Hanseat Garni

Es ging ja zunächst beruflich nach Bremen. Doch ich wollte von Bremen aus noch weiter. Als ob ich geahnt hätte, dass die GDL den Bahnverkehr erneut massiv ausbremst, hatte ich bereits ein halbes Jahr vorher geplant, an mein Seminar noch eine Übernachtung in Bremen dranzuhängen. Zum einen, um ausgeruhter und nicht Seminar-​geflasht in Berlin anzukommen. Zum anderen, um noch etwas mehr Zeit im von mir durchaus geschätzten Bremen zu verbringen. Und wenn ich nach einem beruflichen Aufenthalt noch privat was dranhänge, vollziehe ich immer einen Hotelwechsel.
Das Befragen von Buchungsportalen, wo ich dann vor allem auf Preis, Lage und bisheriges Beurteilungsbild schaute, führte mich ins Hotel Hanseat. Ein kleineres, inhabergeführtes Drei-​Sterne-​Haus direkt am Bahnhofsplatz, wo ich dann für 69 Euro logieren konnte (günstigere Häuser lagen mir entweder zu weit draußen oder machten durch das bisherige Beurteilungsbild keinen zu guten Eindruck auf mich).
Okay, wenn man den Bremer Bahnhofsplatz kennt, weiß man, dass der Bahnhof zwar wunderschön, der Platz jedoch eher weniger der Hit ist. Strandgut der Gesellschaft prägt ihn schon lange. Und rein optisch macht auch das Hotel Hanseat nicht zu viel her. Es liegt in einer Nachkriegsgebäudezeile mit mehreren Hotels nebeneinander.
Der erste Eindruck vom Inneren war fatal: Zur Rezeption geht es über eine Treppe. Barrierefreiheit nicht erkennbar. Für Personen mit Mobilitätseinschränkungen ein Problem. Und mit gar nicht so leichtem Froschpäck und meinen Kriegsverletzungen an Arm und Fuß habe ich mich auch abmühen dürfen…
An der Rezeption selbst ein äußerst herzlicher und freundlicher und natürlicher Empfang. Das ist es, was man in solchen Häusern immer wieder erlebt. Und was ich auch schätze.
Auf dem Weg zum Aufzug konnte ich einen Blick in den Bereich erhaschen, in dem es wohl Frühstück gibt (hatte ich nicht gebucht) — okay, plüschig ist wohl nichts dagegen…
Zum Zimmer ging es dann mit einem über 50 Jahre alten Aufzug. Nichts für Klaustrophobe…
Im Zimmer selbst erwartete mich dann ein klassisches Hotelzimmer wie einst mit allen wirklichen Essentials. Bett (bequemer als es aussieht), Fernseher, Schreibtisch, Ablagefläche, Schrank, Bad. Das Bad ist ausreichend bis noch befriedigend, wobei mir persönlich die Toilettenschüssel eher zu niedrig war. Und etwas mehr Ablagefläche im Bad hätte auch gut getan.
Sehr positiv die Steckdosensituation: Zwei freie Steckdosen direkt am Schreibtisch, ein oder zwei weitere freie Steckdosen prima vista im Raum erkennbar. Und an einer Steckdose hing vom Haus aus eine Dreifachsteckdose. Da könnte sich so manches Vier-​Sterne-​Businesshotel eine Scheibe von abschneiden. Informationen zur Stadt und ihren Sehenswürdigkeiten findet man in einem Schnellhefter in der Schreibtischschublade, der schon in die Kategorie liebevoll zusammengestellt gehört.
Leider scheinen die Wände etwas dünn zu sein. Denn wach wurde ich erstmals seit Jahren durch Geräusche aus einem Nachbarzimmer. Nämlich intensives Schnarchen. Viele Dank, lieber Zimmernachbar– ich wollte zwar früh raus aus den Federn aber auch nicht so früh nicht mehr schlafen könnnen…
Alles in allem für mich ein kleineres, inhabergeführtes Haus, das in seiner Liga schon zum Teil Potential für vier Sterne haben kann. Allerdings ist der Zugang für mich ein ziemliches No-​Go. Und die wohl zu dünnen Wände fand ich auch nicht den Hit. Auch beim Bad täte etwas Modernisierung not. Somit alles in allem drei Sterne.

Im Rahmen einer Geschäftsreise war ich für eine Woche in Bremen im Hotel Hanseat untergebracht. Die Lage ist hervorragend, direkt am Bahnhofsplatz. Innenstadt und Busbahnhof waren sofort erreichbar.
Es handelt sich beim Hanseat um ein Hotel Garni, also gibt es nur Frühstück. Das Buffett war umfangreich und lecker, wodurch der Start in den Tag durchaus erleichtert wurde. Das Personal ist zuvorkommend und freundlich.
Mit einem leicht antiquierten und extrem kleinen Aufzug gelangt man zu den Wohnetagen. Ich hatte das Glück ganz oben untergebracht zu sein. Anscheinend handelte es sich wohl um ein besonderes Zimmer, denn meine im selben Hotel untergebrachten Kollegen schimpften darüber, dass ihre Zimmerausstattung so kärglich sei. Nicht einmal ein Kleiderschrank stehe ihnen zur Verfügung, statt dessen nur eine Kleiderstange mit Bügeln.
Mein Zimmer verfügte über einen kleinen Balkon über den Dächern von Bremen mit wunderbarem Ausblick, einem Flachbildfernseher und einer Kleiderschrank. Da es im Hotel kostenloses W-​LAN gibt, war ich dennoch auch abends noch produktiv.
Zugegeben, das Zimmer war ebenfalls recht klein, aber gemütlich und sauber. Aufgrund der Belegung während einer gleichzeitig stattfindenden Messe war der Preis für mein Zimmer nicht höher als für die der Kollegen.
In Bremen kann ich das Hanseat nur empfehlen, zumindest was die Zimmer im obersten Stock betrifft. Für die anderen Räume kann ich leider nichts sagen, da ich die Beschwerden nur vom Hörensagen kenne und mir die Zimmer nicht angesehen habe.