Lindenstraße

die Lindenstraße wird noch weiter gedreht bis 2016. neben den außen Kulissen befinden sich die Studios. Hier trifft man zumindest in der Kantine fast alle Schauspieler aus der Lindenstraße. auch unsere Mutter Beimer. alle sind sehr nett und keiner ist überheblich. Durch die jahreszeitlich versetzten Drehs kann es im Winter vorkommen, das von den Requisiten künstliche Blätter an die Bäume gemacht werden weil erst gerade Herbst gedreht wird. oder wenn früh Jahr gedreht wird im Winter sitzt man in der Außen Kulisse mit kurzen Ärmeln

Das WDR-​Gelände in Bocklemünd ist gar nicht so riesig und die Straßen sind hier wie in Klein New York fast schachbrettartig angelegt. Wenn man es dann trotzdem schafft, sich beim wiederholten Besuch des Requisitenfundus zu verfahren, ist das schon eine Kunst.
Wenn man dabei dann aber mit einem knatternden Auspuff fast die Dreharbeiten der Lindenstraße sprengt, ist das eine kaum wieder gutzumachende Katastrophe … ;-(
Wer die Kulissen der Lindenstraße mal besichten möchte, kommt so schnell aber auch nicht in die Verlegenheit, die Dreharbeiten zu gefährden. Besucher parken im Normalfall draußen.
Man kann sich für eine offizielle Führung durch die WDR-​Studios anmelden, die logischerweise auch stattfindet, wenn nicht gerade gedreht wird.
Dann flaniert man über die Lindenstraße, betrachtet die Fassaden der Filmkulissen und einem kommen wieder ganz viele Erinnerungen aus der guten alten Zeit in den Sinn (die Endlosserie läuft ja nun schon seit Dekaden). Manchmal hat man hier fast das Gefühl, man hätte tatsächlich früher in der Straße gewohnt, in der einem alles so vertraut vorkommt.
Interessant ist das allemal, auch wenn vieles vielleicht nicht ganz so spannend ist, wie man es sich eventuell vorstellt. Bocklemünd ist halt nicht Hollywood.

Ich glaube, man kann von allem abhängig werden. Was die Lindenstraße angeht, bin ich mittlerweile clean, aber es gab mal eine Phase — bereits im Erwachsenenalter — da ich süchtig nach dieser Serie war. Dieses dededeidididieleleldielel am Ende — beim spannendstem Close-​Up Moment hat mich damals immer wahnsinnig gemacht. Soviel dazu. Eigentlicher Grund meiner Zeilenschreiberei ist das Wissen darum, wo sich ab und an einige der Darsteller in Köln treffen. In der Südstadt, genauer: Im Rolandseck.
Wird man für so eine Aussage verklagt? Da die Schauspieler schon in der Serie wie Menschen von nebenan wirken (na ja) hält sich der Star-​Glamour-​Ruhm also in Grenzen, wenn man am Tisch nebenan sitzt. Ich will ja dann auch extra weg gucken, aber manchmal schaut man doch.
Wie viel Trinkgeld die geben. Oder sich verhalten. Bescheuert ist das, ja. Muss genau daher oftmals daran denken… wenn ich die Wahl zwischen Ruhm und Reichtum hätte, würde ich mich immer für die Kohle entscheiden.

Die Lindenstraße, so frei zitiert Harry Rowohlt aka Penner Harry, ist eine sozialdemokratische Utopie. Punkt. Damit ist alles gesagt.
Ich persönlich halte die Serie an sich für nicht wirklich konsumierbar. Wahrscheinlich bin ich kein aufrichtiger Sozialdemokrat.
Für zwei Sachen schätze ich diese Serie aber.
Erstens erinnert sie mich so dermaßen an meine rechte heile Kindheit. Ich schaute früher immer mit meinem Bruderzusammen auf dem Bett meiner Eltern liegend die großen und kleinen Probleme der Beimers an. Es war ein Ritual, wie der vorherige Gang in die Bedewanne.
Zweitens ist die Liendenstraße ein so unglaublich konsequentes Relikt aus vergangenen Fernsehzeiten, dass man sie einfach lieben muss. Ok, auch Thomas Gottschalk ist ein Relikt — aber für seine Form des Humors muss ich wohl noch 30 Jahre warten. Die Lindenstraße ist langsam. Und das auf allen Ebenen. Der Schnitt ist so keck wie eine Folge Derrick. Und auch die Probleme — man bedenke: eine Folge pro Woche vs. 5 Folgen bei Verbotene Liebe — haben eine Trägheit, dass einem vor lauter Entschläunigung ganz schwindelig wird.

