Reinart’s

Bisher sind meine Töchter und ich sehr gerne ins Reinarts gegangen, weil das Ambiente toll ist, das Essen sehr gut und die Bedienung freundlich und persönlich. Jedoch nach dem letzten Mal waren wir entsetzt über die Preiserhöhung. Eine Tagessuppe kostet inzwischen € 10,– und das ist eindeutig zu viel. Schade aber kein gutes Preis-​Leistungsverhältnis mehr.

Wenn man nicht nach Reinart´s sucht, dann kann man daran vorbeifahren — so mir geschehen. Aber beim genaueren Hinsehen fällt der Stuhl an der Strasse auf, hier ist man bei Mutter und Tochter Reinart. In einem grosszügigen Einfamilienhaus, fast eine Villa, ist das Erdgeschoss im grossen Gastraum und offener Küche den Gästen vorbehalten. Hier agieren Mutter und Tochter Reinart´s in sehr liebevoll gestalteter Umgebung — in der man sich ab der ersten Minute nicht nur wohlfühlt, sondern fast wie bei netten Bekannten zuhause. Der Wohlfühlfaktor setzt fast umgehend ein.
Die Betischung ist mit unterschiedlich grossen Einheiten gut gelungen. Da es aber auch ganz leger zugeht, kann man sich dort niederlassen wo es gefällt.
Am Positivsten fand ich einen von mir als hier existent gefühlten Spirit zu spüren: Hier haben sich Zwei einen Lebenstraum erfüllt, den sie leben — mit ungewöhnlichen Öffnungszeiten und gastnaher, praktischer Küche. Diese gut gelaunte Selbstverwirklichung kommt authentisch herüber.
Doch weshalb kam ich: Richtig, ich bin hungrig. Die tagesaktuelle Speisekarte findet man im Internet — daher liege ich mit meiner Vorstellung schon gestern. Da hatte es mir die Lasagne ihrer Internetform folgend angetan. Vorher gab es das tagesaktuelle Linsensüppchen. Ich liebe diese neu gefunden traditionellen Zutaten wie Graupen oder Linsen, dann meist wegen ihrer neu interpretierten Zubereitungsweisen, die oft zweite und dritte Aromen mitbringen. Die Linsensuppe mit Crème Fraîche & Kräutern war sehr traditionell bereitet, lecker, aber ich hätte mir etwas mehr erhofft — mehr Geschmack (Würze), weitere Aromen (vielleicht fruchtige Aromen).
Dieser Eindruck setzte sich bei der Hauptspeise fort. Die Lasagne kam brav, fast schon vorsichtig –entschuldigend– herüber. Es fehlte an Würze, an Pepp und am Besonderen. Wenn ich Lasagne im Original möchte, dann gehe ich zum Italiener — deshalb müssen Reinarts ein paar Wagnisse bei der Zubereitung annehmen — nein — es fehlt etwas. Und das ist schade, denn mit ein wenig Würze kann das sicher blühen — so sind die eingearbeiteten Zucchinis durchaus knackig (was zeigt, dass ein Koch weiss, was er da in Bezug auf Garzeit und Verabreitung tut), aber sie ist halt eben eine der eigengeschmackfreieren Gemüse der mediterranen Küche. Und da muss Koch nachhelfen.
Fazit: Die anheimelnde Frauenpower des Reinart´s versprüht unternehmerische Lebensbejahung. Das macht Spass. Dem Lunch fehlte aber das Besondere — aber ich komme wieder, da ich das nicht glauben kann, dass dies hier nicht besser geht.

Das Reinart’s kenne ich eigentlich nur vom Mittagessen. Ich komme meist in Begleitung von Arbeitskollegen. Es gibt hier täglich ein Business Menue. Vorspeise und Hauptgericht und ein Getränk bleiben fast immer unter 20 Euro. Man hat eine gute innovative Küche und ein wirklich leckeres Essen. Das freundliche Restaurant ist gut gelegen und man findet problemlos einen Parkplatz. Im Sommer kann man auch im Garten sitzen oder auf der Außenterrasse einen Platz finden.
Die Speisenkarte für den Abend ist interessant. Ich werde bei Gelegenheit auf jeden Fall auch einmal abends vorbeikommen. Angeboten wird auch ein Brunch — einmal im Monat an einem Sonntag. Auch da will ich mich einmal anmelden. Die guten preiswerten Mittagessen und die freundliche Bedienung laden geradezu dazu ein, auch einmal zu anderen Zeiten — dann auch mit der Familie — hierher zu kommen.