Volkshochschule Braunschweig

Der erste Kontakt zur Volkshochschule ergab im Zusammenhang mit dem Integrationskurs. Ich hatte ihn bereits in Wolfenbüttel angefangen und musste wegen Umzug den letzten Teil in Braunschweig absolvieren. Kontrastreicher konnte der Unterschied nicht sein. Während wir in Wolfenbüttel intensiv gefördert wurden, habe ich hier nur abschreiben gelernt. Auf Zwischenfragen wurde ich darauf verwiesen, dass alles im Buch stehe, und ich das nach dem Unterricht nachlesen solle. Man hatte ständig das Gefühl unerwünscht zu sein und die Lehrerin machte absolut unqualifizierten und demotivierten Eindruck. Letzten Endes habe ich mich wieder in Wolfenbüttel angemeldet, da ich mich in der VHS Braunschweig völlig allein gelassen fühlte.
Nach erfolgreichem Abschluss der Grundstufe wollte ich mich weiterbilden. Anders als in der Grundstufe waren nun alle Kosten von mir selbst zu tragen, denn es handelt sich um freiwillige Teilnahme. In der Hoffnung, dass diese Umstände auf die Qualität des Unterrichts Einfluss hätten habe ich mich erneut an der VHS angemeldet. Die Hoffnung wurde bereits in der ersten Woche enttäuscht. Einige Kursteilnehmer konnten keine drei Worte in einem Satz zusammenfassen, und bremsten so den ganzen Unterricht aus. Wir beschäftigten uns mit Sachen, die bereits in der Grundstufe Thema waren. Dies hätte durch aussagekräftige Eingangstests und kleinere Gruppen verhindert werden können. Ich sah keinen Sinn darin den Kurs fortzusetzen und teilte mit, dass ich die zweite Hälfte des Kurses nicht besuchen werde. Die Antwort darauf war, dass Unzufriedenheit kein Grund wäre den Kurs abzubrechen, und ich solle, unabhängig davon, ob ich den Kurs besuche, den zweiten Teil des Kurses bezahlen. Man stellte mich hin, als ob ich keine Rechte hätte, und erst als mein Mann sich eingeschaltet hat, wurden Forderungen mir gegenüber verworfen.
Wie sich später rausstellen sollte, gab es außer mir auch andere enttäuschte Kursteilnehmer. So hatte eine junge Dame zusätzlich private Gründe (Komplikationen der Schwangerschaft), die ihr die weitere Teilnahme unmöglich machten. Ihr wurde mitgeteilt, dass sie verpflichtet sei den Kurs bis zum Schluss zu machen und diesen voll zu bezahlen, und wenn sie nicht kommen könnte, dann würde man ihr die Unterlagen des Unterrichts zukommen lassen. Am Ende jedoch wurde die Bescheinigung über erfolgreiche Teilnahme, die notwendig ist, um die nächst höhere Stufe anzugehen, mit der Begründung verweigert, dass der Unterricht nicht oft genug besucht worden sei. Meiner Meinung nach wird hier die Hilflosigkeit von Menschen mit Migrationshintergrund auf Grund sprachlicher Defizite schamlos ausgenutzt.