Classificação do local: 5 Detmold, Nordrhein-Westfalen
Dieser Park ist empfehlenswert für jung und alt, mit und ohne Hund. Im Winter kann man mit dem Schlitten den Berg runter rodeln, im Sommer kann man hier picknicken oder einfach im Gras liegen. Es gibt einen kleinen Spielplatz und weiter oben eine Tischtennisplatte und ein Schachbrett. Der kleine Teich in der Mitte mit Springbrunnen und die kleinen Wasserfälle sind auch einen Anblick wert. Manchmal erklingen Töné von der Musikhochschule oder irgendwer spielt ein Instrument im Park. Seilbalancieren, so genanntes Slacklinen sieht man hier des Öfteren… Die Bäume aus verschiedensten Ländern sind immer wieder interessant. Nicht zu vergessen die Skulpturen. Achtung: Der Palaisgarten hat Gefälle…
Stefan M.
Classificação do local: 4 Hamburg
Im Palaisgarten öffnet sich die kleine Stadt in die Freiheit, hier schwänzen Gymnasiasten vormittags langweilige Schulstunden, vertiefen sich Musikstudenten an lauen Nachmittagen in Notenblättern, träumen Stadtstreicher am Abend von einem besseren Leben als Pariser Clochards. Schon vor 300 Jahren wurde hier geträumt. Auf höchstem Niveau! Die 7,5 ha große, stufenartig ansteigende Anlage und das den Namen gebende Neue Palais sind die Wirklichkeit gewordene Phantasie eines deutschen Provinzfürsten, der sich wie viele seiner adeligen Landsleute ein zweites Versailles erschaffen wollte. Im frühen18. Jahrhundert fanden in Detmold zwischen dem Residenzschloss und der südlichen Vorstadt herrliche Feste statt, an denen jeder von uns gern teilgenommen hätte. Ihre Höhepunkte bildeten Gondelfahrten vom Fürstensitz über einen neuen Kanal am Palaisgarten vorbei zu einer Gartenterrasse mit Fasanenhaus und Orangerie. Dort kitzelte sicher so mancher Schluck Rheinwein oder auch eine männliche Zungespitze den Mund einer Hofdame. Von der Hermannsschlacht abgesehen, die ja mancher Archäologe gern ins öde Osnabrück verlegen möchte, fand in Detmold nie eine ordentliche Revolution statt. Viele der von Dekadenz zeugenden Anlagen hinter dem Palaisgarten brannten allerdings auch ohne westfälische Robespierres ab: Bereits 1729, bei einem wohl zu ausgelassen Ball. Die Gärtner des 19. Jahrhunderts taten das Ihrige, um die Anlage von Barock-Schnörkeln zu befreien. Sie ließen zum Glück einen guten Rest der alten Herrlichkeit bestehen. Wer hier heute spazieren geht, genießt das Flair eines typischen englischen Gartens: Seltene alte Bäume, Wasserspiele, weite Grünflächen künden nun vom Geist des liberalen Brittanninen, von dessen Ideen man selbst in der lippischen Residenz profitieren wollte. Ein Werktags-Vormittag erscheint mir als der günstigste Augenblick, um sich im Palaisgarten an der Natur zu erfrischen. Dann gelangen Besucher in den Genuss eines Freiluftkonzerts. Aus den Fenstern der Musikakademie, die in der ehemaligen Neuen Residenz untergekommen ist, dringen zwischen zehn und zwölf Uhr regelmäßig Teile von Klavier– oder Cello-Soli herüber. Sie sind oft vor dem großen Konzert schon von hörenswerter Qualität. Mancher stellt sich dann unweigerlich die grazil geschwungenen Schultern einer zurückgezogen lebenden, nur Mozart liebenden Zwanzigjährigen vor. Ihre Musik beflügelt den Flaneur. Es treibt ihn weiter, in höhere Lagen des Parks. Der Gedanke, bald in die kleine Stadt zurück zu kehren, erscheint dabei immer abwegiger. Wer Muße besitzt, wandert hinaus nach Heiligenkirchen, in den bewaldeten Büchenberg oder hoch auf die Hochfläche des Königsbergs, den ich schon auf Qype beschrieben habe. Selten, viel zu selten feiern die Musikstudenten ein Fest. Dann öffnet sich das Palais zum Park. Überall erklingt Musik. Junge und ältere Menschen schleichen, taumeln, tanzen aus der Akademie heraus ins Freie auf den Rasen. Dann blicken Graf Friedrich Adolf, Amalie von Solms und Hans Hinrich Rundt, Architekt des Parks von 1716 von ihrer Wolke herab und lächeln selig.