Seit 1789 sind hier ein«Musenhof am Oderbruch» zusammengefunden, der auch als«Weimar der Mark» bezeichnet worden war. Im Schloss führten Helene Charlotte von Lestwitz, bekannt als Frau von Friedland, und später ihre Tochter Henriette Charlotte von Itzenplitz, einen wissenschaftlich-künstlerischen Salon für die aufgeklärte Berliner Gesellschaft, die großen Geister der Zeit. Zu den Gästen gehörten die Brüder Hunboldt, der Landwirtschaftsreformer Thaer, die Gelehrten Savigny und Ranke, die Bildhauer Schadow und Rauch sowie Goethes Freund Zelter. Adelbert von Chamisso vollendete hier 1813 seinem«Peter Schlemihl.» Besondere Verdienste erwarb sich Frau von Friedland auch um die vorbildliche Entwiklung einer modernen Landwirtschaft. Sie hinterließ eine umfangreiche wissenschaftliche Bibliothek. Das Schloss wurde 1945 nach Kriegsschäden abgebrochen. Geblieben ist die Begräbnisstatte der Familie von Lestwitz-Itzenplitz an der Nordmauer des Friedhofs. Die Anlage ist ein Entwurf von Carl Gotthard Langhans von 1790. Unter einem Gesims mit Triglyphenfrie stehen in Nischen zwischen Säulenpaaren Grabdenkmäler. Diese Marmorstellen und Urnen mit Reliefs und Medaillons sind von der Hand so berühmter klassizistischer Bildhauer wie Johann Gottfried Schadow, Christian Daniel Rauch und Christian Friedrich Tieck. Durch seinen hohen künstlerischen Rang war das Erdbegräbnis für Fontane die größte Sehenswürdigkeit des Ortes. Den Frauen von Friedland ist eine Dauerausstellung in einem Gutshaus gewidmet, das 1926 als Dependance des ehemaligen Schlosses im historischen Dorfensemble erichtet worden war. Das Haus, in dem sich ein Verlag und ein kulturverein engagieren, will mit speziellen Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte und Vorträge den Gedanken des Musenhofses wiederbeleben.