xberg-tag

5 Sterne reichen nicht!
Meine Begründung:
Kreuzberg ist bekannt, nicht nur innerhalb Berlins! Als ich herzog warnte mich meine Mama immer vor Kreuzberg; ich solle «einen Bogen um diese dunkle Ecke» machen. Das Image ist wahrlich nicht das beste, Kreuzberg die deutsche Bronx?
4 Kreuzberger Mädchen wollten endlich mal aufräumen. Aufräumen mit den Ängsten, Sorgen, verfestigte Vorurteile und mit dieser Ghetto-​Assoziation.
X-​Bergtag sollte Licht ins Dunkel bringen. Kreuzberger Mädchen zeigen ihr 36, alle Facetten.
Unsere Gruppe von einem sehr engagierten, sympathischen, authentischen Mann mit türkischen Wurzeln begleitet.
Gestartet haben wir im Heimatmuseum Kreuzberg-​Friedrichshain. Dort wurde die Frage geklärt, was die Begriffe «Migration», «Integration» und «Kultur» bedeutet. Denn genau diesen Ansatz fokussiert dieses Projekt. Rassistische Strömungen gerade in Ostdeutschland sind aktuell sehr besorgniserregend.
Die Infovermittlung erfolgte sehr locker und in einfachen Worten. Während eines Spazierganges durch den Bezirk 36 (zwischen Kotti und Görli) zeigte der Guide uns klassische Männercafés, besondere Plätze der Asylbewegung, Stolpersteine, Quartiersmanagement und zum Abschluss eine typische Hinterhof-​Moschee. Im Anschluss daran kehrten wir in ein traditionelles, arabisches Restaurant in der Wiener Str ein. Rundum gelungen!
Diese Tour durch Kreuzberg lässt niemanden kalt! Aus erster Hand erfahren wie die eigene Familie in Deutschland einwanderte, arbeitete und nachfolgende Generationen auf einmal deutscher sind als wir eventuell glauben…

Ich finde das eine sehr schöné Idee leider wird es kaum noch beachtet von den Berlinern aber immerhin sehe ich ab und an Touristen die beeindruckt sind es sollte mehr solche Kunstprojekte geben!

Stolpersteine für das Melanchton Gymnasium !
Gedenksteine an die Schulzeit.

Es sollte mehr davon geben.
Leider werden einige mit der Zeit vergessen
und sie sind wieder grau wie der rest der Straße.

Obwohl ich in den Berliner Stolpersteinen zwar nicht unbedingt Kunst erkennen kann, verbeuge ich mich vor dem Künster G. Demnig für die wie ich meine wundervolle und gelungene Idee, die Opfer des Nationalsozialismus zu ehren. Du machst einen Spaziergang in Deinem Kiez und wirst durch einen Stolperstein darauf aufmerksam gemacht, dass ein oder zwei Häuser weiter vor noch nicht allzu langer Zeit Menschen gelebt haben, die durch die damalige Staatsmacht einfach aus ihrer Wohnung abgeholt und dahingeschlachtet wurden. Du bückst Dich um zu lesen, was auf der kleinen Tafel steht. Auch wenn es vielleicht nur für einen Moment ist, denkst Du nach. Diese Art der Bezeugung von Respekt den Opfern gegenüber zeigt, dass oft nur eine kleine Idee wirksamer ist als eine riesige große Gedenkstätte.

Ich halte es für eine sehr sehr wichtige Sache, es zeigt jedem immer wieder, dass es keine unbekannte Zahl ist, sondern es sind Menschen und mit diesem Bewußtsein muss man auch noch heute die Welt jeden Tag ein Stückchen verändern.
Man muss nicht gleich jeden in den Arm nehmen, aber nicht weg sehen ist schon ein guter Anfang.
lg
amad

Ein wichtiger Beitrag, das Vergessen, wenn auch nicht aufzuhalten, so doch ein wenig zu entschleunigen.
Man «stolpert» tatsächlich ab und zu über die im Boden eingelassenen Plaketten, liest die Aufschrift, schaut sich das Gebäude an und kann sich vorstellen, wie die Leute aus ihrem Alltag gerissen wurden, kann ihre Verzweiflung erahnen, mit der sie ihr Haus verlassen haben mussten.
Daumen hoch, guter Ansatz!

