Cassiopeia Theater. Blick aufs Wesentliche

Liebevoll inszeniertes Puppentheater, gekonnt gespielt und, wie von meiner Vorrednerin gesagt, auf das Wesentliche gerichtet.
Wenn wir etwas früher gekommen wären, hätten wir sogar (nur am Sonntag?) einen Kuchen essen können. Uns sozusagen entspannt einfinden.
Hätte nicht erwartet in diesem Kölner Stadtteil etwas so künstlerisches zu finden. Wir haben uns das heute zum ersten mal angeschaut, und ich kann im Moment nicht sagen, wie sehr das Programm wechselt. Wir werden aber Ausschau halten und wieder hin gehen.

Ursprünglich war Kassiopeia ja eine Figur aus griechischen Mythologie: die Königen Äthiopiens, die recht eitel — oder selbst bewusst, das ist Auslegungssache — von sich behauptete, sie sei schöner als die Nerieden, die Nymphen, des Meeres, worauf sie — selbstverständlich — des Meeresgott Poseidons Zorn auf sich zog.
Kassiopeia ist außerdem ein Sternbild, das sich gezackt aus vier Sternen zusammensetzt, weswegen das Sternbild auch als das Himmels-​W bezeichnet wird.
Kassiopeia ist außerdem die weise Schildkröte aus Michael Ende’s «Momo», die in die Zukunft schauen kann, aber nicht sagen, was passieren wird, sondern stattdessen kryptisch Wörter auf ihrem Panzer erscheinen lässt.
Und die Cassiopeia Bühne in Holweide auf der Bergisch-​Gladbacher Straße setzt sich irgendwie aus all diesen Elementen zusammen, richtet den Blick auf das Wesentliche und zeigt Autorentheater und — Schwerpunkt — zeitgenössisches Figurentheater, etwas, das man in Köln nicht so oft sehen kann. Wenn das nicht mal ein Grund ist, sich in die in die Outskirts Kölns zu bewegen!