Stadtflohmarkt am Uni-Center

Der Flohmarkt am Uni-​Center ist nicht gerade der Knaller, aber auch nicht verkehrt, möchte man den Samstagmorgen oder –nachmittag mal mit einem netten Flohmarktbummel verbringen. Mein Freund und ich haben hier schon das ein oder andere Schnäppchen für die Wohnung auftreiben können. Aber mittlerweile tummeln sich auch hier — wie auf so vielen anderen Kölner Flohmärkten auch — viele professionelle Händler herum. Handschalen, überteuerte 70ies-​Sachen und ähnliches wird leider auch am Uni-​Center feilgeboten.
Der Flohmarkt ist recht klein und damit sehr überschaubar. Neben dem ganzen Trödel gibt es auch heißen Kaffee und einige Kleinigkeiten zu essen. Der Flohmarkt findet meines Erachtens jeden Samstag statt und ist damit bei schönem Wetter immer eine Option.

Dieser Flohmarkt gefällt mir nicht so gut. Ich habe selber mal hier gestanden und mich furchtbar geärgert, dass die Leute nur Mini-​Beträge bezahlen wollten und es tierisch gezogen hat. Danach hat mir né Freundin gesagt, wieso wunderst du dich, das ist doch der Kölner Ramsch-​Flohmarkt, schön, wieso hat mir das keiner vorher gesagt. Ich fand es halt praktisch hier einen Stand zu haben, weil ich in der Nähe gewohnt habe. Ich finde, wenn man mal ein bisschen stöbern will, ist der Flohmarkt aber trotzdem ganz in Ordnung, super Schätzchen wird man aber nur finden, wenn man ganz früh ist. Ich hatte etwa 20 alte Apotheker-​Gefäße dabei, mit lustigen Aufschriften zu leckeren Gift– und Arzneistoffen, die hätte ich komplett verkaufen können, morgens um 6 Uhr, für 150 Euro, wollte ich aber nicht, weil ich dachte, dafür kriege ich mehr, danach hat sich aber fast keiner mehr dafür interessiert ;-(

Der Flohmarkt am Uni-​Center gilt als der erstragreichste Flohmarkt Kölns, wenn es darum geht selbst zu verkaufen.
Als ich vor anderhalb Monaten in Klettenberg stand, hörte ich nichts anderes. Während wir im strömenden Regen auszuharren versuchten hieß es von allen Seiten nur: Warum habt ihr nicht gestern Uni Center gemacht, DAS ist gut. Ja, ihr Witzbolde, wollten wir ja, aber es war schon alles voll.
Also, erster wichtiger Punkt, FRÜH anmelden. Das heißt am besten 4 Wochen vorher.
Vor einer Woche dann, hatten wir unseren Platz. Die Standgebühr ist hier recht günstig. Alles wird voher schon abgebucht vom Konto, man bekommt fünf Euro Müllgebühr bei ordentlichem verlassen des Platzes an der Ausfahrt wieder.
Sein Auto kann man bequem direkt auf seinem Platz parken, auch praktisch. Aufbauen kann man hier ab sechs Uhr. Starten tut der Markt offiziell um acht. Muss man aber nicht. Wir waren erst kurz nach halb acht da, konnten ganz entspannt drauf fahren und waren mit allem ratzfatz fertig.
Was den Ertrag angeht, war ich einigermaßen zufrieden. Es war etwas weniger als ich mir erhofft hatte, aber ging ganz gut. Der Markt ist sehr groß und wenn man einen Platz mittendrin hat, nicht eher am Rand, wie wir, dann hat man auch am Nachmittag noch einige Interessierte. An die Randstände kamen die meisten nicht mehr.
Alles in allem aber finde ich den Uni-​Center-​Flohmarkt gut organisiert. Und «Ein Euro, ein Euro», das hat man eben überall.

