Hotel Matheisen

Allgemein
Das Hotel/​Restaurant befindet sich in einer Einbahnstraße im alten Ortskern von Worringen. Parkmöglichkeiten gibt es auf dem eigenen kleinen Parkplatz oder in der Nähe. Von außen ist das in einem alten Anwesen befindliche Restaurant recht unscheinbar gehalten und ohne Kenntnis der Lage ist man schnell vorbei gefahren. Das Ambiente im kleinen vorderen Teil ist sehr gemütlich-​rustikal gehalten und im Stil vergangener Zeiten eingerichtet. Der dahinter befindliche Speisesaal entspricht noch den typischen angrenzenden Mehrzweckräumen, mit dem entsprechenden schlichten Mobiliar nebst Bestuhlung, einer etwas dürftigen Wandbeleuchtung (von der einige Leuchtmittel erneuert werden müssten). Die Tischdekoration war zweckmäßig, ohne Tischwäsche und Stoffservietten. Die hier an diesem Tag anwesenden Personen waren wohl überwiegend ortsansässige Stammgäste.
Bedienung
freundlich, schnelle Lieferung der Getränke
Das Essen
Vorab: Schnörkellose Gasthausküche, aber nicht alles stimmig und lecker.
Als wir die Karte überreicht bekommen, werden wir gleich nach den Getränkewünschen gefragt.
Bei den Vorspeisen wählten wir jeweils die hausgemachte Rindfleischsuppe mit Nudeln, Fleisch und Gemüsestreifen zu 4,20 €. Zum Ergebnis: Die Menge und Qualität dieser Suppe entsprach bei weitem nicht dem geforderten Preis. Serviert mit kleiner Menge in überdimensionierten Suppenschalen. Eine wirklich hausgemachte und kräftige Brühe, aber mit völlig übergarten Gemüsestreifen und Suppennudeln.
Das Fleisch war kaum auszumachen. Insgesamt also kein geschmacklicher Höhepunkt aus der Suppenküche und preislich ein zu deutlicher Ausreißer nach oben für so eine lässige Rindfleischsuppe.
Ob uns die Suppe geschmeckt habe, wollte die Kellnerin offenbar gar nicht wissen.
Bei den Hauptspeisen entschieden wir uns saisongemäß für die angebotene Rinderroulade mit dunkler Sauce, Salzkartoffeln (13,80 €) und das Holzfäller Kotelett (13,80 €) mit gebratenem Speck, Zwiebelstreifen und Bratkartoffeln; beides ergänzt um den hausgemachten Wirsing.
Die Teller waren hübsch angerichtet, nicht überladen und optisch einladend. Die Portionsgrößen — außer dem Kotelett — entsprachen überwiegend dem, was man in einem derartigen Lokal erwartet.
Es ist eine Angewohnheit meiner Frau, zunächst erst das Gemüse nebst evtl. Sauce zu kosten und dann einmal das Fleisch anzuschneiden. Hier eine weitere Überraschung: Der Garpunkt überschritten und damit zu trocken. Dies war offensichtlich auf das verwendete magere und zu kleine Lummerkotelett zurückzuführen, welches im Gegensatz zum sonst verwendeten Schweinenacken nicht ausreichend von Fett umgeben/​durchzogen ist. Schade, dass man hier präzise Garzeiten vermissen musste. Ein richtiges Holzfällerkotelett oder ein kölsches Kotelett a la Lommerzheim (etwa 2 Finger dick zugeschnitten) ist da schon von anderem Kaliber. Glücklicherweise wussten sowohl die Bratkartoffeln, als auch der bodenständig zubereitete Wirsing als geschmacklich gute Beilage zu überzeugen.
Der nicht erwartete Ausreißer nach oben war die absolut perfekt zubereitete und klassisch gefüllte Rinderroulade, begleitet von einer dunklen und bemerkenswert abgeschmeckten, nicht industrielastigen Sauce, welche vom Wirsing zur anspruchsvollen Speise veredelt wurde. Genau wie von Mutti oder zu Omas Zeiten.
Zum Schluss gab es als Dessert eine gut gewürzte gekühlte Kürbiscreme mit Sahne — und die ging aufs Haus.
Fazit: Ganz akzeptable rheinische Küche. Die Qualität des Essens entspricht mit wenigen Ausreißern den Preisen.

Restaurant Matheisen haben wir schon des öfteren aufgesucht, denn im Kölner Norden ist Matheisen ein kleines kulinarisches Kleinod: das Angebot ist umfassend, und wenn der hübsch dekorierte Teller dann vor einem steht und Düfte vieles versprechen — beim ersten Biss merkt man, das Duftversprechen wird eingehalten — echt lecker! So auch gestern, denn wir erkoren Haus Matheisen für das genussvolle Silvestermenue. Statt der angekündigten 4 Gänge gab’s sogar 5, denn ein (kostenloser) Gruss aus der Küche läutete den Reigen kulinarischer Freuden ein. Mehrere Gerichte pro Gang zur Auswahl + erwähnter 5. Gang + Dessertbuffet für 34,50 EUR — da kann man nicht meckern, nur noch geniessen.
Unser Fazit: es lohnt sich nicht nur, hier mal einen Stopp zum Speisen einzulegen, sondern auch bei besonderen Anlässen wie Silvester dem Angebot von Matheisen zu folgen.