Eine seit etwas längerem verfolgte Idee besteht darin, als Hausverwaltung von Mehrfamilienhäusern in Berlin dem Projekt STOLPERSTEINE aktive Unterstützung zuteil werden zu lassen. Inzwischen liegen auch erste Erfahrungen über den Umgang von Wohnungseigentümern mit dem Vorschlag ihrer Hausverwaltung vor, STOLPERSTEINE gezielt zu sponsoren.
Wohnungseigentümer wollen, worüber wir ebenfalls berichtet hatten, vielfach nur solche Stolpersteine sponsoren, die auch einen ganz direkten Bezug zur konkreten Hausadresse haben. Das ist irgendwie auch verständlich, selbst wenn der Berichterstatter darüber etwas anders denkt. Denn ich laufe ja auch manchmal durch Berlin-​Mitte, Nähe Oranienburger Str., und dann bin ich tief berührt, wenn ich an jeder Hausadresse gleich ein paar solcher Steine sehe. Überhaupt bin ich nur durch frischen Wind in meiner Nase überhaupt auf diese Idee gekommen, Stolpersteine gezielt zu fördern. Und ich war in Auschwitz. Dies werde ich niemals vergessen.
Nicht an jeder Adresse, an der Verwalter «fremdes Territorium» verwalten, sind Verfolgte des NS-​Regimes zu beklagen, und nichts wäre besser als das. Ein Verwaltungsbeirat einer Wohnanlage sagte dazu, es wäre ein Glück, das in dem Haus in Berlin-​Kreuzberg kein Stein verlegt zu werden braucht. Glück? Und auf Nachfrage: Ja, ein Glück, denn es gibt hier keine Opfer. Und Glück für die Bewohner dieses Hauses. Eine facebook-​Anwendung mit dem Namen «Send good Karma» wird in Erinnerung gerufen. Das Haus hatte es schon: ein gutes Karma.
Insofern stellen aber Wohnungseigentümer gern die Frage, warum sie als Gemeinschaft dann STOLPERSTEINE finanzieren sollen, die nicht unmittelbar ihre eigene Adresse betreffen.
Die Antwort ist bestechend einfach:
Zuerst fragst du also an, ob ein Betroffener des NS-​Regimes an der konkreten Wohnadresse gelebt hat? Die Antwort kann durchaus Nein lauten. Und dann machst du dir weitere Gedanken, denn du findest den Gedanken wichtig, das Projekt zu unterstützen.
— erstens gibt es an der unmittelbaren Adresse (Haus Nr.) keine Verfolgten des NS-​Regimes, derer mit einem Stolperstein gedacht werden könnte,
— zweitens stellt sich die Überlegung, ob beispielsweise auch an anderer Adresse (andere Hausnummer) ein solcher Stein beispielsweise durch dich gesponsort werden dürfte?, sozusagen als ein Zeichen in dieser Zeit,
— drittens stellt sich noch die Überlegung an, wenn dies nicht, dann eventuell einfach mal im eigenen Dunstkreis zu schauen, ob es nicht möglich, überall woanders auch noch solche Steine bei überschaubaren Kosten zu sponsoren?
Das darf und kann auch die abweichende Wohnanschrift sein. Was man aber wissen sollte:
Inzwischen (Juli 2009) hat Gunter Demnig über 20.000 Steine in etwa 430 Städten und Gemeinden in Deutschland, den Niederlanden, Polen, Österreich, Tschechien, der Ukraine und Ungarn gesetzt. (Zitat aus Wikipedia-​Eintrag Stolpersteine)
Hier kannst du nähere Informationen erhalten:
Zum Projekt Stolpersteine:

(weitere) Erfahrungsberichte einer Berliner Hausverwaltung mit Anfragen an die Klienten derselben:

Dazu passender Bericht über einen Besuch der Max-​Liebermann-​Villa in Berlin Wannsee:

STOLPERSTEINE wurden inzwischen tatsächlich mehrfach von Einzelpersonen und Wohnungseigentümergemeinschaften gesponsort, und STOLPERSTEIN-​Briefe an die bezirklichen Projektkoordinatoren werden derzeit bearbeitet. Es klingt so absurd wie einleuchtend: Auch Hausverwaltungen können derartiges bewirken, wenn sie nur wollen…
Nie wieder vergleichbare Gräuel wie diese… und in diesem Sinne!

Die Idee der Stolpersteine begann in Berlin. Mit mehr als 50, mit Messingblech verkleideten Pflastersteinen startete der Künstler Gunter Demnig auf den Fußwegen der Oranienstraße und der Dresdener Straße vor Jahren eine Kunstaktion, die gar nicht enden zu wollen scheint. Die Steine wurden vor den ehemaligen Wohnhäusern jüdischer Menschen einzementiert und erinnern mit eingravierten Namen, Geburts– und Schicksalsdaten an die Verfolgung der Kreuzberger Juden im Dritten Reich. Die Kunst– und Denkmalaktion im öffentlichen Raum war Teil der Ausstellung — Künstler forschen nach Auschwitz -, die 1996 von der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst in Berlin veranstaltet wurde. Im November 2000 war die Zahl der verlegten Gedenksteine auf 89 in 22 Kreuzberger Straßen angewachsen. Mitte 2005 waren es Berlin– und Deutschlandweit mehr als 5000 der goldenen Stolpersteine, die die Spuren von allen Opfern des Nationalsozialismus — nicht mehr nur jüdischer — dokumentierten. Mittlerweile liegen dem Künstler auch Anfragen aus Städten des europäischen Auslands vor. Firmen, Bürgerinitiativen, Hausgemeinschaften oder Einzelne können nach dem Schicksal ehemaliger Anwohner forschen und die Herstellung und das Verlegen der knapp 100 EUR teuren Steine finanzieren helfen. Nähere Auskünfte dazu gibt das Kreuzberg-​Museum unter Tel: 030÷2588−6234 /​–6258 oder die Koordinierungsstelle «Stolpersteine», c/​o Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Stauffenbergstr. 13 – 14, 10 785 Berlin, Tel: 30 263 989 014, e-​mail:
.