Auf dem Stadtflohmarkt habe ich schon einige Zeit verbracht. Damals habe ich in Sülz gewohnt und klar, jeden Samstag stiefelte man nach dem Frühstück dahin. Es gibt viel Ramsch zu kaufen, sehr viel. Dazwischen hat man aber auch die Trödelfüchse, die während man gerade seinen Stand aufbaut, die dir besten Sachen für ein Schnäppchen abjagen wollen, um sie dann selber zu horrenden Preisen zu verkaufen. Also Obacht, wenn man dort verkauft!
Generell wollen die Leute da viel für wenig Geld erstehen, teilweise wollen sie es am liebsten geschenkt. Man trifft viele, die ausgemistet haben und ihre Dachbodenfunde oder Umzugsüberreste loswerden wollen, einige professionellere Trödler und auch die Batterie-​Ladegerät-​Elektroramsch-​Verkäufer. Schallplatten bekommt man auch, natürlich die üblichen Schlager und Klassikplatten, die niemand will, aber auch ein paar Schätzchen.
Die 50er-​Jahre Clubsessel, die ich da mal gekauft hab sind immer noch super.

Beim Stadtflohmarkt am Uni-​Center weiß man eigentlich nie, was man erwarten darf. Es kann durchaus sein, dass einige ihre Schätze vom Dachboden holten und zu Cent-​Preisen verkaufen. Es ist genao so gut möglich, dass selbt Menschen der Ich-​Find-​Immer-​Irgendwas-​Kategorie kopfschüttelnd den Markt verlassen, weil wirklich nur Müll zum Verkauf stand. Selbst runterzuhandelnde 50 Cent nicht wert.
Vier Meter kosten übrigens 38 Euro. Es ist schon ganz witzig, sich an einem Samstag einen Stand mit ein paar Freunden zu teilen, ein Fässchen Kölsch mitzunehmen und Trödler zu spielen. Dann hat man zumindest noch den Sonntag zum Ausruhen, bevor die Arbeitswoche wieder los geht.
Bestes Uhrzeitfenster zum Besuch: 10 bis 13 Uhr. Viele packen schon gegen zwei Uhr ihre Sachen zusammen.

Zu jeder Jahreszeit und bei fast jedem Wetter scharrt sich hinter dem UNI-​Center die Anhängerschaft des Flohmarktkults.
Und hier ist der Flohmarkt wirklich noch in Reinkultur zu erleben. Keine Stände an denen billige Batterien von zwielichtigen Personen zu Schleuderpreisen verkauft werden während es nebenan seltsame Elektro– und Haushaltsgeräte zu erstehen gibt.
Im Gegenteil, das Bild wird von Keller– und Dachbodenfunden bestimmt. Wer sich hier also auf die Suche nach einem Schatz macht sollte Geduld mitbringen und auch ein bißchen abgehärtet sein. Denn nicht alles was man hier beiseite räumen muss hätte der Mülltonne erspart werden dürfen.

52 mal im Jahr wird hier auf dem Parkplatz vor dem Uni-​Center getrödelt. Das heißt also, dass das Trödlerherz auch im Winter, warm eingepackt, hüpfen darf.
Allerdings hüpft es nicht allzu viel, denn hier ist die Trödelmarkt-​Atmosphäre einwenig eingefroren. Auch wenn hier so gut wie keine Neuware angeboten wird und Wert auf wirklichen Trödel gelegt wird, wird mein Herz nicht warm.
Liegt es daran, dass manch ein seltsamer Verkäufer in den Reihen steht und Ramsch verkauft? Ist es die Gewohnheit, die sich einstellt sobald man mehrere Wochen hintereinander den selben Markt besucht und die Besonderheit daran verliert? Oder sind es einige komische Besucher, die alles bis auf ein paar Cents runter handeln wollen?
Ich weiß es nicht. Hierher kann man schon einen Abstecher machen, vor allen Dingen wenn der Rest von Köln im Wintertrödelschlaf steckt und man die ersten Entzugserscheinungen verspürt.