Reklame Fips

Heute ist das Wort «Werbung» eher mit Nervenreiz und Umschalten verbunden, oder Wegklicken, oder «Nein, Danke».
Aber nicht in diesem Laden. Hier bei Fips findet man Werbun aus den aletn Zeiten. Oder, wie sie hier genannt wir — Antike Reklame.
Der nette Besitzer erzählt gern über den Laden, so verbinden sich leicht Geschichten mit den Gegenständen und je länger man dort stöbert, desto mehr möchte man etwas mitnehmen.
Die Verkaufsstücke sollen alle originale sein deshlab habe ich mich gar nicht nach den Preise erkundigt. Aber ich denke, daß der Laden auch irgendwie leben muss, so wird es nicht all zu teuer sein.
Übrigens, unter anderem findet man hier Schubladen, Taschen, Lampen, Buchaufsteller, Tassen und sonstiges. So kann man sich etwas originelles und nützliches holen.
Falls jemand noch Solches im Keller herum liegen hat, kann es hier auch verkaufen.

Früher Reklame, bei EinsLive immer noch, heute Werbung und bald kommerzielle Kommunikation. Nenne man es, wie man mag. Bei Reklame Fips wird man nahezu erschlagen vom dortigen Werbeschilderwald. Alles Originale — so wirbt der Inhaber. Auf jeden Fall aus Zeiten, bevor es solche Aufreger gab wie «Ich als Zahnarztfrau empfehle».
Ich war zuletzt bei einer Kollegin erstmalig zu Besuch und sah — in einem Ehrenfelder Loft — einen alten Colaautomaten, ein paar Schilder, einen Kaugummiautomaten, einen Werbeaschenbecher… all das, was man in diesem Laden bekommen kann. Sie ist Physiotherapeutin und keine Werbefrau und so mich hat dieser «Stil» doch sehr gewundert. Aber er funktionierte. Wenn es auch nicht mein Stil ist.
Funktioniert bei ihr so gut, dass sie andauernd Anfragen von Fernsehproduzenten bekommt, die ihre Wohnung für Filmaufnahmen mieten möchten. Wer also seine Wohnung mit den Schildern von Fips «tapeziert» kann sich die nicht ganz günstigen (mal 50, mal 100 Euro) Werbeträger so refinanzieren.

Eigentlich ist Werbung doof. Oder fast immer — manche Werbesprüche, –spots und –plakate, die haben schon was, sind zuweilen sogar künstlerisch gelungen -.
Aber trotzdem verhält es sich ja heute so, dass besonders ALTE Werbung Emotionen auslöst, nostalgische Emotionen, charmant und zugleich ein bisschen naiv wirkt, Werbung früher — jaja, früher war bekanntlich alles besser — einfach schöner war. Früher sagte man auch eher Reklame dazu — was genau der Unterschied zwischen Werbung und Reklame ist, muss an anderer Stelle vertieft und ausdiskutiert werden — und alte Reklameschilder bekommt man in der Severinstraße — zum Kaufen oder auch Leihen.
Über 1000 Stück hat Reklame Fips in seinem Laden, aber auch Reklameuhren, Dosen, Aschenbecher und andere Objekte, die ein Nostalgikerherz begehrt, ob für sich oder als Geschenk: Reklame ist der Stoff, durch den Erinnerungen geweckt werden und «Raider heißt jetzt Twix, sonst ändert sich nix.».