der Bauhaus im Duisburger Süden, an der Ausfahrt Großenbaum, ist besonders empfehlenswert, denn hier ist die Auswahl nochmal größer als z.b. in Düsseldorf Zentrum/​Bilk und es gibt einen riesigen Baustoffcenter.
Aber: 1.5 Sterne Abzug für zuwenig Personal. GANZ klar, leider, aber ich runde wie immer auf und finde 3 Sterne auch zu neutral.