Homosexualität, Integration, Doping, Arbeitslosigkeit, Sterbehilfe, Vegetariertum, Emanzipation, Stalking… Nur eine Auswahl der Themenkomplexe, die in der Lindenstrasse schon aufgegriffen wurden. Im Gegensatz zu der klassischen Weekly hatte die Lindenstrasse nämlich von Anfang an das Konzept, aktuelle politische und gesellschaftliche Diskussionen aufzugreifen. So ist die Lindenstraße die erste deutsche Fernsehserie, in der ein gleichgeschlechtlicher Kuss zu sehen war.
Gleichzeitig bemüht sich die Produktion um Aktualität. Obwohl die Sendungen drei Monate im Voraus produziert werden — was man bei einer Führung durch die Kulisse sehr schön an dem antizyklischen Blattbewuchs der Linden sehen kann — bleiben 1 – 2 MInuten immer offen, die dann kurz vor Ausstrahlung noch mit aktuellem Bezug ergänzt werden. Die Kür dafür war die Bundestagswahl 2009: In der Lindenstrasse-​Folge von diesem Tag, war sogar die Hochrechnung auf einem Fernseher im Hintergrund zu sehen. Das soll denen erst mal einer nachmachen!

Ob man nun Fan der Fernsehstraße ist oder nicht, eine Führung durch das Studio macht sehr viel Spaß! Der Klassenausflug in die Lindenstraße ist mir in guter Erinnerung geblieben! In Bocklemünd, am Stadtrand, wo quasi nach kölschem Liedgut «fast der Dschungel anfängt», befinden sich die pompösen WDR-​Studios. Ich erinnere mich außerdem, dass wir im Anschluss eine musikalische Untermalung einer Szene im Musikunterricht komponiert haben. Das hat sehr viel Spaß gemacht, auch wenn unser Vorschlag nicht umgesetzt wurde.
Am Außengelände des Studios empfängt einen die berühmte Straße mit ihren Fassaden. Mittlerweile ist auch ein «Neubaugebiet» entstanden, denn auch die Lindenstraße ist wie jede Straße den städtebaulichen Veränderungen ausgeliefert. Das Reisebüro «Ehrlich Reisen» und das «Café Bayer» sind auch begehbar, die meisten Gebäude allerdings tatsächlich nur Fernsehschein. In den Studios sind 17 «Räume» ständig aufgebaut, sodass die Schauspieler direkt loslegen können. Andere Dekorationen, die nicht so häufig vorkommen, müssen dagegen immer wieder neu aufgebaut werden.

Die Lindenstraße liegt um die Ecke vom Rudolphplatz in der Innenstadt Kölns im Belgischen Viertel. Das ist soweit richtig.
Aber DIE Lindenstraße liegt in Köln-​Bocklemünd, das heißt, die Außenkulisse DER Lindenstraße, der Serie der ARD, die es schon seit genau 25 Jahren gibt — am 8. Dezember 1985 wurde die erste Folge ausgestrahlt — und seither immer sonntags gesendet und von durchschnittlich 3,5 Millionen Zuschauern gesehen wird. Besichtigen kann man die Kulisse mit Voranmeldung sowie bei den WDR-​Studiofesten die Schauspieler treffen.
Allerdings kann es auch sein, dass man die Schauspieler der Lindenstraße in der Lindenstraße hier im Belgischen trifft oder sonst wo hier auf der Straße oder im Internetcafé, wenn man gerade auf
ist und sich die letzte Folge in der Mediathek anschaut.