Kunstsammlungen Chemnitz – Museum am Theaterplatz

Danke für Peredvizhniki! Ich habe es seinerzeit nich geschafft, die russische Malerei vor Ort anzuschauen, nun haben mich meine Landsleute in Chemnitz besucht:-) Ja, man sagt den Russen nach, sie würden ihre Existenz durch das Leiden berechtigen wollen. Ich stimme dem nicht zu, aber diese Ausstellung ging richtig unter die Haut. Seit dieser Ausstellung hat Chemnitzer Kunstsammlung für mich an Bedeutung gewonnen. Wenn ich demnächst in Chemnitz sein sollte, dann besuche ich sie unbeding und schaue mir die Dauerausstellung an.

GEHEIMTIPP! Die langjährige Chefin Ingrid Mössinger hat es geschafft, Chemnitz mit seinen Ausstellungen auf die Weltbühne zu heben: Peredwizhniki, Bob Dylan, Picasso & die Frauen um nur einige zu nennen. Ein Muss!!!

Ich war auch bei den Peredwischniki, den Malern des russischen Realismus und kann, das vorweg, meinem Vorschreiber dahingehend zustimmen, dass es bei einigen der verglasten Bilder Lichtreflektionen gab und dass es schon mal ganz schön heiß werden kann, wenn sich die Massen durch die Ausstellungsräume ‘wälzen’. Letzteres Problem haben leider alle MuseenIch denke jedoch, dass dies zu vernachlässigen ist, wenn man sich vor Augen hält, dass es den Kunstsammlingen Chemnitz gelungen ist, diese kostbaren und teilweise weltberühmten Bilder (zum Beispiel Die Wolgatreidler), die sonst nur in der Moskauer Tretjakowskaja und der St. Petersburger Nationalgalerie zu besichtigen sind, zum allerersten Mal außerhalb Russlands in einer Ausstellung zusammenzuführen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Ich vergebe volle fünf Sterne für das Museum am Theater der Kunstsammlungen Chemnitz. Warum? Nun, ich habe ja nicht nur diese eine Ausstellung gesehen und bin regelmäßig ganz sprachlos, was für unglaubliche Schätze (und damit auch entsprechende Prominenz, Presse, Besucherscharen einfach Aufmerksamkeit!) Frau Mössinger (die Generaldirektorin der Sammlungen) immer und immer wieder in unsere Stadt holt! Einfach faszinierend und bemerkenswert! Wir hatten vor Jahren schon eine phänomenale Munch-​Ausstellung, eine wunderbare Picasso-​Ausstellung und auch seine Muse, die ebenso talentierte wie auch mit 93 Jahren noch bezaubernde Francoise Gilot, den genialen Toulouse-​Lautrec und ganz ausgefallene Sahnestückchen wie Zeichnungen von Bob Dylan. Immer wieder gerne auch ‘unseren’ Karl Schmidt-​Rottluff sowie Austellungen der aktuell schaffenden Chemnitzer Künstler wie Michael Morgner. Auch die Daueraustellung kann sich mehr als nur sehen lassen.
Ich freue mich schon auf die nächste Überraschung, die Frau Mössinger und ihre umtriebigen Kollegen aus dem Hut zaubern und kann nur jedem empfehlen, den Kunstsammlungen unbedingt mal einen Besuch abzustatten. Es lohnt sich!
PS: Hier noch ein Zitat von der Homepage, weil einfach wissenwert: «Die Kunstsammlungen Chemnitz wurden 2001 in das Blaubuch der gesamtstaatlich
bedeutsamen Kultureinrichtungen der neuen Bundesländer Deutschlands
aufgenommen und sind seit 2002 Mitglied der Konferenz Nationaler
Kultureinrichtungen. 2003 bekam das Museum den Preis ‘Das beste Konzept
für lebendige Museen und moderne Kulturstätten’ der Stiftung Lebendige
Stadt, Hamburg. Museum des Jahres 2010 durch die deutsche Sektion des
internationalen Kunstkritikerverbandes (AICA).»

Wir waren zur Ausstellung DIE PEREDWISCHNIKI Maler des russischen Realismus in der Chemnitzer Kunstsammlung. Die Ausstellung fand im 2. OG statt. Die Auswahl der ausgestellten Werke hat uns sehr angesprochen und für den russischen Realismus begeistert. Zwei kleine Kritikpunkte habe ich dennoch: Die Luft war insbesondere in den kleineren Räumen SEHR schlecht. Ja, es war gut besucht am Ostersonntag, aber eine bessere Klimatisierung wäre nicht nur für den Besucher sondern auch für die ausgestellten Werke von Vorteil. Der zweite Kriktikpunkt ist, dass man keine Handtasche mit reinnehmen darf. Von anderen Ausstellunge kenne ich es, dass Rucksäcke nicht erlaubt sind, aber das Handtaschenverbot finde ich doch etwas übertrieben. Leider wurde uns das nicht an der Kasse gleich gesagt, sondern erst als wir oben in den Ausstellungsraum rein wollten, also musste man wieder runter ins EG, einen freien Spind suchen, und dann wieder hoch. Nach der Sonderausstellung haben wir noch die kleine Dauerausstellung besucht. Hier ist insbesondere die Beleuchtung gut gelungen. Der Raum ist abgedunkelt und die Bilder sind gezielt mit einer warmen Lichtfarbe beleuchtet. Oben in der Sonderausstellung gab es bei verglasten Bildern mächtige Probleme mit Reflexionen.